Soloselbständigkeit und die Folgen des Erfolgs

Die Steuerberaterin hat sich vor circa drei Jahren selbstständig gemacht und dann kam die unerwartete Überraschung. Sie war so erfolgreich, dass sie die Arbeit nicht mehr bewältigen konnte, obwohl sie die Lohnarbeiten und Kontierungen (Zuordnung der Buchungen), bereits ausgelagert hatte.

Die meisten Menschen würden mir vermutlich zustimmen, wenn ich behaupten würde, dass es besser ist an Arbeit zu ersticken, als gar keine Kunden zu haben.

Das Problem des Erfolgs kommt bei den vielen Soloselbstständigen, die ich begleiten dürfte, häufiger vor, als man denkt. Man ist oft einfach nicht darauf vorbereitet.

Es geht um die Anpassung und Vervielfältigung der Arbeitskräfte und Ressourcen bei zunehmenden Aufträgen. Leichter gesagt als getan und wenn der Laden brennt vor Aufträgen, ist die Suche nach Hilfe und Unterstützung schwer zu bewältigen.

Die allgemeine Regelung für Soloselbstständigen im Alltag ist es daher, einen schriftlichen Plan zu haben, und zwar bereits jetzt, für den Fall des Erfolgs, und wie die zunehmende Arbeit dann bewältigt wird.

Solche Gedanken werden meisten auch mit Freude gemacht, denn es macht auch Spaß darüber nachzudenken. Entscheidend ist, dass der Plan auch aufgeschrieben wird und dass die anderen Menschen oder Unternehmen, die damit involviert sein sollten, klar definiert sind.

Die Steuerberaterin nimmt inzwischen weniger Aufträge an und muss ihren Kundenstamm reduzieren. Sie war einfach nicht vorbereitet, weil sie keinen schriftlichen Plan hatte und in der Hektik nicht unbedingt mehr klar denken konnte.

Bist du Soloselbstständige? Du hast den Plan für den Erfolg bereits aufgeschrieben? Wenn nicht, ist die richtige Zeit dafür heute. Nicht morgen, unbedingt heute, denn morgen holt dich der Alltag wieder ein und der Plan bleibt auf der Stecke liegen und wird in den meisten Fällen dann doch nicht geschrieben.