Suchst du noch oder findest du schon?

Das Hauptproblem bei der Suche nach Antworten, insbesondere im Internet, ist die Anzahl der möglichen und unterschiedlichen Antworten, die geliefert werden. Welche Lösung ist also die richtige?

Ein Geheimnis, um die richtige Lösung zu finden, liegt in der Doktrin des Minimalismus.

Bei der Suche nach einer Lösung musst du zunächst deine Optionen und Wahlmöglichkeiten reduzieren und, sobald du dich für eine Lösung entschieden hast, die Suche nach anderen Lösungen einstellst.

Die Wahrheit ist: Es gibt immer eine bessere Lösung. Aber bleib bei der einen Lösung, die für dich funktioniert, und hör auf, ständig nach anderen Lösungen zu suchen.

Erst dann, und nur dann, wenn diese eine Lösung nicht mehr funktioniert, kannst du nach einer anderen Lösung suchen, aber niemals in der Zwischenzeit.

Wenn du es tun willst, dann fange jetzt an!

Viele Pläne und Wünsche sind nur Wunschvorstellungen geblieben. Wir hätten dies oder jenes gerne gemacht, aber es hat einfach nicht geklappt. Aber warum sind viele dieser Pläne und Wünsche nicht Wirklichkeit geworden?

Auf diese Frage gibt es viele Antworten, aber eine Antwort wird am häufigsten gegeben.

Es wurde nicht angefangen.

Entscheidend ist nicht, ob wir etwas zu Ende bringen oder nicht, sondern ob wir überhaupt anfangen.

Man kann es nicht oft genug sagen: Die Kraft des ersten kleinen Schrittes ist nicht zu unterschätzen.

Warum die beste Lösung meist zweimal kommt

Das erste Mal ist, wenn wir die Lösung nicht akzeptieren. Vielleicht sind wir im Moment nicht offen für diese Lösung oder wir verstehen nicht genau, wie diese Lösung uns helfen soll. Die Lösung wird abgelehnt.

Das zweite Mal ist, wenn wir bereits verschiedene Phasen durchlaufen haben. Vielleicht wurden Fehler gemacht oder verschiedene andere Lösungen ohne den gewünschten Erfolg ausprobiert.

Das Interessante am zweiten Mal ist, dass die Menschen über das erste Mal nachdenken. Dann wird die Frage gestellt, warum diese Lösung beim ersten Mal nicht akzeptiert wurde. Die Gründe, warum die Lösung beim ersten Mal nicht angenommen wurde, können zahlreich, gerechtfertigt und auch verständlich sein.

Manche Lösungen müssen mehrmals auftreten, bevor sie erkannt und akzeptiert werden.

Und das ist einer der Gründe, warum die beste Lösung meist zweimal kommt. Es war schon immer die beste Lösung, wir hatten es nur bis jetzt nicht erkannt.

Wenn du immer wieder Fehler findest

Das Verfassen meiner Presseberichte dieser Woche war weder schwierig noch kompliziert, da ich seit fast 30 Jahren regelmäßig verschiedene Berichte für die Presse schreibe. Nach dem Absenden meines Berichtes an die Presse habe ich kurz vor der Archivierung nochmals einen Blick auf meinen Bericht geworfen.

Ein Satz fing an mit „Herzlichen Gluckwünsch zum…“

Finde den Fehler.

Ich konnte es einfach nicht glauben, denn ich hatte den Text mindestens dreimal gelesen, bevor ich die Pressemeldung abgesendet habe und der Fehler war mir nicht aufgefallen (und wurde auch nicht von der Rechtschreibung am PC entdeckt).

Was habe ich gemacht? Den Text korrigiert und die Korrektur an die Presse gesendet, mit der Bitte um Entschuldigung und Berücksichtigung.

Erneut wollte ich den Text archivieren und habe nochmals einen Blick darüber geworfen. Ein Satz hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

„…und war zwischen 1952 bis 1959 als Jugendvertreter und von 1993 bis 1997 als 2. Vorsitzender im Vorstand tätig…“

Finde den Fehler.

Warum ich das Wort „zwischen“ anstatt „von“ benutzt habe, konnte ich nicht erklären. Jetzt war ich sauer und ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich so daneben war diese Woche.

Ich habe jedoch gegen eine weitere Korrektur entschieden und werde bei meiner nicht perfekten Berichterstattung dieses Mal bleiben, und zwar aus zwei Gründen.

  1. Einen Fehler gibt es immer zu finden und wenn der Fehler nicht mit der Rechtschreibung zu tun hat, dann mit der Formulierung, Darstellung, Zusammenfassung oder sonst was. Es gibt immer etwas zu finden, der korrigiert oder verbessert werden kann.
  2. Fehler sorgen für Menschlichkeit bei einer Berichterstattung. In einer wissenschaftlichen Arbeit würde ich solche Fehler sofort korrigieren, unabhängig davon, wie viele es sind, denn es gelten andere Rahmenbedingungen und Erwartungen. Bei einer Berichterstattung liegt aber die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung an der Glaubwürdigkeit des Verfassers. Da ich seit knapp 30 Jahren Berichte schreibe, wissen die meisten Menschen, dass die Berichterstattung dieses Mal ein wenig daneben gelaufen ist.

Ich gebe offen zu, Fehler gemacht zu haben und versuche sie nicht nochmals zu machen (was mir trotzdem nicht immer gelingt). Diese Offenheit und Ehrlichkeit, mit Fehlern umzugehen und die Verantwortung dafür zu übernehmen, fehlt uns zunehmend in der heutigen Zeit.

In einer Welt, die anstrebt, fehlerlos zu sein, sind es meistens die Fehler, die uns menschlich machen.

Ist die Herausforderung zu schwierig?

Die eigene Einschätzung, ob eine Herausforderung zu schwierig ist oder nicht, ist immer eine vorausschauende Momentaufnahme der aktuellen Situation. Die eigene Einschätzung ist und bleibt, was sie ist: Eine vorausschauende Einschätzung. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann wissen wir, dass diese Einschätzung möglicherweise auch falsch sein kann.

Wenn die Herausforderung nicht aus eigener Kraft bewältigt werden kann, dann gibt es immer die Möglichkeit der Unterstützung durch andere Personen.

Ob eine Herausforderung zu schwierig ist oder nicht, ist daher fast immer eine persönliche Einschätzung und entspricht nicht immer und zwangsläufig der Realität, auch wenn die Herausforderung bisher nicht aus eigener Kraft bewältigt wurde.