Blogbeitrag 500

Heute ist ein kleiner Meilenstein erreicht worden, denn dieser Blogbeitrag ist die 500. Blogbeitrag seit Beginn dieses Blogs am 1. Januar 2022. Seit diesem Tag wurde jeden Tag einen Blogbeitrag gepostet. Egal, ob Feiertag oder Wochenende, Krankheit oder sogar gelegentliche Lustlosigkeit, es wurde täglich gebloggt.

War das einfach? Offen gestanden, überhaupt nicht. Manchmal habe ich einfach keine Zeit dafür gehabt und musste einiges umdisponieren, damit ich schreiben konnte. Das frühe Aufstehen klappt bei mir als ewiger Langschläfer auch nicht so optimal und daher waren andere Lösungen notwendig.

Was bei mir zuverlässig funktioniert, ist das Schreiben um die Mittagszeit. Bis dahin habe ich die ersten paar Tassen Kaffee bereits getrunken und bin mit meiner Arbeit ein wenig vorwärtsgekommen. Da sprudeln oft die ersten Ideen und Erfahrungen aus der Praxis bereits.

Da kann ich diese Ideen und Erfahrungen niederschreiben, gewissermaßen als Notizen, damit ich sie später zu kurzen und hoffentlich informativen und nützlichen Blogbeiträgen schreiben kann. Manchmal klappt das in der Mittagszeit, manchmal zwischen Terminen und manchmal zu außergewöhnlichen Zeiten.

Aber erst morgens fasse ich Notizen zusammen oder schreibe sie fertig und veröffentliche dann den Beitrag. Auf dieser Art und Weise war es mir bisher tatsächlich möglich, jeden Tag einen Betrag zu posten.

E-Mails und Briefe mit einem Satz

Kurze E-Mails und Briefe habe gewisse Vorteile, denn sie ermöglichen uns eine schnelle Auffassung des Sachverhalts. Die E-Mail, die ich vor paar Tagen bekommen habe, hat diese Vereinfachung jedoch komplett verfehlt.

Die E-Mail kam mit folgendem Inhalt:

„Bitte öffnen Sie die Anlage.“

Kein „Sehr geehrte Damen und Herren“ oder „Guten Tag, Herr Blaz“, nur dieser eine Satz.

(Anschließend kamen natürlich die Pflichtangaben für E-Mails, aber sonst nichts.)

Da der Absender dieser E-Mail ein von mir beauftragter und bekannter Rechtsanwalt war, habe ich den PDF-Anhang geöffnet.

Da kam ein vollständiges Schreiben mit Briefbogen, unterschrieben und gestempelt mit folgendem Satz:

Mein Zeichen: XXXX
Sehr geehrte Damen und Herren,

in der vorbezeichneten Angelegenheit erinnere ich an die Erledigung meines Schreibens vom 24.02.2023.
Mit freundlichen Grüßen
Rechtsanwalt XXXX

Das Ganze wurde mir ein wenig zu bunt, besonders weil ich am nächsten Tag damals die Antwort schon gesendet hatte und die Kanzlei meine Antwort entweder übersehen oder vergessen hatte. Noch schlimmer war für mich anzusehen, welchen Aufwand für eine einfache Frage getrieben wurde. Und dazu auch noch unpersönlich.

Es blieb mir nichts anders übrig, als das Gleiche zu tun als meine Antwort.

Meine E-Mail an die Kanzlei lautete daher:

„Bitte öffnen Sie die Anlage.“

(Natürlich auch mit Pflichtangaben, aber sonst nichts.)

Meine Anlage als PDF war ein vollständiges Schreiben von mir mit Unterschrift und Stempel:

Mein Zeichen: XXXX
Sehr geehrte Damen und Herren,

in der vorbezeichneten Angelegenheit wird auf meine E-Mail vom 25.02.2023 erinnert.
Mit freundlichen Grüßen
David Blaz

Die Sache war für mich erledigt.

Dann kam der Anruf.

Es war die Sekretärin dieser Kanzlei. Sie hat einfach nur laut gelacht und als sie damit fertig war mir dann gesagt, dass sie selbst noch nie eine solche bescheuerte E-Mail mit bescheuertem Anhang bekommen hat. Sie hat mich herzlichst dafür bedankt, dass ich ihr einen Spiegel vorgehalten hatte und damit ein wenig Aufmerksamkeit auf das eigene Verhalten der Kanzlei brachte. Es hätte sonst niemanden gemacht.

Wenn wir E-Mails und Briefe mit einem einzigen Satz verfassen können, dann soll die Frage vielleicht gestellt werden, ob es nicht zweckdienlicher wäre, anders vorzugehen, als solche Mühen zu machen.

Wenn es wirklich nicht notwendig ist, dann warum machen wir es immer noch so?

Schreibblockade mit Blödsinn lockern

Wer viel schreibt, hat mit einer Vielzahl von Herausforderungen zu kämpfen. Vergessen wir die Grammatik und Rechtschreibung, die Rede hier ist von Schreibblockaden.

Alle Menschen, die viel schreiben, werden zwangsläufig eines Tages mit Schreibblockaden zu kämpfen haben. Und wer noch keine Schreibblockade erlebt hat, hat einfach noch nicht genug geschrieben. Einfach weiterschreiben, die Blockade kommt noch.

Die meisten Lösungen, um eine Schreibblockade zu lösen, empfehlen einen Wechsel. Dieser Wechsel kann sowohl gedanklich (durch Ablenkungen und Gedankenwechseln) als auch körperlich (man bewegt sich oder ändert seine Umgebung) sein. Auch eine Kombination davon kann nützlich sein.

Eine weitere und ergänzende Methode ist die sogenannte Blödsinn-Methode.

Mit dieser Methode fängt man einfach an zu schreiben, ohne Richtung oder Sinn. Egal, was gerade in den Kopf kommt, vielleicht das Wetter oder ein Witz, alles ist erlaubt. Hauptsache, es wird überhaupt geschrieben.

Übrigens, Zeichnungen sind nicht erlaubt, nur Texte, denn Zeichnungen stimulieren andere Gehirnareale als Texte. Wenn wir lediglich zeichnen, dann können wir bei Ablenkungen bleiben.

Diese Methode lehnt sich selbstverständlich an gedanklichen Abwechslungen, aber der Unterschied besteht darin, dass man trotz der Ablenkung weiterhin schreibt (auch wenn es Blödsinn ist). Somit wird die Wahrscheinlichkeit drastisch erhöht, dass die Schreibblockade sich löst.