Sinnvolle Zwischenberichte

Lange Prozesse kommen im Alltag immer wieder vor. Ob es ein Gerichtsverfahren ist oder die Renovierung des eigenen Schlafzimmers, manche Dinge dauern eben länger.

Zwischenberichte können dabei sehr nützlich sein. Mit solchen Berichten werden wir auf den aktuellen Stand der Bearbeitung oder Ablaufs gebracht und können bei Bedarf Änderungen vornehmen.

Zwischenberichte können auch beruhigend wirken. Allein zu wissen, dass etwas läuft und nicht einfach stillsteht, kann ein gutes Gefühl bei uns auslösen, auch wenn die Sache nicht komplett abgeschlossen ist und noch länger andauern soll.

Ein Zwischenbericht soll informativ sein und Zukunftsaussichten beinhalten, am besten mit Zusammenfassungen und keinen langen Ausführungen.

Was sinnvoll sein kann:

  • Die W-Fragen zu beantworten, kurz und knapp. (Was, wo, wie usw.).
  • Zeitliche Planungen für die Zukunft. Wie lange soll die Arbeit noch andauern?

Was weniger sinnvoll ist:

  • Mitteilungen, ohne konkreten Angaben zu Zeiten oder Fakten zu machen.
  • Vage Zeitangabe oder das Wort „demnächst“ als zeitliches Ziel zu verwenden.

Was sinnbefreit ist:

  • Eine Bitte um Verständnis, ohne eine Erklärung dazu geliefert zu haben.
  • Inhaltslose Sprüche wie „wir geben unser Bestes“ oder „es dauert länger als geplant“.

Wie Zwischenberichte gestaltet werden, offenbart auch viel über den Verfasser des Berichtes, ob Unternehmen oder Privatperson. Solche Berichte können auch exzellent als eine Art „Zwischenprüfung“ dienen. Ist die Note schlecht, kann immer noch überlegt werden, ob weitergemacht werden soll – oder doch nicht.

Keine Statistik vertrauen ohne gesunde Skepsis

Gestern wurde bei einem großen Versandunternehmen für Pakete die Umsätze für das erste Quartal 2023 vorgestellt.

Bei diesem Treffen wurden die Ergebnisse aus sämtlichen Niederlassungen und Tochterunternehmen zusammengestellt und präsentiert.

Die Ergebnisse haben ein sogenanntes Erfolgsprozent in Höhe von 106 % dargelegt. In anderen Worten bedeutet das 6 % über die Erwartungen. An sich präsentiert, nicht schlecht.

Nur wie diese Ergebnisse dargestellt wurden, benötigt Vertrauen und gesunde Skepsis, denn es kann letztlich keiner tatsächlich und ernsthaft überprüfen, ob die Zahlen stimmen oder nicht. Man vertraut eben darauf, dass die Zahlen stimmen, denn es gibt doch Kontrollgremien, die Abweichungen entdecken und korrigieren wurden, oder?

Wie ich bei der Bewertung von Unternehmen immer empfehle, ist es fast immer aufschlussreich, Fragen an die untersten Mitarbeiter in der Hierarchie zu stellen. Diese Menschen haben vielleicht nicht den gleichen Überblick, den man auf Vorstandsebene hat, jedoch wissen sie doch meistens besser als die Vorstände, wie das Unternehmen „tickt“ und was am zuverlässigsten funktioniert.

Daher habe ich diese Menschen für meine Bewertung befragt. Die Berichte waren interessant.

Damit die einzelnen Niederlassungen gute Ergebnisse erzielen können, werden Touren einfach gestrichen, damit sie auf eine maximale Auslastung kommen. Anstatt 20 Touren mit 80 % Auslastungen zu fahren, werden 15 Touren zu 105 % Auslastung gefahren. Das sieht einfach besser und effizienter aus. Zumindest auf dem Papier.

Diese Praxis ist zwar nicht verboten oder gleich schlecht, sie trübt jedoch die Statistik.

