Die meisten von uns wollen Trauer komplett vermeiden oder so schnell wie möglich hinter sich bringen und das ist vollkommen verständlich. Trauer ist aber das Gegenteil von Freude und es ist schwierig, Freude zu erkennen und wertzuschätzen, wenn wir Trauer niemals erleben.
Wir genießen den Sommer meistens umso mehr nach einem langen und kalten Winter. Diese Empfindung hat etwas mit der Abwechslung zu tun.
Wir können eine Empfindung tiefer verstehen und bewerten, wenn wir Anhaltspunkte für Vergleiche haben. Wie können wir etwas Süßes bewerten oder beschreiben, wenn wir niemals etwas Saures oder Salziges probiert haben?
Mit Gefühlen können wir meistens nicht aussuchen, was wir vom Leben serviert bekommen. Aber diese Gefühle zu bewerten und ein wenig besser zu verstehen, können wir schon, wenn wir Vergleiche dazu haben. Und zur Freude gehört Trauer dazu und das macht uns umso menschlicher, wenn wir das verinnerlichen und diese Funktion von Trauer verstehen.