Rohe Gedanken richtig verstehen

Rohe Gedanken sind nicht anders als Gedanken, die unvollständig sind oder im Anfangsstadium der weiteren Entwicklung sich befinden. Solche Gedanken bilden oft die Vorstufe für weitere Gedankenprozesse.

Ein Beispiel für rohe Gedanken können Geistesblitze sein. Vielleicht hast du plötzlich eine Idee oder eine Vorstellung im Kopf, aber der Gedanke muss noch durchdacht, überlegt oder verfeinert werden, bevor etwas damit gemacht werden kann.

Herzlich willkommen, rohe Gedanken.

Allerdings unterliegen rohe Gedanken gleichzeitig keine Inhaltskontrolle oder Bewertung. Daher können solche Gedanken auch schädlich sein und uns in falsche Richtungen führen.

Rohe Gedanken sind wie Träume. Erst mit einer Bewertung erhalten sie Bedeutung.

Da unsere rohen Gedanken, genauso wie unsere Träume, meistens zunächst unsere Gefühle aktivieren und den Verstand später, haben wir mehr davon, wenn wir solche Gedanken annehmen, wie sie sind — roh.

Solche Gedanken können sowohl als Hinweisgeber fungieren als auch der Teufel in Person sein. Wenn wir das verstehen, dann können am besten damit umgehen.

Wenn das Lernen langweilig wird

Lernen ist ein lebenslanger Prozess und das kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Dauernd ändert sich etwas im täglichen Leben und wir müssen uns anpassen. Damit wir uns anpassen können, müssen wir immer wieder etwas Neues lernen.

Es kommt immer wieder vor, dass wir einfach keine Lust mehr haben zu lernen. Entweder passiert alles viel zu schnell oder die Neuigkeiten interessieren uns nicht mehr. Das Lernen wird langweilig.

Wenn das Lernen langweilig wird, dann gibt es paar Lösungen.

Zunächst muss ich aus Erfahrungen mit Klienten berichten, dass nur eine Pause vom Lernen zu machen in vielen Fällen einfach nicht ausreicht. Oft bleibt die Langeweile sogar nach einer Pause bestehen.

Die erste Lösung ist die Bewertung. Musst du wirklich das Zeug lernen? Warum musst du lernen? Was versprichst du dir davon? Hier kommt es vor, dass wir plötzlich feststellen, dass wir das Zeug einfach nicht mehr lernen müssen und können damit, zumindest im Moment, komplett aufhören.

Eine weitere Lösung ist die Lernprozessergänzung. Ein Beispiel für diese Lösung ist, Musik während des Lernens zu hören. Oder etwas zu essen oder trinken dabei. Bei dieser Lösung soll darauf geachtet werden, dass wir uns nicht komplett mit dieser Ergänzung ablenken.

Und eine weitere Lösung ist die Medienabwechslung. Anstatt ein Buch zu lesen, gibt es vielleicht ein Video dafür? Bei Videos kannst du die Abspielgeschwindigkeit leicht erhöhen und trotzdem alles gut verstehen?

Und noch eine weitere Lösung ist die Räumlichkeit-Veränderung. Kannst du dein Buch an einem schönen Tag draußen lesen? Bist du gerade im Wohnzimmer und kannst im Schlafzimmer oder in der Küche lernen? Wie sieht es mit der Bücherei aus?

Diese Schritte helfen garantiert, damit es beim Lernen nicht langweilig wird.

Nutzloses Wissen bewerten und zuordnen

Manche Dinge wollen wir unbedingt für später im Kopf behalten und wenn es so weit ist, haben wir alles vergessen. Andere Dinge würden wir lieber komplett vergessen und genau diese Dinge bleiben bei uns für eine gefühlte Ewigkeit in Erinnerung.

Wir können zwar nicht immer vollständig bestimmen, was bei uns im Kopf bleibt, aber wir können das sogenannte „nutzloses Wissen“ ein wenig durch Aufmerksamkeit reduzieren und dadurch mehr Kapazitäten für relevantes und nützliches Wissen zur Verfügung stellen.

Was ist nutzloses Wissen?

Das ist Wissen, welches du derzeit oder in absehbarer Zeit einfach nicht benötigst, jedoch gleichzeitig weißt, wo du dieses Wissen später bei Bedarf abrufen kannst.

Diese Ideologie ist nicht unumstritten. Die Ausnahmen scheinen jedoch die Regel zu bestätigen.

Ein Beispiel.

Es gab eine Feier mit Freunden und wir haben uns unterhalten. Josef war Hobby-Astronom und war oft nachts mit seinem Teleskop unterwegs, um die Sterne zu beobachten. Dann kam die Frage: „Wie viele Sterne kann man mit den bloßen Augen sehen, und zwar ohne Teleskop?“ Wir haben alle gerätselt und sind bei circa 300–500 Sterne gelandet. Dann kam seine Antwort. „3000 Sternen im Durchschnitt“. Tatsächlich waren wir alle überrascht. Aber war das Wissen nützlich? Konnten wir dieses Wissen nicht recherchieren und selbst bei Bedarf feststellen? Ich habe es anschließend versucht und die gleiche Antwort erhalten. Interessantes Wissen? Vielleicht. Nützlich? Nein, denn ich kann auf dieses Wissen nach Bedarf zugreifen. Ich muss es nicht im Kopf haben.

Wie können wir nutzloses Wissen reduzieren?

Eine sehr einfache Methode ist es, Notizen zu schreiben. Schreib einfach alles auf, was du denkst, später wichtig sein konnte, oder auch nicht. Bei Bedarf weißt du, wo deine Notizen sind und du kannst darauf zurückgreifen. Eine weitere Methode ist es, Zusammenfassungen, anstatt ausführliche und detaillierte Darstellungen zu konsumieren. Auch hier, erst nach Bedarf, kannst du tiefer in die Materie eindringen. Musst du wirklich alles so detailliert jetzt wissen?

Es lohnt sich darüber nachzudenken, was für dich nutzloses Wissen sein konnte und aufmerksam damit umzugehen.