Warum Verständnis über Sympathie zu haben so wichtig ist

Wenn dir ein Mensch unsympathisch ist, dann bist du automatisch auf Abwehr. Du hörst nicht wirklich hin, wenn er oder sie etwas zu dir sagt. Und wenn diese unsympathische Person dein Vorgesetzter ist, dann beißen die meisten Menschen die Zähne und tun nur das Nötigste und was sie machen müssen. Mehr aber nicht.

Ist dir dieser Mensch aber sympathisch, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du auch Sachen machen wurdest, die du sonst nicht gemacht hättest.

Sympathie ist nicht mit Vertrauen zu verwechseln.

Wer auf uns sympathisch wirkt, hat meistens entweder etwas mit uns gemeinsam oder erfüllt eine persönliche Erwartung.

Ein Bayern München Fan wirkt meistens sympathisch auf andere Bayern München Fans. Ein Vortragsredner, der mit einer für dich wunderbaren Stimme spricht, wirkt auch sympathischer als ein Redner, der mit einem irritierenden Dialekt spricht.

Man kann auch mit unsympathischen Menschen umgehen und häufig ist das auch notwendig, nur der Weg ist länger und steiniger als wenn Sympathie vorhanden ist.

Niemand hätte etwas dagegen, wenn ein vollkommen unsympathischer Arzt das eigene Leben rettet. Für eine lange Behandlung danach, vielleicht aber schon.

Gleichzeitig sollte niemals wichtige Entscheidungen getroffen werden, nur weil ein sympathischer Mensch dazu geraten hat.

Mehr Verständnis über die Auswirkungen von Sympathie kann uns helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, und vor allem, mit wem.

Keine Statistik vertrauen ohne gesunde Skepsis

Gestern wurde bei einem großen Versandunternehmen für Pakete die Umsätze für das erste Quartal 2023 vorgestellt.

Bei diesem Treffen wurden die Ergebnisse aus sämtlichen Niederlassungen und Tochterunternehmen zusammengestellt und präsentiert.

Die Ergebnisse haben ein sogenanntes Erfolgsprozent in Höhe von 106 % dargelegt. In anderen Worten bedeutet das 6 % über die Erwartungen. An sich präsentiert, nicht schlecht.

Nur wie diese Ergebnisse dargestellt wurden, benötigt Vertrauen und gesunde Skepsis, denn es kann letztlich keiner tatsächlich und ernsthaft überprüfen, ob die Zahlen stimmen oder nicht. Man vertraut eben darauf, dass die Zahlen stimmen, denn es gibt doch Kontrollgremien, die Abweichungen entdecken und korrigieren wurden, oder?

Wie ich bei der Bewertung von Unternehmen immer empfehle, ist es fast immer aufschlussreich, Fragen an die untersten Mitarbeiter in der Hierarchie zu stellen. Diese Menschen haben vielleicht nicht den gleichen Überblick, den man auf Vorstandsebene hat, jedoch wissen sie doch meistens besser als die Vorstände, wie das Unternehmen „tickt“ und was am zuverlässigsten funktioniert.

Daher habe ich diese Menschen für meine Bewertung befragt. Die Berichte waren interessant.

Damit die einzelnen Niederlassungen gute Ergebnisse erzielen können, werden Touren einfach gestrichen, damit sie auf eine maximale Auslastung kommen. Anstatt 20 Touren mit 80 % Auslastungen zu fahren, werden 15 Touren zu 105 % Auslastung gefahren. Das sieht einfach besser und effizienter aus. Zumindest auf dem Papier.

Diese Praxis ist zwar nicht verboten oder gleich schlecht, sie trübt jedoch die Statistik.

Diese Trübung kommt auch häufig vor, auch in anderen Bereichen. Und oft können die Menschen, die diese Statistiken präsentieren, einfach nicht wissen, dass die Information nicht ganz stimmig ist.

Sie müssen darauf vertrauen, dass alles stimmt. Ob dieses Vertrauen verdient wird oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

Daher ist man immer stets gut beraten worden, Statistiken stets mit einer Portion gesunder Skepsis zu betrachten, unabhängig davon, wer die Statistiken präsentiert.

Bekanntheit beim Verkaufen

Viele Verkäufer setzen auf Bekanntheit, um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Wir brauchen nur das Fernsehen anzumachen und kurz zu warten, bis eine bekannte Persönlichkeit uns bei der Werbung etwas verkaufen will.

Bekanntheit verkauft sich oft besser, weil wir einen Bezug zu dieser Person haben. Ob das Produkt oder Dienstleistung tatsächlich dadurch „besser“ ist, steht auf einem anderen Blatt.

Bekanntheit wird oft assoziiert mit Vertrautheit und darin liegt die Verwechslungsgefahr.

Bekannt zu sein ist nicht gleichzusetzen mit vertrauenswürdig zu sein. Trotzdem wird genau das häufig getan. Bekannte Menschen versuchen oft durch deren Bekanntheit, vertrauenerweckend zu sein.

Bekanntheit bedeutet zunächst, dass die Person bekannt ist. Nicht weniger, aber auch nicht mehr als das.

Ob diese Person zufällig auch vertrauenswürdig ist, kann man nicht durch die einfache Bekanntheit festgestellt werden. Anderslautende Werbung kann getrost ignoriert werden.