Open Source beschreibt eine Philosophie für die Entwicklung von Software, aber in der Regel ist es das Fehlen eines nachhaltigen Geschäftsmodells für die finanziellen Aspekte des Projekts, das über den Fortbestand oder das Scheitern des Projekts entscheidet.
Viele Open-Source-Projekte sind auf Spenden angewiesen, und dieses Geschäftsmodell steht auf wackeligen Boden, wenn keine weiteren Geldeinnahmequellen vorhanden sind.
Eine mögliche Ergänzung zu Spenden sind sogenannte Pro-Funktionen. Die Anwendung ist an sich kostenlos, aber für bestimmte Eigenschaften oder Zusatzfunktionen muss bezahlt werden. Diese Vorgehensweise für eine längerfristige Finanzierung der weiteren Entwicklung ist vollkommen in Ordnung und stellt ein Geschäftsmodell dar.
Die überwiegende Mehrzahl der langfristig erfolgreichen Open-Source-Anwendungen hat entweder ein Unternehmen im Hintergrund, welches die Finanzierung sicherstellt, oder bietet Zusatzfunktionen für einen Preis.
Bei der Entscheidung, welche Open-Source-Anwendungen verwendet werden sollen, lohnt sich ein Blick auf das Geschäftsmodell des jeweiligen Anbieters und darauf, wie lange die Anwendung bereits entwickelt wird.
Ich selbst bin seit fast 30 Jahren ein Befürworter von Open Source und spende gerne regelmäßig für Projekte, die mir gefallen und die mir einen Nutzen bringen.
Aber das ist immer freiwillig und der jeweilige Anbieter kann nicht wissen, wann und ob ich nochmals spende.
Genau deswegen bitten einige Anbieter um regelmäßige Spenden, am besten mit Dauerauftrag, damit die Finanzierung und Planbarkeit des Projekts längerfristig gewährleistet werden können. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber es muss immer klar sein, dass dieses Geschäftsmodell einen besonderen Nutzen oder Vorteil für die Nutzer bringen soll, sonst steht auch dieses Geschäftsmodell auf wackligen Füßen.
Es wird immer Nischenprodukte geben, die aus Überzeugung und ohne Finanzierung angeboten werden.
Es sind aber die Open-Source-Anwendungen mit einem soliden Geschäftsmodell, die ein echtes Angebot für die breite Masse darstellen, denn man kann sich eher darauf verlassen, dass die Pflege und die Weiterentwicklung langfristig gewährleistet werden.
Das ist es, was wir benötigen, um Open-Source-Anwendungen besser bekannt zu machen und ihren Einsatz im Alltag überzeugender zu präsentieren.