Was wir von Rockmusik lernen können

Am Sonntag hatte ich das Privileg, die Progressiv-Rock-Band Porcupine Tree live in Oberhausen zu sehen. Die Musik gefällt mir gut, auch weil sie eben „anders“ ist.

Besonders interessant war die Aussage des Sängers Steven Wilson während des Konzerts.

Sinngemäß wiedergegeben hat er gesagt:

„Wir haben zwar keine Billboard Hits und unsere Musik wird nicht im Radio gespielt, aber das hat auch gewisse Vorteile. Da wir keine Hits haben, müssen wir nicht immer diese gleichen Lieder spielen, nur um das Publikum zu gefallen. Wir sind somit flexibel und können unsere Kreativität uneingeschränkt einsetzen, um neue Ideen und Richtungen unserer Musik zu erforschen.“

Was für eine fantastische Aussage. Die Halle war übrigens auch fast komplett voll.

Die Erwartungen des Publikums, ständig die eigenen Hits bei jedem Konzert spielen zu müssen, eben um Enttäuschungen zu vermeiden, ist nachvollziehbar. Die Freiheit zu besitzen, nicht immer bestimmte Lieder spielen zu müssen, sondern nur das zu spielen, was die Gruppe im Moment im Kopf haben, haben nicht alle Gruppen.

Ein Zwang oder Erwartung, immer bestimmte Lieder abspielen zu müssen, hemmt die Kreativität und das wäre schade für diese Gruppe.

Möglicherweise ist diese Einstellung auch ein zweischneidiges Schwert, denn auf der eine Seite haben sie die Freiheit zu spielen, was sie wollen. Allerdings haben keine Gruppen Probleme mit Hits.

Die Freiheit, unabhängige Entscheidungen zu treffen, wird durch Erwartungen gehemmt. Diese Tatsache gilt nicht nur für Musikgruppen.