Aktives Ignorieren

In unserer modernen Gesellschaft wird ständig um unsere Aufmerksamkeit erkämpft.

Die meisten Menschen spüren bereits jetzt Ermüdungserscheinungen von dauerhafter Werbung und den penetranten Versuchen, an unsere Aufmerksamkeit zu gelangen.

Diese Entwicklung kann nicht ewig fortgesetzt werden und die Werbeindustrie hat das längst verstanden.

Genau deswegen wird zunehmend versucht, gezielt auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und dafür benötigen sie sehr viele Daten, je persönlicher, desto besser.

Eine wirksame Methode, diese Entwicklung zu bekämpfen, ist aktives Ignorieren.

Aktives Ignorieren erfordert eine Entscheidung und diese Entscheidung ist verbunden mit einem Verzicht.

Man entscheidet bewusst und im Voraus, worauf man verzichten möchte.

Passives Ignorieren wird jedoch leider oft praktiziert — erst, wenn etwas Unerwünschtes vorkommt, dann wird ignoriert.

Aktives Ignorieren ist eine Vorbereitung und passives Ignorieren ist eine Reaktion.

Die Werbeindustrie hat keine Probleme mit passivem Ignorieren, weil sie durch die ganzen Daten, die sie ohnehin schon haben, immer wieder Wege finden werden, um an deiner Aufmerksamkeit zu kommen.

Wenn du eine Entscheidung triffst, mit einem aktiven Ignorieren auf etwas zu verzichten, hat die Werbeindustrie die erste Runde bereits verloren und du kannst deine Aufmerksamkeit den Dingen widmen, die dir wirklich wichtig sind.

Die Entscheidung, nicht zu entscheiden

Die Entscheidung, nicht zu entscheiden, ist natürlich auch eine Entscheidung.

Interessant wird es, wenn wir uns mit den Begründungen solcher Entscheidungen beschäftigen.

Eine Entscheidung, nicht zu entscheiden, wird meistens getroffen, entweder weil man nicht entscheiden kann oder weil man nicht entscheiden will.

Wer tatsächlich überhaupt nicht entscheiden kann, hat entweder keine Wahl zur Verfügung oder ist unfähig, selbst eine Entscheidung zu treffen (durch Krankheit, zum Beispiel).

Wer keine Entscheidung treffen will, hat meistens eine sogenannte „übergeordnete Begründung“ dafür.

Diese übergeordnete Begründung liegt meistens in der fehlenden Bereitschaft, sich festzulegen und den Konsequenzen einer getroffenen Entscheidung somit zu entgehen.

Es sind unsere übergeordneten Begründungen, die unser Verhalten erklären, wenn wir entscheiden, nicht zu entscheiden.

Diese Begründungen zu erforschen und zu kennen, kann uns unterstützen, die Entscheidungen, die wir nicht treffen, besser zu verstehen.

Die Notiz über Notizen

Durch die Praxis des Minimalismus können wir viele überflüssige Dinge aus unserem Leben entfernen.

Aber auch das Löschen von Notizen kann hilfreich sein.

Als notorischer Schreiber von Notizen habe ich die Tendenz, alles Mögliche aufzuschreiben, da es immer wieder vorkommen kann, dass ich später auf eine Notiz zurückgreifen muss.

Und wenn ich dann sehe, wie viele Notizen sich im Laufe der Zeit gesammelt haben, dann kommt die Löschphase der überflüssigen oder nicht mehr relevanten Notizen.

Es wird gelöscht, was nicht mehr benötigt oder relevant ist.

Die Herausforderung besteht darin zu erkennen, was tatsächlich nicht mehr benötigt wird, denn wir haben alle etwas weggeworfen und es dann später doch wieder gebraucht.

Ja, ich gebe es zu: Ich habe gelegentlich nach einer Notiz gesucht, die ich früher gelöscht hatte.

Notizen aufzubewahren oder zu archivieren wäre auch eine Möglichkeit, aber dann hätten wir wieder das gleiche Problem mit den überflüssigen oder nicht mehr relevanten Inhalten.

