Das Verhältnis zueinander in Bezug auf E-Mails klären

Heute erhielt ich eine E-Mail von einem Bildungsunternehmen, das regelmäßig Veranstaltungen durchführt, um Fachleute zusammenzubringen. Das ist genau mein Ding, denn solche Veranstaltungen bieten eine gegenseitige Lernerfahrung, die sonst nicht so leicht zu finden ist.

Leider kenne ich dieses Unternehmen überhaupt nicht und ich weiß auch nicht, woher sie meine E-Mail-Adresse haben, denn sie haben nichts darüber geschrieben. Auch nichts darüber, wann ich mich für einen Newsletter angemeldet haben könnte, und es gab keinen Abmeldelink in der E-Mail. Ich konnte keinen Hinweis auf mich oder mein Unternehmen finden.

Ich muss also davon ausgehen, dass es sich bei der E-Mail um reine Werbung handelt, die zufällig zu mir passt.

Vielleicht würde dieses Ereignis mein Leben verändern und meine Problemlösungskompetenz ins Unermessliche steigern, aber dazu wird es nicht kommen, weil unsere Beziehung nicht geregelt ist und diese E-Mail daher mit Skepsis betrachtet werden muss.

Wie kennen wir uns?

Kennen wir uns nicht? Kein Problem, woher habt ihr dann meine Kontaktadresse?

Keine Informationen in der E-Mail bedeuten fast immer unerwünschte Werbung.

Ein Bildungsunternehmen, das diese Grundkenntnisse nicht besitzt und anwendet, landet im entsprechenden Ordner – Spam.

Mein Spamfilter hat also bei dieser E-Mail einen guten Lerneffekt gehabt und die E-Mail war doch nicht ganz umsonst.

Werbung und Leistung beim Steuerberater

Ein Händler aus Frankfurt am Main musste nach einem neuen Steuerberater suchen, weil sein jetziger Steuerberater in Rente gehen wollte und die Kanzlei schließt. Leichter gesagt als getan, denn einen passenden Steuerberater zu finden, ist sehr schwer geworden.

Wie gehen wir vor? Wir fragen natürlich erst den jetzigen Steuerberater nach Empfehlungen, das liegt auf der Hand. Leider hatten sie alle keine Kapazitäten mehr frei (diese Antwort ist der Dauerbrenner unter den Steuerberatern allgemein seit 2021).

Also, es geht auf die Suche im Netz. Dort sind zahlreiche Steuerberater zu finden, mit tollen Websites und grandiosen Beschreibungen aller Leistungen, die sie erbringen. Insgesamt 23 Kanzleien wurden kontaktiert. Ausnahmslos hatten sie alle keine Kapazitäten frei.

Durch Zufall war ein Mitarbeiter des Händlers aus Frankfurt beim Arzt und hat gesehen, dass im gleichen Haus auch ein Steuerberater ansässig war. Es schadet nicht zu fragen, ob Kapazitäten frei sind oder nicht.

Die Kanzlei wirkte unscheinbar. Im gleichen Haus, mit Ärzten und Physiotherapeuten. Vielleicht muss man zum Doktor gehen, nach einem Besuch dieses Steuerberaters? Ich weiß nicht, aber es war so dringend, dass ein Termin zum Kennenlernen telefonisch vereinbart wurde. Wenigstens wurde nicht gleich abgesagt, das war erfrischend. Die Website im Netz war lediglich eine Visitenkarte. Keine Leistungen, keine Werbung. Nur eine Visitenkarte war zu sehen. Wir waren sehr skeptisch.

Gestern war der Termin.

Die Steuerberatung hat eine ganze Etage belegt. Es waren mindestens 20 Mitarbeiter dort und sie waren alle beschäftigt. Es lief dort wie eine geölte Maschine, es waren viele Kunden und Mandanten dort und es schien so, als ob alles gut lief. Richtig bewerten konnten wir das natürlich bislang nicht.

Das Gespräch mit dem Prokuristen war interessant. Seine erste Frage lautete: Wie haben Sie uns gefunden? Die Geschichte des Mitarbeiters des Händlers beim Arztbesuch wurde erzählt und er nickte. Er erzählte uns, dass die Kanzlei überhaupt keine Werbung macht, und das seit 27 Jahren. Sie sind fokussiert auf Leistung und nicht auf Werbung und das spricht sich mit der Zeit zwangsläufig herum, nur dauert es ein wenig länger als mit Werbung.

Eine sehr sympathische Einstellung und Arbeitsweise und sie haben Kapazitäten frei. Es scheint hier so zu sein, dass eine Fokussierung auf Leistung wesentlich mehr bringt, als Werbung zu machen. Ob die Leistungen wirklich so gut sind, wird sich mit der Zeit zeigen.

Nur die Suche im Netz war ziemlich sinnfrei. Es bringt herzlichst wenig, Werbung zu machen, wenn die Leistungen überhaupt nicht erbracht werden können. Keine Kapazitäten freizuhaben, gehört auch dazu.

Bewertungen für Werbung

Folgende Mitteilung kam heute per E-Mail von einer bekannten Bank, die gerne wissen möchte, wie ihre Arbeitsweise ist und was sie besser machen können.

Ihr Feedback ist uns wichtig!

Liebe Kundinnen und Kunden,

Ihre Meinung zählt! Wir bei (Name der Bank entfernt) sind stets daran interessiert, unseren Service zu verbessern und sicherzustellen, dass wir Ihre Bedürfnisse bestmöglich erfüllen. Daher möchten wir gerne Ihre Meinung hören.

Ihre Bewertung ist uns wichtig!

Bitte nehmen Sie sich einen kurzen Moment Zeit, um uns auf vertrauenswürdigen Plattformen wie Trustpilot, Google oder Finanzfluss zu bewerten. Ihr Feedback hilft uns, unseren Service kontinuierlich zu optimieren und Ihre Erwartungen noch besser zu erfüllen.
Ihre ehrliche Meinung ist uns wertvoll und trägt dazu bei, die Qualität unserer Dienstleistungen weiter zu steigern. Wir danken Ihnen herzlich im Voraus für Ihre Unterstützung.

Wer tatsächlich daran interessiert ist, eine ehrliche Meinung zu erhalten, besonders wenn mögliche Verbesserungen daraus entstehen sollen, dann müssen diese Meinungen direkt an das Unternehmen selbst gerichtet werden, und schon gar nicht über irgendwelche Bewertungsportale.

In solchen Fällen werden nicht nach Meinungen gefragt, sondern nach guten Bewertungen für Werbezwecke.