Nutzloses Wissen bewerten und zuordnen

Manche Dinge wollen wir unbedingt für später im Kopf behalten und wenn es so weit ist, haben wir alles vergessen. Andere Dinge würden wir lieber komplett vergessen und genau diese Dinge bleiben bei uns für eine gefühlte Ewigkeit in Erinnerung.

Wir können zwar nicht immer vollständig bestimmen, was bei uns im Kopf bleibt, aber wir können das sogenannte „nutzloses Wissen“ ein wenig durch Aufmerksamkeit reduzieren und dadurch mehr Kapazitäten für relevantes und nützliches Wissen zur Verfügung stellen.

Was ist nutzloses Wissen?

Das ist Wissen, welches du derzeit oder in absehbarer Zeit einfach nicht benötigst, jedoch gleichzeitig weißt, wo du dieses Wissen später bei Bedarf abrufen kannst.

Diese Ideologie ist nicht unumstritten. Die Ausnahmen scheinen jedoch die Regel zu bestätigen.

Ein Beispiel.

Es gab eine Feier mit Freunden und wir haben uns unterhalten. Josef war Hobby-Astronom und war oft nachts mit seinem Teleskop unterwegs, um die Sterne zu beobachten. Dann kam die Frage: „Wie viele Sterne kann man mit den bloßen Augen sehen, und zwar ohne Teleskop?“ Wir haben alle gerätselt und sind bei circa 300–500 Sterne gelandet. Dann kam seine Antwort. „3000 Sternen im Durchschnitt“. Tatsächlich waren wir alle überrascht. Aber war das Wissen nützlich? Konnten wir dieses Wissen nicht recherchieren und selbst bei Bedarf feststellen? Ich habe es anschließend versucht und die gleiche Antwort erhalten. Interessantes Wissen? Vielleicht. Nützlich? Nein, denn ich kann auf dieses Wissen nach Bedarf zugreifen. Ich muss es nicht im Kopf haben.

Wie können wir nutzloses Wissen reduzieren?

Eine sehr einfache Methode ist es, Notizen zu schreiben. Schreib einfach alles auf, was du denkst, später wichtig sein konnte, oder auch nicht. Bei Bedarf weißt du, wo deine Notizen sind und du kannst darauf zurückgreifen. Eine weitere Methode ist es, Zusammenfassungen, anstatt ausführliche und detaillierte Darstellungen zu konsumieren. Auch hier, erst nach Bedarf, kannst du tiefer in die Materie eindringen. Musst du wirklich alles so detailliert jetzt wissen?

Es lohnt sich darüber nachzudenken, was für dich nutzloses Wissen sein konnte und aufmerksam damit umzugehen.