Eine Enttäuschung entsteht meistens dann, wenn einer Vorstellung nicht entsprochen wurde. Diese Vorstellung kann sowohl durch Erfahrung begründet werden (wir haben das immer so gemacht) als auch durch eine Vereinbarung erwartet werden (wir haben das so miteinander besprochen).
Das Ergebnis ist nicht das, was wir erwartet haben und daher sind wir enttäuscht. Eine Enttäuschung ist letztlich eine Verletzung der eigenen Vorstellung, ob sie berechtigt ist oder nicht, spielt keine Rolle in diesem Moment.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Enttäuschung zu reduzieren:
Aufklärung und Abweichung.
Aufklärung. Hier wird der Grund für die Enttäuschung erforscht. Warum ist es dazu gekommen? Was ist passiert? Der Freund kommt nicht zum Kino, um dich abzuholen und nach Hause zu fahren und du bist enttäuscht. Wenn du später erfährst, dass er einen kleinen Unfall hatte und somit deswegen verhindert war, wird deine Enttäuschung vermutlich verpuffen. Übrigens, auch das Gegenteil gilt hier. Wenn du weißt, wie unzuverlässig dein Freund ist bei Abholungen, dann kannst du deine Enttäuschungen mit einer Pufferzeit für die Abholung einbauen oder nach Alternativen suchen.
Abweichung. Im Grunde ist die Abweichung der sogenannte Plan B. Dieser Plan B muss zwar nicht benutzt werden, aber für den Fall, dass etwas daneben läuft, ist es relativ gut, diesen Plan zu haben.
Durch Aufklärung und Abweichung können die meisten Enttäuschungen geklärt und gleichzeitig reduziert werden. Komplett eliminieren werden wir Enttäuschung wohl nie, aber sie ein wenig zu reduzieren, klappt immer.