Recht haben mit Flexibilität

Recht zu haben ist das eine, Recht zu behalten, das andere.

Die Herausforderung, recht zu haben, besteht in der oft notwendigen Anpassung und Flexibilität.

Oft sind es die Ausnahmen und die Zeit, die Flexibilität rechtfertigen und Anpassungen notwendig machen.

Recht zu haben, ist immer eine Momentaufnahme.

Wenn es dir an Flexibilität mangelt, kannst du nicht lange Recht behalten.

Ausreden des Beraters über die eigene Person

In meiner Arbeit als Coach und Berater treffe ich immer wieder auf andere Coaches und Berater, die behaupten, dass man sie erst einmal engagieren muss, bevor man weiß, wie sie wirklich sind.

Dazu kann ich nur eine Aussage von Dorothy aus dem Film Der Zauberer von Oz aus 1939 zitieren:

„Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas.“

Für diejenigen, die den Film nicht kennen, bedeutet die Passage nichts anderes, als dass sie ihre eigene Umgebung nicht mehr kennt, und das gilt auch für meine Arbeit, wenn ich bestimmten Kollegen begegne.

Die Zeiten ändern sich zwar, aber nicht jede Veränderung ist tatsächlich eine gute Entwicklung, und diese Einstellung, dass man mit einem Coach oder Berater erst zusammenarbeiten muss, bevor man über sie urteilen soll, gehört zu den schlechten Veränderungen.

Wenn die Haarfarbe meines Beraters mir nicht gefällt oder wenn er mich an einen Ex-Partner aus der Vergangenheit erinnert, dann muss ich gar nicht mit ihm arbeiten, bevor ich darüber urteilen kann.

Und wenn mir die Art und Weise, wie der Berater schreibt, spricht oder sich kleidet, nicht gefällt, dann kann ich auch selbst entscheiden, ob er geeignet ist oder nicht.

Jeder, der beruflich coacht oder berät, weiß, dass Coaching und Beratung auf einer gemeinsamen Wellenlänge liegen müssen, damit sie funktionieren, auch wenn das Gegenteil behauptet wird, denn alles andere sind nur Ausreden über sich selbst.

Dafür und dagegen kurz erklärt

Wer für eine bestimmte Sache ist, ist zwangsläufig gegen eine andere Sache.

Wer gegen eine bestimmte Sache ist, ist zwangsläufig für eine andere Sache.

Ob jemand für oder gegen etwas ist, ist immer eine Momentaufnahme und diese Einstellung kann sich jederzeit ändern.

Ob man für oder gegen etwas ist, wird in der Regel nur oberflächlich betrachtet und definiert, denn Ausnahmen und besondere Umstände können diese Einstellung jederzeit ändern. 

Es sind aber diese Ausnahmen und besondere Umstände, die häufiger vorkommen, als gedacht wird.

Eine gute Methode, um zu prüfen, ob man wirklich für oder gegen etwas ist, ist, sich zu fragen, wie weit man bereit ist, für oder gegen die betreffende Sache zu gehen.

Es sind die Grenzen unserer Bereitschaft und Akzeptanz, für oder gegen etwas zu sein, die definieren, wofür und wogegen wir tatsächlich sind.

Die Langeweile-Liste

Ähnliche wie eine To-do-Liste ist die Langeweile-Liste (LL) eine Liste von Aktivitäten oder Tätigkeiten, die man aufschreibt, wenn man gerade nicht gelangweilt ist.

Diese Liste kann unterstützend wirken, wenn wir gerade doch gelangweilt sind und nicht wissen, was wir als Nächstes tun oder machen möchten.

Diese Liste dient als Rat- oder Empfehlungsgeber in Phasen der Langeweile.

Manchmal sind es belanglose Tätigkeiten, die uns die Langeweile abnehmen können, denn wir sind meistens dann gelangweilt, weil wir nicht so richtig wissen, was wir im Moment machen sollen oder wollen.

Und wenn wir nie gelangweilt sind, dann schadet die Erfassung einer LL trotzdem nicht, denn wir können unsere Gedanken dadurch ebenfalls durch diese einfache Übung eine Orientierung gewinnen, die wir vielleicht vorher nicht hatten.

Aber das können wir nur wissen, wenn wir die LL vorher geschrieben haben.

Eine Win-win-Situation.

Schleichend schwächer

Eine allmähliche körperliche oder geistige Schwächung ist im Alltag kaum spürbar, sondern macht sich erst in besonderen Situationen bemerkbar.

Ein schweres Gewicht ist plötzlich nicht mehr so leicht zu tragen wie früher, wenn du nicht zumindest halbwegs regelmäßig deine Muskeln trainierst.  Das merkt man aber erst, wenn man die schwere Last überhaupt tragen will.

Das Gleiche gilt für unsere geistigen Fähigkeiten, denn wenn diese nicht halbwegs regelmäßig trainiert werden, spüren wir die Folgen, und zwar meist genau dann, wenn wir sie am wenigsten gebrauchen können.

Es ist immer leichter, einfacher und vor allem bequemer, die Auswirkungen einer körperlichen oder geistigen Schwäche zu bekämpfen, wenn sie sich bemerkbar machen, denn es gibt plötzlich einen Grund, dies zu tun.

Wenn du jetzt einen Grund findest, deine körperliche und geistige Fitness täglich nur ein wenig zu trainieren, wirst du in der Lage sein, besondere Situationen leichter zu bewältigen, wenn sie eintreten. 

Und sie werden eintreten.

Wir werden alle schleichend schwächer, das ist natürlich.

Es ist jedoch ebenfalls natürlich, dass wir etwas dagegen unternehmen können, aber nur wenn wir wollen.