Die Ursache von Fehlern, die sich wiederholen

Wir alle machen Fehler, aber richtig irritierend wird es erst, wenn wir den gleichen Fehler immer wieder machen. Aber wie kann das sein, dass wir den gleichen Fehler immer wieder machen? Haben wir einfach nichts dazu gelernt?

Vielfach liegen die Wiederholungen darin begründet, dass wir die Symptome bekämpfen und nicht die Ursachen. Es lohnt sich definitiv, einen Schritt zurückzunehmen, wenn wir uns erwischen, einen bekannten Fehler wiederholt zu machen.

Nicht WAS wir gemacht haben, ist hier entscheidend, sondern WOZU wir das gemacht haben. Schon gemerkt, dass die Frage nach dem WARUM oder WIESO nicht gestellt wird? Das ist Absicht, denn diese Fragen dienen nicht der Ursachenbekämpfung von wiederholten Fehlern.

Nochmals, die Frage nach dem WOZU ist entscheidend. Was war unsere Absicht, bevor wir diesen Fehler gemacht haben? Was wollten wir erreichen?

Die Frage nach dem WIESO ist eine Frage in die Vergangenheit und versucht eine Handlung oder Entscheidung zu begründen, die wir aber bereits getroffen haben.

Die Frage nach dem WOZU dagegen ist eine Frage in die Gegenwart und Zukunft und begründet, was wir eigentlich erreichen oder erzielen wollten. Erst dann, wenn wir die Frage nach dem WOZU geklärt haben, dann brauchen wir uns später nicht zu fragen, wieso wir diesen gleichen Fehler wiederholt gemacht haben.

Warum wir Probleme benötigen

Niemand möchte Probleme haben, aber tatsächlich benötigen wir sie alle. Probleme sind wie Gewichte im Sportstudio. Am Anfang fängst du mit den leichten Gewichten an und mit der zunehmenden Zeit, kannst du mehr und mehr Gewicht behandeln.

So ist es mit Problemen. Es ist schwierig und oft sogar unmöglich, große oder komplizierte Probleme zu behandeln, wenn die kleinen Probleme noch nicht bearbeitet wurden. Mit den kleinen Problemen trainierst du deine Kompetenzen und Fähigkeiten, damit die großen Probleme später behandelt werden können.

Lassen wir uns erst mit den kleinen und teilweise nervigen Probleme des Alltags befassen, damit wir gewappnet und befähigt sind, ganz andere Probleme später zu lösen.

Aufmerksamkeit trainieren

Wir beschäftigen uns mit einer Tätigkeit, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordert und plötzlich klingelt das Handy. In diesem Moment, unabhängig davon, ob wir ans Telefon gehen oder nicht, ist unsere Aufmerksamkeit abgelenkt, denn wir nehmen das Klingeln des Telefons wahr.

Aufmerksam zu trainieren bedeutet nicht, Ereignisse auszublenden oder zu ignorieren, sondern sie vorteilhaft zuzuordnen. Unsere Aufmerksam trainieren wir, in dem wir unsere Umgebung verstärkt wahrnehmen, obwohl wir gerade mit einer anderen Tätigkeit beschäftigt sind.

Das Ziel ist es, äußere Einflüsse wahrzunehmen, trotz einer vorhandenen Fokussierung auf eine andere Tätigkeit. Diese Fähigkeit kann tatsächlich trainiert werden und verstärkt gleichzeitig unsere Fokussierung.

Eine gute Methode, um dieses Ziel näherzukommen, ist tatsächlich die Meditation. Falls dir das nicht liegt, dann nimm einfach deine Umgebung verstärkt wahr. Was kannst du sehen, riechen, hören und fühlen im Moment? Nimm diese Wahrnehmungen in deine Tätigkeit mit.

Mit der Zeit wird es dir leichter werden und du wirst feststellen, dass du zunehmend mehr wahrnimmst, und das trotz einer intensiven und anstrengenden Tätigkeit. Dadurch nimmst du deine Umgebung verstärkt wahr und wirst weniger von äußeren Einflüssen abgelenkt.