Die Lösung für die zahlreichen einzelnen Notizen bei mir waren die Zusammenfassungen.

Anstatt getrennte Notizen zu erfassen, habe ich eine einzige Notiz pro Angelegenheit, Klient oder Aufgabe verfasst.

Alle Einträge werden dann in eine einzelne, entsprechende Notiz eingetragen, meistens mit Datumsangaben.

Mit der Suche innerhalb einer einzigen Notiz kann nun doch alles gefunden werden.

Es ist nur sehr ordentlich geworden und die Zahl meiner Notizen ist auf unter 200 Notizen gesunken.

Willst du es genau wissen?

Von 2446 Notizen auf 187.

Der Lerneffekt ist zu erkennen, wie viele Notizen tatsächlich besser zusammengehören und als einzelne Notizen doch überflüssig sind.

Alles in einem digitalen Haufen, abrufbar mit einer Suchfunktion, ist für mich produktiver und effektiver als alles akribisch mit Verzeichnissen und in Einzelteilen zu sortieren.

Vielleicht funktioniert das auch bei dir?

Erfahrung und Überzeugung

Wir glauben oft zu wissen, was für uns gut ist und was für uns schlecht ist im Leben und meistens berührt sich dieses Wissen auf Erfahrung und Überzeugung.

Erfahrung kann ein Ratgeber für unser künftiges Verhalten sein, aber wenn ausnahmsweise eine schlechte Erfahrung gemacht wird, wo normalerweise alles gut läuft, dann kann diese Erfahrung trügerisch sein.

Überzeugungen begründen sich vorwiegend ebenfalls aus Erfahrungen, aber auch aus persönlichen Einstellungen und Glaubenssätzen. Diese Mischung aus Erfahrung, persönlichen Einstellungen und Glaubenssätzen läuft jedoch die Gefahr der Ungleichheit. Ungleichheit bedeutet, dass eine bestimmte schwierige Erfahrung die anderen Faktoren überwiegen kann. Oder eine starke persönliche Einstellung aus der Kindheit kann alle anderen Faktoren überschatten, wie auch starke Glaubenssätze, wie eine Kirsche Orientierung, es machen kann.

Erfahrungen und Überzeugungen bestimmen vorwiegend unser Verhalten im Leben. 

Es sind zwar unsere Erfahrungen im Leben, die unsere Überzeugungen beeinflussen können, sowohl zum Guten als auch zum Schlechten.

Jedoch sind es unsere Überzeugungen, die unsere Erfahrungen interpretieren, bewerten und eine Relevanz für uns geben.

Die Mischung ist entscheidend.

Ehrenamtliche Ideale

Ich bin schon so lange ehrenamtlich tätig, wie ich mich erinnern kann.

Ob jahrelang in der Politik oder mit vielen Vereinen für verschiedene Zwecke, ich bin gerne ehrenamtlich tätig.

Es wird immer wieder die Frage gestellt, warum man ehrenamtlich tätig ist.

Die Antwort ist meist, dass die Leute sich mit dem Verein identifizieren können. Sie sind mit den Aktivitäten einverstanden oder finden die Ideologie des Vereins gut und möchten aktiv mitwirken oder nur dabei sein.

Es gibt natürlich auch Menschen, die ehrenamtliche Aktivitäten hauptsächlich zur Selbstprofilierung und Selbstdarstellung nach außen nutzen, aber solche Menschen gibt es überall.

Ideale sind für die allermeisten Menschen der Grund, warum sie sich ehrenamtlich engagieren.

Es ist daher die Verantwortung und Pflicht der Verantwortlichen, dafür zu sorgen, dass diese Ideale in Zeiten, die uns von unseren Idealen abbringen wollen, erhalten bleiben.

Sonst müssen sich die Verantwortlichen nicht über Mitgliederverluste und fehlende Bereitschaft zu beteiligen wundern.