Dieser Post ist Blogbeitrag Nummer 1000.
Vor genau 1000 Tagen habe ich den Entschluss gefasst, jeden einzelnen Tag zu bloggen, ohne Ausnahme. An Geburtstagen, Weihnachten, Feiertagen und auch als ich die Grippe hatte, wurde gebloggt.
Angefangen habe ich genau am 1. Januar 2022, damit ich mich selbst daran erinnern kann, wann ich angefangen habe, denn der Zeitpunkt ist doch leicht zu merken.
Der Versuch war, jeden einzelnen Tag etwas zu geben. Etwas Nützliches. Etwas Wertvolles. Keine Beiträge darüber, was ich morgens gegessen hatte.
Noch dazu sollen kleine Beiträge geschrieben werden und keine langen Dokumentationen. Inhalte sollen zusammengefasst werden und trotzdem verständlich und hilfreich bleiben.
Das war gar nicht leicht und hat zu einer Verzettelung und Mischung von ganz unterschiedlichen Themen geführt.
Kleine Beiträge und unterschiedliche Themen sind für die Rankings bei den Suchmaschinen tödlich.
Das Resultat? Meine Beiträge wurden abgerufen, aber der Blog an sich blieb relativ unbekannt und das, obwohl ich 1000 Beiträge bereits veröffentlicht habe.
Noch dazu kommt die Tatsache, dass ich aus Überzeugung nicht in den sozialen Medien präsent bin und keine Newsletter (bisher) anbiete. Die Blogbeiträge können lediglich mit einem Feed via RSS abgerufen werden.
Also, die Reichweite ist extrem begrenzt.
Manche Blogger werden sich an diese Stelle fragen, ob es an der Zeit ist aufzuhören und diese Gedanken hatte ich auch.
Aufzuhören bei Blogbeitrag 1000 nach 1000 Tagen ist auch eine schöne runde Sache.
Tatsächlich habe ich überlegt, heute aufzuhören.
Und dann habe ich mich daran erinnert, weshalb ich diesen Blog überhaupt gestartet habe:
Anderen Menschen zu helfen, sie zu unterstützen und zu inspirieren, ihre eigenen Herausforderungen im Alltag zu meistern und um herauszufinden, ob ich das jeden Tag, 1000 Tage lang auch tun kann.
Die Wahrheit ist, dass ich absolut keine Zeit habe, jeden Tag zu bloggen und trotzdem habe ich das jeden Tag getan.
Mit der Zeit habe ich immer mehr das Bedürfnis verspürt, jeden Tag zu bloggen, fast wie ein Zwang, aber ein netter Zwang.
Der Lerneffekt ging nun in meine Richtung.
Das tägliche Bloggen ist zu einer Gewohnheit geworden, obwohl ich bis heute weiterhin nicht wirklich die Zeit dafür habe.
Daher werde ich zunächst weitermachen und täglich einen Beitrag schreiben, ohne darüber zu berichten, was ich gerade gegessen habe und Bilder darüber zu posten.
Zusammenfassung.
Was wurde nach 1000 Tagen gelernt?
- Es ist schwierig, jeden Tag einen Blogbeitrag zu schreiben, der hilfreich und wertvoll ist, ohne kluge Sprüche oder allgemeine Weisheiten zu verbreiten.
- Ebenfalls schwierig ist es, das jeweilige Thema derart zu verkürzen, damit der Inhalt schnell aufgenommen und die Botschaft verstanden werden kann.
- Ich bin absolut kein Morgenmensch und das Schreiben am frühen Morgen ist nicht mein Ding, aber trotzdem war das die einzige Möglichkeit, einen Blogbeitrag täglich zu schreiben.
- Am Anfang habe ich kontrolliert, wie viele Menschen diesen Blog lesen und im dritten Jahr habe ich komplett damit aufgehört. Es war interessant am Anfang, aber mit der Zeit kam die Versuchung, noch einen Blogbeitrag zu einem Thema zu schreiben, das populär in der Vergangenheit war. Und diese Versuchung hat meine Neutralität und Souveränität in meiner Entscheidungsfindung hinsichtlich des nächsten Blogbeitrags beeinflusst und das entsprach nicht meinen Vorstellungen von gedanklicher Ehrlichkeit.
