Abschalten nach der Arbeit

Die Fähigkeit, nach der Arbeit abzuschalten, gehört zu den wichtigsten Erholungsfaktoren im Berufsleben. Keine dauerhafte Leistung ohne Erholung. Selbstverständlich ist dies nicht immer einfach oder leicht.

Ein Schlüssel, um nach der Arbeit abzuschalten, nennt sich professionelle Distanzierung.

Um diesen Schlüssel effektiv zu benutzen, muss gelegentlich erneut verdeutlicht und in Erinnerung gebracht werden, dass die Person, die diese Arbeit leistet, viel mehr ist als nur das Ergebnis dieser Arbeit.

In unserer Leistungsgesellschaft definieren wir uns viel zu oft mit einschränkenden Beschreibungen wie Berufstiteln oder Tätigkeiten.

Vergessen wir nicht, dass wir mehr als nur das sind und schalten ab.

Selbstständige und Freiberufler

Die Unterschiede zwischen Selbstständigen und Freiberuflern wird häufig erst dann so richtig wahrgenommen, wenn man mit beiden Berufsgruppen gleichzeitig zusammenarbeitet. Spätestens dann wird es einem bewusst, dass unterschiedliche Vorgehensweisen erforderlich sind, wenn die Gruppe als Einheit funktionieren soll.

Eine der größten Herausforderungen von Führungskräften ist es, die Arbeit entsprechend den Fähigkeiten, Erwartungen und Kompetenzen aller Mitarbeiter (Angestellte, Selbstständige und Freiberufler) erst zu verpacken und dann angemessen zu verteilen.

Das Verpacken ist häufig wichtiger als die Arbeit selbst, denn ohne angemessene Verpackung wird die Arbeit entweder nicht mit vollem Einsatz durch fehlende Motivation vorgenommen, vielleicht nicht ganz verstanden oder ohne die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen durchgeführt. Diese Punkte korrekt zu verstehen, zuzuordnen und anzuwenden, ist Sache von Führungskräften.

Die Verteilung der Arbeit erfolgt am besten, wenn die Aufgaben korrekt verteilt werden, und zwar auf Basis von Kompetenzen, Fähigkeiten und sogar Zuneigungen. Die Herausforderung hier ist zu unterscheiden zwischen motivierten und geeigneten Mitarbeitern, denn sie sind häufig nicht gleich. Der motivierteste und sympathischste Mitarbeiter möchte vielleicht die Arbeit übernehmen, ob er dafür wirklich geeignet ist, muss die Führungskraft entscheiden und dazu sind Kenntnisse und Erfahrungen über die Mitarbeiter notwendig.

Die Arbeit mit Selbstständigen und Freiberufler kann erfolgreich gelingen, wenn alle Aspekte der unterschiedlichen Denkweisen, Erwartungen und Zuneigungen berücksichtigt werden und bevor die Arbeit verteilt wird, entsprechend verpackt wird.

Einzelunternehmen mit Fantasienamen

Falls du Soloselbstständiger bist oder ein Einzelunternehmen führst, dann hast du möglicherweise einen Fantasienamen für dein Unternehmen ausgedacht, wie zum Beispiel:

  • Autolackierung Fritz Müller
  • Beautysalon Marian Müller
  • PC-Technik Waldemar Schmidt

Die Varianten sind fast unendlich und die Idee dahinter ist gar nicht so schlecht. Mit diesem Zusatz hast du die Möglichkeit, eine schnelle Aufnahme und Zuordnung deiner Tätigkeit zu gewährleisten. Die Leute wissen schneller, was du tust.

Die Erfahrung aus der Praxis war für mich jedoch überraschend, zumindest bei den Tätigkeiten, die eine Beratung oder ein Coaching beinhalten, wie es bei mir der Fall war.

In meiner beruflichen Laufbahn habe ich selbst 12 unterschiedliche Firmen bisher gegründet und geführt. Inzwischen führe ich mein Unternehmen lediglich mit meinem Vor- und Nachnamen. Mehr nicht. Kein Zusatz und keine Beschreibung der Tätigkeit mehr.

Warum?

Es interessiert niemanden was du machst oder wie du heißt. Nur die Ergebnisse zählen und was die Menschen von dir bekommen können. Der Name ist völlig egal.

Eine kurzfristige oder schnelle Bekanntheit durch einen Fantasienamen hilft maximal nur am Anfang und nur bei Dienstleistungen oder Produkten, die einmalig verkauft werden. Für eine dauerhafte Geschäftsbeziehung ist der Zusatz irrelevant.

Das war vielleicht nicht immer so, aber heutzutage ist es definitiv zutreffend, aus eigener Erfahrung.

Benötigst du also wirklich einen Fantasienamen für dein Einzelunternehmen oder überzeugst du lieber mit deinen Leistungen und Produkten?