Die Coaching-Szene hat in den letzten Jahren an Reputation und Glaubwürdigkeit sehr gelitten. Diese Entwicklung ist überwiegend selbst verursacht.
Dass der Gesetzgeber diese Tätigkeit nicht regulieren kann oder will, hat zwar seine teilweise nachvollziehbaren Gründe. Durch die fehlende Regulierung ist eine Gewährleistung von Qualität und Kompetenz jedoch nicht gesichert. Genau deswegen sind zahlreiche Vereine und Organisationen entstanden, die das Gefühl vermitteln sollen, dass ihre Mitglieder vertrauenswürdig und kompetent sind. Ob diese Institutionen selbst glaubwürdig und kompetent sind, ist Vertrauenssache.
Ich selbst habe mehrere Coaching-Ausbildungen abgeschlossen und praktiziere Coaching in verschiedenen Formen schon seit vielen Jahren beruflich.
Trotzdem würde ich mich nicht mehr „Coach“ nennen. Weder Lebenscoach (Life-Coach) noch Businesscoach noch sonst eine kreative Bezeichnung für einen Coach kommt infrage.
Die Begründung dieser Entscheidung liegt am schlechten Ruf dieser Berufsgruppe und an der Anzahl der Scharlatane und unqualifizierten Pseudo-Coaches, die leider mehr schaden als helfen oder unterstützen. Eine Abgrenzung und Differenzierung zu diesen Menschen war daher absolut notwendig.
Die vielleicht interessante Botschaft hier?
Die Entscheidung, mich nicht mehr als Coach zu bezeichnen, wurde vor 15 Jahren getroffen.
Und bis jetzt habe ich immer noch keinen Grund mich wieder Coach zu nennen.