- Ich habe zu viel Zeit in die Darstellung des Blogs investiert und zu wenig in den Texten. Wenn ich überlege, wie oft ich Designs und Vorlagen für den Blog ausprobiert habe, hätte ich Vorlage-Tester für Websites werden können. Die Zeit ist besser investiert in Gedanken zu den nächsten Texten als zu welchen Farben und Formatierungen gerade angesagt sind.
- Nach 1000 Tagen habe ich festgestellt, dass dieser Blog und meine berufliche Tätigkeit eine Nische sind und beide passen doch somit zusammen.
- Ich habe aufgehört, perfekte Texte schreiben zu wollen. Stattdessen schreibe ich offen, so ehrlich wie möglich und spontan. Dass Fehler sich dadurch einschleichen können, ist somit nicht mehr komplett auszuschließen. Aber lieber schreiben und Gedanken formulieren in Texten, als Perfektionismus anzustreben und keine Texte zu schreiben.
- Ich habe ebenfalls aufgehört, ausschließlich für andere Menschen schreiben zu wollen, sondern nehme die Gedanken, Erfahrungen und Wissen aus der eigenen Praxis und gebe sie weiter, ohne gezielt auf ein bestimmtes Publikum zu achten. Meine Schreibweise ist somit flexibler geworden.
- Gedanken in Texten zu übertragen, verstärkt und verfeinert die eigenen Denkprozesse und sorgt für verbesserte Klarheit und Nachvollziehbarkeit dieser Gedanken. Das predige ich zwar seit Jahren, aber das jeden Tag zu tun, eröffnet eine neue Dimension des Denkens.
- Ich unterliege immer noch der Versuchung, meine Texte in fremden Sprachen zu übersetzen, damit ich die Botschaft in einer anderen Sprache lesen kann. Dadurch habe ich oft die Schreibweise geändert und obwohl die eine oder andere Formulierung dadurch verbessert wurde, habe ich festgestellt, dass meine persönliche bestimmte Art und Weise zu schreiben durch diese vermeintlichen Verbesserungen darunter gelitten hat. Das war nicht ich, der geschrieben hat, sondern eine verbesserte Darstellung von mir. Lieber bleibe ich mir treu, mit allen Fehlern, als eine fremde Person zu sein.
- Ich kenne keinen einzigen deutschsprachigen Blog, der jeden Tag kurze Impulse, Anregungen und Erfahrungen zu zahlreichen Themenbereichen liefert, so wie dieser Blog. Die meisten Blogs sind themenspezifisch und ausführlich mit allen Vor- und Nachteilen davon. Ich bin jedoch absolut überzeugt, dass es eine Mischung von verschiedenen Disziplinen und Kompetenzen ist, die die besten Ergebnisse liefern. Experte zu sein in einem Bereich ist ganz in Ordnung, aber es sind die Verbindungen zu anderen Bereichen, die wahre Expertise offenbart.
- Doch, es hat Spaß gemacht und es hat sich für mich gelohnt, 1000 Tage lang jeden Tag gebloggt zu haben, denn von der Anzahl der Worte her, habe ich inzwischen ein großes Buch geschrieben.
Aber am Ende von Blogpost 1000 möchte ich den Lesern dieses Blogs dafür danken, dass ihr die Zeit genommen habt, meine Beiträge zu lesen, und wenn es nur ein einziger Blogbeitrag war. Ich bitte auch um Verzeihung, falls es Fehler gibt, die ich nicht entdeckt habe.
Und wenn ich nur ein einziges Mal einem Menschen helfen und sein Leben ein wenig besser, angenehmer oder leichter machen konnte, dann war mein Aufwand der letzten 1000 Tage gering im Vergleich zum Gewinn.
Ich freue mich auf die nächsten 1000 Tage.
Wer macht mit?