Die 10 Gebote für Unternehmensberater

Diese Gebote widerspiegeln meinen Einstellungen und langjährigen Erfahrungen aus der Unternehmensberatung in der Hoffnung, dass sie nicht belehrend, sondern richtungsweisend wirken:

  1. Du sollst nicht beraten, bevor du eine Analyse durchgeführt hast.
  2. Du sollst nicht beraten, wenn du nicht danach gefragt wurdest.
  3. Du sollst keine Tatsachen mit Meinungen vermischen.
  4. Du sollst keine unverständlichen Begriffe oder Worte verwenden.
  5. Du sollst die Frage verstehen, bevor du eine Antwort darauf gibst.
  6. Du sollst so viel wie notwendig beraten und gleichzeitig so wenig wie möglich.
  7. Du sollst nicht Kompetenz mit Überheblichkeit verwechseln.
  8. Du sollst deine Kunden mögen.
  9. Du sollst nicht anfangen zu beraten, bevor ein Ende der Beratung vereinbart wurde.
  10. Du sollst zugeben können, wenn du nicht mehr beraten kannst oder willst.

Die 10 Gebote für Life-Coaches und Unternehmensberater sind fast identisch, denn die Gebote sind für Menschen in zahlreichen Berufen gültig, wenn sie anderen Menschen erfolgreich und respektvoll helfen oder unterstützen möchten.

Fremdwörter in der Unternehmensberatung

Teil II

Ich sage es immer wieder, wenn ein Unternehmensberater Fremdwörter für eine Handlungsempfehlung verwendet, dann soll er seinen Beruf wechseln. Heute wurde mir erneut die Handlungsempfehlung eines Unternehmensberaters vorgelegt, die mit vielen englischen Begriffen und Akronymen befüllt war.

Die Absicht mit solchen Empfehlungen ist fast immer die Gleiche: Die Empfehlung soll beeindruckend wirken. Die Worte klingen fremd (kein Wunder, es sind doch Fremdworte, meistens aus dem Englischen) und das macht neugierig. Dazu werden die Begriffe verkompliziert vorgetragen und mit unnötigen und unverständlichen Fachbegriffen erläutert. Das Ganze soll dadurch intelligenter und kompetenter wirken.

Wenn du Unternehmer bist, bitte achte peinlichst genau darauf, wer dich berät und vor allem wie. Diese Empfehlung ist allgemeingültig für alle Unternehmen und sie kann nicht oft genug wiederholt werden. Diese eine Empfehlung allein kann dir sehr viel Geld, Zeit und Ärger sparen, aber nur wenn du darauf achtest.

In der Zwischenzeit kann ich euch meine Lieblingsempfehlungen aus der Unternehmensberatung verraten, kostenlos und unverbindlich.

Es ist die Bullshit-Empfehlung.

Vollständig nachrecherchiert, geprüft, validiert und unter extremen Bedienungen ausführlich getestet. Bullshit eben.

B U L L S H I T

B = Bestleistungen anstreben, aber nur von 9 bis 17 Uhr
U = Unterhosen während der Arbeit bitte anlassen
L = Lieferungen innerhalb der Geschäftszeiten annehmen
L = Lieferungen außerhalb der Geschäftszeiten ignorieren
S = Singen während der Arbeit ist gesund, aber niemals Helene Fischer
H = Halte durch, das Wochenende naht
I = Ignoriere alle Menschen in deiner unmittelbaren Umgebung, die nicht deiner Meinung sind
T = Tanzen nach der Arbeit ist immer besser als To-do-Listen zu schreiben

Wenn du mein Sarkasmus hier verspürst, dann kannst du ein wenig besser nachvollziehen, was in der Unternehmensberatung tatsächlich viel zu häufig vorkommt und du kannst dich besser davor schützen.

Glaubwürdigkeit durch Erfahrungen

Wer viele Fehler macht und offen dazu steht, ist oft glaubwürdiger als andere Menschen bei Weitem. Solche Menschen sind keine Theoretiker, sondern berichten aus der Praxis, und zwar aus der gescheiterten Praxis. Diese Erfahrungen, Emotionen und Erlebnisse sind durch nichts zu ersetzen.

Oder würdest du dich gerne mit einem Mann über die emotionalen Schwierigkeiten und Herausforderungen einer Schwangerschaft sprechen? Du kannst mit einem Arzt über eine Schwangerschaft sprechen, aber nicht wie mit einer Frau, die bereits schwierige Schwangerschaften hinter sich hat.

Erfahrungen allein sind jedoch keine Garantie, dass alles richtig gemacht wurde, denn man kann jahrelang alles falsch gemacht haben. Aber die Berichterstattung von solchen Menschen bleibt in der Regel glaubwürdiger als bei Menschen ohne Erfahrung. Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Die glaubwürdigsten Menschen überhaupt sind welche, die diese drei Kriterien erfüllen:

  1. sie haben ihr Fach fundiert gelernt;
  2. sie haben unterschiedliche Erfahrungen in ihrem Fach erlebt;
  3. sie geben niemals einen Ratschlag, bevor sie das Problem und die Person hinter dem Problem verstanden haben.

Aussagen, die diese Kriterien nicht erfüllen, sind besser als Meinungen zu betrachten als Tatsachen. Bis die Glaubwürdigkeit durch diese obigen drei Kriterien erfüllt ist, soll Skepsis die Oberhand spielen.