Die sozialen Medien haben unsere Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit verstanden und beherrschen die Techniken, um diese Wünsche zu erfüllen. Schon mal gefragt, warum es eigentlich keinen „Mag ich nicht“ Button gibt? Es gab übrigens Studien darüber, ob ein „Dislike“ oder „Gefällt mir nicht“ Button sinnvoll wäre. Das Ergebnis war eindeutig: Wer viele „Gefällt mir nicht“ Klicks hat, bleibt einfach nicht lange auf der Plattform und geht woanders hin. Da die sozialen Medien von der Zeit leben, die wir dort verbringen und Werbung konsumieren, geht so etwas gar nicht.
Das ist der Grund, weshalb es keinen „Gefällt mir nicht“ oder „Daumen nach unten“ Button gibt. Lediglich in den Kommentaren ist es möglich, Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen.
Trotzdem bleibt das menschliche Bedürfnis nach Aufmerksamkeit bestehen. Problematisch kann dieses Bedürfnis nach Aufmerksamkeit jedoch werden, wenn es nicht befriedigt wird. Diese Gefahr ist nicht nur in den sozialen Medien vorhanden, sondern auch im realen Leben.
Denn es wird oft vergessen: Aufmerksamkeit ist immer begrenzt.
Wer dauerhaft nach Aufmerksamkeit sucht, wird früher oder später, zwangsläufig enttäuscht.
Entscheidend ist, wie wir mit dieser Enttäuschung umgehen und ob wir ein Problem mit der Suche nach Aufmerksamkeit haben oder nicht.
Es ist eine gute Übung einfach mal zu überlegen, wie oft wir nach Aufmerksamkeit suchen und wie wir damit umgehen, wenn sie kommt und vor allem, was wir machen, wenn sie nicht kommt.
Wir merken, wie groß unsere Bedürfnisse und Verlangen nach Aufmerksamkeit sind, oft selbst nicht. Diese Übung hilft tatsächlich, Klarheit und Bewusstheit zu bekommen, um für uns passende Entscheidungen später besser treffen zu können, wie wir mit diesem Thema umgehen wollen.