Wir leben in Zeiten von Ergebnissen. Wir arbeiten, um Ergebnisse zu erzielen und bewerten uns auch danach. Wer Ergebnisse nicht dauerhaft liefert, läuft Gefahr ersetzt zu werden, sowohl beruflich als auch privat.
Aber warum müssen wir immer Ergebnisse liefern?
Zum Teil liegt die Antwort an unserer Leistungsgesellschaft, in der stets bewertet und verbessert werden soll. Wer nicht leistet, fliegt.
Es ist auch schwieriger, Bemühungen zu bewerten als Ergebnisse. „Er hat sich stets bemüht“ ist fast ein alter Witz geworden für die Beschreibung von Bemühungen ohne Ergebnis. Es ist aber wohl etwas dran.
Wenn wir erwarten, Ergebnisse liefern zu müssen und diese selbstverständlich anschließend zu bewerten, ist diese Erwartung ein gesellschaftliches Problem.
Eine Leistungsgesellschaft ohne menschliche Komponenten wie Gefühle, Leistungsschwankungen und Emotionen kann niemals vollständig und somit akkurat bewerten.
Eine Bewertung nach Ergebnissen ist somit lediglich eine Teilbewertung, die aufgrund der Unvollständigkeit der Bewertungsfaktoren, fast immer fehlerhaft sein wird.
Nehmen wir ein Beispiel mit Schulnoten.
Es bewerben sich zwei Menschen für eine Stelle in deinem Unternehmen und du bist zuständig für die Einstellung. Die erste Bewerberin hat eine durchschnittliche Schulnote von 1,1. Die zweite Bewerberin hat eine durchschnittliche Schulnote von 3,0.
Jetzt musst du dich für eine der beiden entscheiden. Wie entscheidest du dich?
Die meisten von uns würden jetzt sagen, dass sie mehr Information benötigen, aber unsere Leistungsgesellschaft funktioniert nicht so, denn nur die Ergebnisse zählen.
Ist der Fehler in unserer bewertenen Leistungsgesellschaft jetzt nun deutlich?
Es geht anders. Wir müssen es nur wollen.