Wahrheit und Nutzen

Du möchtest immer die Wahrheit hören, aber wenn sie dir wehtut, bist du immer noch so sicher, dass du die Wahrheit hören willst?

Die meisten Menschen werden diese Frage bejahen. Wahrheit ist eben Wahrheit und niemand möchte in einer Lüge leben.

Eine Wahrheit ist immer eine Momentaufnahme. Das ist eine Wahrheit im Moment. Zu einem späteren Zeitpunkt kann diese Wahrheit nicht mehr stimmen oder komplett falsch sein.

Das Thema Wahrheit und die Bedeutungen und Interpretationen des Begriffes „Wahrheit“ sind zu ausführlich, um hier in der gebotenen Kürze, behandelt zu werden. Daher beschränken wir uns auf den Nutzen von Wahrheit für uns im Alltag.

Damit eine Wahrheit sinnvoll und zweckdienlich ist, muss sie einen Nutzen für dich haben. Welchen Nutzen hast du von dieser Wahrheit? Einfach eine Wahrheit als Information zu haben, ist kein Nutzen.

Der Mensch benötigt Wahrheiten, denn sie geben Richtung und Halt. Der Ansatz ist gut, aber die Bereitschaft zu hinterfragen, ob bestimmte Wahrheiten tatsächlich einen Nutzen für uns haben, erleichtert nicht nur unser Leben, sondern verhindert ein Klammern an falschen Tatsachen, die vielleicht früher gestimmt haben.

Warum es anstrengender ist, mit weniger zu arbeiten

Diese Antwort ist einfach: Weniger erfordert meistens mehr.

Mehrere Entscheidungen, mehr Information, mehr Material, mehr Eigenleistung, mehr Einsatz.

Und genau deswegen, scheitern viele Menschen daran, mit weniger zurechtzukommen, denn in solchen Fällen müssen sie selbst etwas erbringen, herstellen oder leisten.

Mit weniger zu arbeiten und zu leben bedeutet jedoch auch, dass wir selbst mehr bewerten, prüfen und entscheiden müssen. Somit werden wir zu Gestalter unseres Lebens.

Und um die obige einfache Antwort ein wenig zu ergänzen: Es ist meistens anstrengender zu gestalten als zu verwalten und wie wir mit unserem Leben umgehen, gehört dazu.

Lieber gestalten wir unser Leben selbst, als es nur von anderen Menschen verwalten zu lassen.

Was wegen Corona in der Bäckerei bis heute geblieben ist

Ich erlebe es nicht nur bei mir in Rodenbach, sondern auch in zahlreichen Bäckereien von München bis Dortmund. Wenn viele Menschen in eine Bäckerei hineingehen wollen, dann stellen sie sich schön ordentlich an, und zwar mit ordentlichem Abstand zueinander. Und wenn zu viele Menschen sich anstellen, dann bilden sie Schlangen, und zwar draußen, vor dem Geschäft selbst.

Dieses Verhalten gab es vorher nicht, zumindest nicht in diesem Maß. Früher kamen alle Menschen in die Bäckerei und haben einfach dort gewartet. Es gab keine Schwierigkeiten zu bestimmen, wer als Nächster dran war, denn das wurde gegenseitig und untereinander abgestimmt. Es gab fast nie Probleme.

Ein neues Verhalten wurde uns eingeprägt, bedingt durch die Corona-Maßnahmen und dieses Verhalten ist uns in vielen Bereichen bis heute hängengeblieben, nicht nur in vielen Bäckereien.

Es geht darum zu erkennen, welche Verhaltensarten noch aktuell zweckdienlich sind, und welche, die vielleicht nicht unbedingt mehr sinnvoll sind. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ein wesentlicher Aspekt, der uns von den Tieren unterscheidet, ist unsere Entscheidungsfähigkeit, aber nur wenn wir davon Gebrauch machen.