Studierst du noch oder lebst du schon?

Es gibt Menschen, die eine gefühlte Ewigkeit studieren, ohne konkrete Aussichten auf ein Ende. Oft liegt das daran, dass sie nicht ganz genau wissen, was sie später machen wollen und daher ganz unterschiedliche Fächer studieren. Es kommt auch vor, dass sie sich zunächst selbst „finden“ müssen und bleiben so lange auf der Uni, bis es so weit ist.

Wir reden hier nicht über Studiengänge, die automatisch eine gewisse Länge an sich haben oder über Fachbereiche, die sehr lange Zeit benötigen, um ordentlich gelernt zu werden. Wir reden hier über die ewigen Studierenden, die offenbar Schwierigkeiten haben, sich von der Uni zu trennen, obwohl die Zeit dafür reif ist.

Wann ist die Zeit aber dafür wirklich reif?

Entweder beim Abschluss selbst oder bei der Erkenntnis, dass nicht abgeschlossen wird.

Was häufig und immer wieder vergessen wird, ist die Tatsache, dass das Lernen ein lebenslanger Prozess ist. Der Abschluss oder sogar der Abbruch eines Abschlusses ist nur der Anfang des Lernprozesses im Leben. Und was viele Menschen so ausführlich in der Schule lernen, wird in der Praxis meistens doch anders gehandhabt, wie es in der Schule gelernt wurde.

Ist der Erhalt eines Zustandes auch ein Ereignis?

Du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause und dein Partner fragt dich, wie dein Tag war und was du den ganzen Tag so gemacht hast. Wie Antwortest du?

Hast du etwas zu erzählen oder läuft alles wie gehabt und ohne Besonderheiten?

Wenn dein Job verschiedene Hochs und Tiefs hat, dann gibt es vermutlich mehr zu erzählen, als bei einem monotonen Job. Oder?

Wenn dein Job jedoch grundsätzlich darin besteht, einen bestimmten Zustand aufrechtzuerhalten, ohne Variationen, dann gibt es vermutlich weniger zu erzählen. Oder?

Bei einer solchen Frage werden wir höchstwahrscheinlich zunächst über Ereignisse berichten. Dies und jenes ist passiert hier oder da.

Aber worüber kannst du berichten, wenn dein Job monoton oder ohne Besonderheiten heute war?

Die Antwort findest du bei deinen Gefühlen, die du an diesem Tag gespürt und erlebt hast. Das sind auch Ereignisse, unabhängig davon, wie lange diese Gefühle angehalten haben.

Auch bei extrem langweiligen Tätigkeiten, gibt es immer unterschiedliche Gefühle, die wir im Laufe des Tages verspüren. Der Erhalt eines Zustandes bringt immer Ereignisse mit sich, wir müssen sie nur wahrnehmen.

Bestleistung auf Abruf

Es kommt immer wieder vor, dass wir unser Bestes geben müssen, und zwar zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das kann ein Auftritt vor einem Publikum oder eine besondere Leistung auf der Arbeit sein. Dein Bestes wird genau zu diesem Zeitpunkt erwartet.

Ob du tatsächlich liefern kannst, hängt von einigen Faktoren ab.

Ein ausführliches Training und regelmäßige Übungen sind selbstverständlich, aber das wissen wir schon. Was jedoch oft übersehen wird, sind die Vorteile einer Pause vor der eigentlichen Leistung zu machen.

Nicht umsonst wird auch von den Profis immer eine Pause vor der eigentlichen Leistung gemacht. Eine Hochleistung dauerhaft zu erbringen, klappt ohnehin nicht ohne regelmäßige Pausen. Eine Pause direkt vor der eigentlichen Leistung zu machen, leistet somit die besten Voraussetzungen für Bestleistungen, wenn es darauf ankommt.

Bevor du das nächste Mal Bestleistungen erbringen musst oder möchtest, plane ausreichende Pausen unbedingt dazu ein, denn wenn wir erfolgreich sein wollen, sind die Pausen genauso wichtig wie die Bestleistung selbst.