Unerkennbar beschäftigt

Du telefonierst gerade im Büro und dein Arbeitskollege kommt und fragt dich etwas, obwohl er sehen kann, dass du gerade am Telefon bist. Wie reagierst du?

Die übliche Antwort lautet: „Es kommt darauf an“, denn wenn es wirklich wichtig ist, dann kann eine Unterbrechung gerechtfertigt sein. Aber wie oft kommen solche Dringlichkeiten wirklich vor? Eine andere Antwort lautet: „Wenn es der Chef ist“, und auch diese Antwort kann gerechtfertigt sein, womit wir wieder bei der gleichen Frage wären. Wie oft kommen solche unterbrechenden Fragen des Chefs wirklich vor?

Der häufigste Grund für eine solche Unterbrechung ist eine nicht erkennbare Beschäftigung. Es wird unterbrochen, weil die betreffende Person nicht erkennen kann oder will, dass du anderweitig beschäftigt bist.

Wer deine Beschäftigung nicht erkennen kann, kann mit einer Geste oder kurze Handbewegung signalisiert werden, dass du gerade beschäftigt bist. In solchen Fällen hat die unterbrechende Person deine Beschäftigung nicht erkannt und hat einen freundlichen Hinweis über deine Beschäftigung verdient.

Wer deine Beschäftigung jedoch nicht erkennen will, muss zunächst überlegt werden, ob diese Person die Berechtigung dazu hat, dich jederzeit zu unterbrechen. Vielleicht der Chef? Ein guter Chef tut das übrigens nicht, denn ein solches Verhalten hat etwas mit Respekt zu tun. In solchen Fällen ist ein anschließendes Gespräch (nach deiner Beschäftigung) eine vernünftige Lösung in den meisten Fällen. Es müssen Grenzen gesetzt und manchmal muss ein wenig Entschlossenheit und Bestimmtheit eingesetzt werden.

Lesen und umsetzen

Viele Ratgeber und Leitfäden befassen sich mit umfangreichen und detaillierten Erklärungen und Verfahren zur Lösung von Problemen. Dahinter steht der Gedanke, dass ein gewisses Maß an Ausführlichkeit die besten Erfolgsaussichten bietet. Einige Ratgeber erheben sogar den Anspruch, die vollständigsten und detailliertesten aller Ratgeber zu sein.

Wenn ich einen Artikel in einer Enzyklopädie lese, kann ich ein gewisses Maß an Vollständigkeit und Detailgenauigkeit erwarten, aber nicht bei Problemlösungstechniken.

Lesen ist wichtig, aber die Umsetzung in die Praxis ist noch wichtiger.

Es ist jedoch einfacher zu lesen als zu handeln und etwas umzusetzen. Genau deswegen gibt es heutzutage so viele ausführliche und vielfältige Ratgeber und Leitfäden. Es ist so viel einfacher, zu lesen, als aktiv zu werden. Wir verbringen manchmal zu viel Zeit damit, nach Lösungen zu suchen und weniger Zeit damit, sie umzusetzen. Detaillierte Ratgeber stehen uns oft im Weg.

Verbessertes Verständnis durch Fragen

Eine Vereinbarung ist von geringem Nutzen, wenn sie nicht zu einem gemeinsamen Verständnis führt. Einfach nur zu fragen, ob alles verstanden wurde, mit Ja oder Nein als erwarteter Antwort, ist in der Regel auch nicht hilfreich.

Gezielte Fragen sorgen in der Regel für ein besseres und vor allem tieferes Verständnis einer Vereinbarung.

Frage nicht, ob eine Vereinbarung verstanden wurde, sondern frage, was genau verstanden wurde. Dieses Nachfragen sollte nicht als Test oder Prüfung verstanden werden, sondern als Versicherung, dass alles gemeinsam verstanden wurde und um Fehler zu vermeiden.

Wenn diese Fragen auf diese Weise verstanden werden, wird niemand ein Problem haben, sie zu beantworten.

Montagsfrage 53

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und die Woche gedanklich aktiv zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Die meisten Menschen sind mit der Verkaufsaktion „Black Friday“ bereits vertraut. Hast du in dieser Zeit etwas gekauft, das du sonst nicht gekauft hättest, wenn es nicht einen besonderen Rabatt gegeben hätte?

Bist du immer noch der Meinung, dass der Kauf die richtige Entscheidung war?

Buchführen über Bücher

Gestern habe ich angefangen, ein Buch über die psychologischen Auswirkungen von Vorurteilen zu lesen. Während der Lektüre kamen mir einige Dinge bekannt vor, aber ich habe mir nichts dabei gedacht, weil ich das Thema bereits ein wenig kannte.

Als ich weiterlas, kam mir immer mehr davon bekannt vor, und ich begann mich ein wenig zu ärgern, dass es nichts Neues gab. Dann kam ein Kapitel über zwei Freunde am Strand und mir ging plötzlich ein Licht auf.

Ich habe das Buch vor einem Jahr gelesen, aber ich hatte es vergessen.

Ich habe jetzt begonnen, mir Notizen zu allen Büchern zu machen, die ich lese. Nichts Kompliziertes oder Umfangreiches, nur den Namen des Buches und, wenn nötig, eine Zusammenfassung des Inhalts oder meine persönliche Meinung zum Buch. Ich kenne Leute, die das schon lange tun, aber mir war nicht klar, dass ich das auch tun sollte.

Im Laufe der Zeit wird es interessant sein zu sehen, ob sich das Führen einer Bücherliste tatsächlich als hilfreich erweist oder nicht. Vielleicht verhindert dieses System, dass ich dasselbe Buch zweimal lese, weil ich die Geschichte über die beiden Freunde am Strand schon kenne.