Diese Trübung kommt auch häufig vor, auch in anderen Bereichen. Und oft können die Menschen, die diese Statistiken präsentieren, einfach nicht wissen, dass die Information nicht ganz stimmig ist.

Sie müssen darauf vertrauen, dass alles stimmt. Ob dieses Vertrauen verdient wird oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

Daher ist man immer stets gut beraten worden, Statistiken stets mit einer Portion gesunder Skepsis zu betrachten, unabhängig davon, wer die Statistiken präsentiert.

Wie ein Ereignis eine Meinung schnell ändern kann

In diesem Fall geht es um PAYBACK. Viele Punkte waren ohnehin nicht drauf, aber immerhin knapp 12 €. Dann passierte, was nicht passieren dürfte – das Konto wurde gehackt, die Punkte wurden für Guthaben beim Discounter Penny umgetauscht und sofort eingelöst.

Die Mitteilung über den Umtausch in Guthaben kam per E-Mail, sonst wäre der Raub gar nicht bemerkt.

Folgende E-Mail kam anschließend von PAYBACK:

Es tut uns sehr leid, dass Sie Opfer eines Punktediebstahls sind.

Wir möchten betonen, dass es bei Ihrem Anliegen um Kriminalität im Internet geht. Unsere Systeme sind sicher und weisen keine Sicherheitslücke auf. Wir wissen von keinem einzigen Fall, in dem Zugangsdaten bei PAYBACK direkt entwendet wurden.

Die Betrüger waren oder sind noch in dem Besitz Ihrer Login-Daten. Deshalb ist eine Sicherheitsberatung durch unser Team sehr wichtig.

Es gibt mehrere Wege, wie Kriminelle im Internet an Daten von Personen gelangen können.

In den meisten Fällen handelt es sich um Phishing (es wurde auf gefälschte Emails geklickt und die Zugangsdaten auf gefälschten Log-in Seiten eingegeben), aber immer öfter kaufen Internetkriminelle auch bereits ausspionierte Email-/Passwort Kombinationen im Netz und versuchen diese auch beim PAYBACK Account. Wir können die Vorgehensweise der Betrüger aber nicht im Detail nachvollziehen, da der Identitätsdiebstahl wie beschrieben schon einige Schritte vor und außerhalb des PAYBACK Systems geschieht. Wie genau in Ihrem Fall vorgegangen wurde, können wir somit leider nicht beantworten.

Obwohl es ein langes und unübliches Passwort für das Konto gab, wurde eine 2FA (Zwei-Faktor-Authentifizierung) nicht aktiviert. Trotzdem wurde das Konto gehackt und das Guthaben und somit gleichzeitig das Geld, war weg.

In so einem Fall konnte man einfach die 2FA aktivieren (nach dem das Passwort geändert wurde) und einfach weitermachen.

Oder man wird wach und überlegt ein wenig.

Was kommt von den Überlegungen dabei raus?

Die Punkte werden ohnehin nach einer Zeit automatisch gelöscht, es gibt zwar Maßnahmen, um diesen Verlust zu verhindern (AMEX-Kreditkarte beantragen über PAYBACK), aber diese Maßnahmen vertiefen eine gewisse Abhängigkeit von PAYBACK. Der Besitz einer PAYBACK-Karte verleiht förmlich auch zu weiteren Käufen, aber nicht unbedingt die Dinge, die man unbedingt benötigt, sondern oft die Dinge, die gute Punkte generieren.

Das sind nur zwei Aspekte, aber die haben gereicht, um meine Meinung zu ändern.

Die Lösung?

PAYBACK-Konto vollständig gelöscht. Karte zerschnitten und ein gutes Gefühl bekommen obendrauf.

Es ist manchmal unglaublich, wie schnell eine Meinung sich ändern kann, wenn ein bestimmtes Ereignis auftritt.

Manche Ereignisse, die am Anfang als schlecht betrachtet wurden, ergeben sich später doch als vernünftig. Aber ohne das Ereignis wäre eine Veränderung nicht eingetreten. Danke für den Diebstahl. Es geht mir jetzt doch besser.