Wenn Optionen uns hindern

Optionen sind wichtig im Leben, aber sie erfordern Entscheidungen, damit wir vorwärtskommen.

Wenn wir für etwas entscheiden, dann wird grundsätzlich automatisch auch gegen etwas anderes entschieden.

Genau demzufolge wird dauerhaft und fieberhaft nach Lösungen gesucht, die so wenig negative, unvorteilhafte und unpopuläre Aspekte wie möglich mit sich bringen. Eine schwierige Aufgabe.

Wenn wir ein Bild am Computer ein wenig bearbeiten möchten, dann gibt es zahlreiche Optionen dazu. Welches Programm soll ich benutzen? Wie bekomme ich das beste Ergebnis? Mit welchen Apps komme ich vielleicht persönlich am besten klar?

Es ist bereits vorgekommen, dass so viele Optionen vorhanden waren, dass das Bild doch nicht weiter bearbeitet wurde, sondern genauso gelassen, wie es war. Letztlich auch eine Option.

Eine bewährte Methode, nicht im Dschungel des Optionswahns gefangen zu werden ist es, zeitliche Abstände zu setzen für eine bestimmte Option.

Beispiel: Heute bearbeite ich das Bild mit dem Programm „Paint“ aus Windows, trotz allen anderen Optionen. Ich bleibe auch bei dieser Entscheidung für die nächsten 60 Tagen fest dabei und lasse mich nicht von anderen Optionen ablenken oder stören. Erst nach 60 Tagen kann ich andere Optionen in Betracht ziehen und eine neue Entscheidung treffen.

Die Methode funktioniert tatsächlich und sorgt für Entspannung und Klarheit.

Zumindest für die nächsten 60 Tage.


Wenn etwas nicht verständlich ist

Ich muss zugeben, ich habe gelegentlich etwas gelesen und am Ende einfach nicht verstanden, was ich da gerade gelesen habe. Aus einem unbekannten Grund kam die Botschaft des Artikels bei mir einfach nicht rüber.

Dann habe ich den Artikel nochmals gelesen.

Immer noch null verstanden.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich die Tendenz, in den geistigen Angriffsmodus zu wechseln.

„Wie blöd, muss dieser Autor sein, dass er so unfähig ist, verständliche Texte zu schreiben?“

Ich habe den blöd geschriebenen und bescheuerten Artikel zur Seite geschoben für eine spätere Entsorgung im Papierkorb.

Ein wenig später war ich am Aufräumen und der Artikel war erneut in meiner Hand. Die Entsorgung naht! Kurz vor dem Abwurf in den Papierkorb habe ich einen Blick auf den Text geworfen und doch nochmals kurz aus Gewohnheit überflogen.

Auf einmal hat es „klick“ gemacht.

Ich habe die Botschaft plötzlich doch verstanden.

Warum ich den Text nicht vorher verstanden habe, kann verschiedene Gründe haben. Fehlende Aufmerksamkeit. Vielleicht selbst nicht gerade bei der Sache zu sein. Möglicherweise etwas nicht richtig gelesen oder zu schnell überflogen.

Kommen solche Aspekte auch mit unserem Umgang miteinander vor?

Vielleicht kann es sich auch hier lohnen, mehrere Anläufe zu machen, damit es „klick“ macht.


Unsere Vorstellungskraft

Keine Taten ohne vorherige Gedanken.

Es ist kaum möglich, etwas zu tun, wenn wir uns nicht vorher die Idee dazu gehabt haben. Auch das Atmen erfolgt zwar automatisch und ohne unser aktives Zutun, aber die Befehle zum Atmen kommen trotzdem vom Unterbewusstsein und sind somit gesteuert.

Es wird aus der Gehirnforschung immer wieder betont, dass unser Gehirn nicht unterscheiden kann zwischen Ereignissen, die wir tatsächlich erleben und Ereignissen, die wir uns lediglich intensiv vorstellen oder träumen.  

