Ich werde oft gefragt, warum ich meine Erfahrungen, Ideen und Problemlösungen nicht auf einmal präsentiere, sondern bevorzugt immer in kleinen Häppchen.
Und meine Antwort ist fast immer die Gleiche:
Kleine Informationshäppchen sind meistens wesentlich verdaulicher für unser Gehirn als große Brocken.
Was vielleicht logisch klingt, wird jedoch oft gerne übersehen oder nicht wahrgenommen, denn es gibt Menschen, die so schnell wie möglich alles verstehen wollen und in solchen Fällen wird beim Lernvorgang „geschummelt“, indem Sachverhalte lediglich überflogen werden.
Das Paradoxon dabei?
Das Überfliegen ist auch ein Lernen in kleinen Häppchen und das kann auch in vielen Situationen nützlich sein wie beim Inhaltsverzeichnis eines Buches oder bei einer Zusammenfassung eines langen Vortrages.
Bei komplizierten Sachverhalten und Themen ist das Überfliegen oder Zusammenfassung von Inhalten jedoch meistens kontraproduktiv, denn es fehlt an Wissenstiefe. In solchen Fällen ist das Wissen zwar teilweise vorhanden, jedoch weiterhin nur oberflächlich verfügbar. Ein oberflächliches Wissen kann in bestimmten Fällen vollkommen ausreichend sein, in anderen Fällen jedoch nicht.
Nicht umsonst gibt es viele oberflächlichen Fachexperten, die uns Sachverhalte erklären wollen, ohne selbst wirklich vom Sachverhalt etwas zu verstehen. Viele Influencer gehören zu dieser Gruppe und einige Politiker ebenfalls. Diese Menschen haben sich die Mühe nicht gemacht, in Häppchen zu lernen, aber daraus können wir selbst glücklicherweise lernen, und zwar in Häppchen.