Wenn alle Möglichkeiten falsch sind

Für jedes Problem gibt es mindestens zehn unterschiedliche Lösungen. Es ist unsere Aufgabe, die für uns derzeit geeignete Lösung für das jeweilige Problem zu finden.

Um diese eine Lösung zu finden, können wir ganz viele und unterschiedliche Möglichkeiten ausprobieren oder in Betracht ziehen.

Die Gründe, weshalb eine Lösung nicht passt, sind wesentlich einfacher zu finden, als Gründe, weshalb eine Idee passt oder doch geeignet ist.

Wenn eine Möglichkeit nicht geeignet ist und daher ausgeschlossen werden kann, dann können wir diese Lösung in diesem konkreten Fall als falsch bezeichnen.

Das Geheimnis von Möglichkeiten ist jedoch, dass es immer eine gibt, auch wenn sie uns im Moment nicht passen, unverständlich oder vielleicht schmerzhaft sind. Es ist daher nicht möglich, dass alle Möglichkeiten falsch sein können. Wir haben die Lösung einfach noch nicht entdeckt oder wahrgenommen.

Der Unterschied zwischen einem Problem und einer Herausforderung

„Wir haben keine Probleme, nur Herausforderungen“ ist eine oft benutzte Redewendung von Motivationsgurus. Die Absicht dahinter besteht darin, die Bedeutung von einem Problem positiv darzustellen und somit die Motivation für die Lösungsfindung zu erhöhen.

Soweit die Theorie.

Eine Verschleierung oder Umbenennung von Problemen ist und bleibt jedoch eine Täuschung, auch wenn das hart klingt und viele von uns diese Aussage vielleicht nicht wahrhaben wollen.

Problem.

Damit wir effektiv Probleme lösen, müssen wir sie nennen, was sie sind: Probleme.

Herausforderung.

Eine Vorgehensweise zu finden, um das Problem zu lösen, ist die Herausforderung.

Wenn wir effektiv Probleme lösen wollen, dann ist es extrem hilfreich, die Dinge beim Namen zu nennen. Somit denken wir klarer und gezielter bei der Definition des Problems und der Lösungsfindung.

Wann ein Vorschlag eine Störung ist

Effektive Kreativität kann man am besten als eine neue Zusammenführung oder Zuordnungen von bereits bekannten Ideen beschreiben. Die Karten werden einfach neu gemischt und es entsteht dadurch etwas Neues.

Wer etwas Neues oder Anderes erschaffen will, sucht oft nach Anregungen oder Inspiration dazu. Eine Möglichkeit dazu ist Freunde, Bekannten und vielleicht Familienmitglieder danach zu fragen.

Der eine oder andere wirklich gut gemeinte Vorschlag wird möglicherweise daraus entstehen. Und wenn der Vorschlag vielleicht nicht ganz optimal war, dann ist das auch nicht weiter schlimm, denn wir haben selbst danach gefragt und müssen die Vorschläge ohnehin bewerten.

Aber an Vorschlägen kann echte Kreativität auch gehemmt werden. Anstatt die eigenen Ressourcen wie Erinnerungen, Erfahrungen und Wissen neu zu verbinden, werden fremde Vorschläge in Betracht gezogen. Das kostet Zeit und lenkt die Kreativität in fremden Bahnen.

Ein Vorschlag ist nur dann hilfreich, wenn eine Verbindung zu unseren bereits bestehenden Erinnerungen, Erfahrungen und Wissen hergestellt werden kann.

Sonst ist auch der beste gut gemeinte Vorschlag tatsächlich nur eine Störung.

Warum die beste Belehrung meistens keine ist

Wer kennt den Belehrungszwang nicht? Wir haben einen Fehler gemacht und obwohl wir uns entschuldigt haben, müssen wir eine Belehrung ertragen.

In den meisten Fällen werden solche Belehrungen als vollkommen unnötig empfunden. Wir haben den Fehler eingesehen, es ist eben etwas passiert und wir haben uns entschuldigt. Und jetzt kommt trotzdem die Belehrung obendrauf.

Im Rechtswesen gibt es auch die Belehrung. Interessant zu wissen, ist jedoch, was diese Belehrung alles beinhaltet. In einer rechtlichen Bewertung wird man über seine Rechte informiert und welche Möglichkeiten verfügbar sind.

Die Idee einer solchen Belehrung über Rechte war nicht die glorreiche Idee der Polizei oder Strafverfolgungsbehörde, sondern des Gesetzgebers. Die Belehrung wurde über die Jahre mehrfach geändert und zuletzt 1965 in die Strafprozessordnung übernommen.

Die Idee einer rechtlichen Belehrung ist die Übermittlung von Information, damit die betroffene Person informiert wird, um bessere Entscheidungen treffen zu können.

Das nächste Mal, wenn wir das Bedürfnis verspüren, eine Belehrung zu erteilen (ob berechtigt oder nicht), dann lassen wir einen Moment überlegen, wem diese Belehrung eigentlich dient. Uns für unser Ego oder dem Falschparker für die Frechheit, falsch geparkt zu haben? Haben wir tatsächlich freundlich informiert und auf etwas Falsches hingewiesen oder uns nur beschwert?

Die beste Belehrung ist meistens tatsächlich keine.

Meetings: 20 Minuten oder 2 Stunden?

Unsere Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit lässt bekanntlich mit der Zeit zunehmend nach. Wir sind zwar noch da, aber wir bekommen nicht mehr alles komplett mit.

Manche Meetings dauern eine gefühlte Ewigkeit, obwohl sie gerade 90 Minuten oder 2 Stunden lang waren. Am Ende waren alle Aspekte des Meetings nicht mehr vollständig in Erinnerung. Genau deswegen gibt es Protokolle und Notizen.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob es nicht daher sinnvoller und effektiver für alle Beteiligten wäre, wenn ein Meeting auf das Wesentliche eingeschrumpft wird und die Erläuterungen, Hinweise und weitere Anhaltspunkte anschließend auf Papier verteilt werden. Diese können dann später abgerufen und zum geeigneten Zeitpunkt verwendet werden. Dieser Zeitpunkt ist meistens nicht während des Meetings.

Ein Meeting am Anfang des Tages für nur 20 Minuten verbunden mit einer Verteilung von Notizen und Anweisungen reicht zunächst in fast allen Fällen aus, damit wir wieder produktiv arbeiten können, anstatt Zeit in Meetings zu verbringen.

Am Ende des Tages kann ggf. noch ein Meeting abgehalten werden, um die Ergebnisse zu besprechen, aber auch nur 20 Minuten.

Ein Meeting für 20 Minuten abzuhalten ist in fast allen Fällen die bessere Entscheidung, als ein Meeting für 2 Stunden zu planen. Aufmerksamkeit und Effektivität wird sich durch diese Vorgehensweise von allen Seiten merklich steigern.