Unsere Vorstellungskraft kann daher unsere Wahrnehmung im Leben nicht nur beeinflussen, sondern zum größten Teil auch erheblich bestimmen.

Achten wir darauf, was wir uns im Leben vorstellen, die Gedanken haben doch mehr Einfluss, als wir manchmal denken oder wahrnehmen.

Anstatt drei Wünsche freizubekommen, wünsch dir lieber drei Vorstellungen frei. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Vorstellungen wahr werden, ist viel höher als bei den Wünschen.


Titelfang

Um unsere Aufmerksamkeit wird von allen Seiten stark umkämpft, denn ohne Aufmerksamkeit, keine Werbeeinnahmen. Eine bewährte Methode ist die Locktaktik mit Titeln.

Der Titel des Artikels soll dazu animieren, den ganzen Artikel zu lesen und einen Vorteil dadurch für den Verfasser zu gewähren, entweder in Form von Statistiken (wie oft wurde der Artikel gelesen) oder für Werbezwecke. Meistens werden die Statistiken mit der Werbung ohnehin zusammengepackt.

Aber um das alles zu erreichen, muss der Artikel ja gelesen werden, oder zumindest angeklickt werden, was in der Regel bedeutet, dass wir unsere Zustimmung für etwas erteilen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Titel des Artikels zunächst zum Weiterlesen anlocken.

Es gibt inzwischen eine ganze Industrie, die sich damit beschäftigt, unsere Aufmerksamkeit so schnell wie möglich zu fangen, und so lange wie möglich auch zu behalten.

Ein Locktitel für einen Artikel fängt häufig mit einer Auflistung an.

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Titeln mit Aufzählungen locken tatsächlich. Ob der Inhalt wertvoll ist oder nicht, können wir meistens erst dann entscheiden, nachdem wir alles gelesen oder zumindest überflogen haben. Möglicherweise eine Zeitverschwendung, aber für den Verfasser, spielt das keine Rolle, denn er hat sein Ziel erreicht, wir haben den Artikel gelesen oder überflogen und meistens auch dafür etwas angeklickt.

Betrachten wir Titeln mit kritischen Augen, bevor wir uns damit weiter beschäftigen. Es schadet einfach überhaupt nicht. Wenn wir im Kopf behalten, dass gewisse Titel uns nur anlocken wollen, um die eigenen Ziele zu verfolgen (meistens Werbung), können wir bessere Entscheidung treffen, was wir tatsächlich lesen wollen.


Ritualen einführen

Damit wir wiederkehrende Aufgaben erledigen können, sind Ritualen oft sehr hilfreich.

Aber was ist aber der Unterschied zwischen einem Ritual und einer Gewohnheit?

Für mich persönlich liegt der Unterschied in der Wahrnehmung und Zuordnung.

Die Zähne morgens zu putzen, ist für mich eine Gewohnheit. Ich achte auch nicht immer unbedingt darauf, ob ich oben und unten ganz genau geputzt habe, das Meiste läuft ohnehin automatisch ab. Ob ich meine Zähne eines Tages eine halbe Stunde früher oder später putze, spielt ebenfalls keine Rolle.

In diesem Blog zu schreiben, ist aber für mich ein Ritual, sonst wurde es nicht funktionieren. Als Gewohnheit reicht es nicht aus, denn wie beim Zähneputzen, eine besondere Achtsamkeit ist eigentlich nicht unbedingt erforderlich.

In einem Blog zu schreiben, erfordert jedoch Konzentration und Aufmerksamkeit. Damit das regelmäßige Schreiben stattfinden kann, habe ich selbst festgestellt, dass ich nicht zu unterschiedlichen Zeiten schreiben darf, sondern zu festen Zeiten, und zwar morgens bevor ich mit anderen Tätigkeiten beschäftige.

Das Schreiben ist ein Ritual geworden, denn als reine Gewohnheit konnte ich nicht jeden Tag schreiben.