Rückblick 2023

Dieser Blog wurde am 1. Januar 2021 ins Leben gerufen, um Gedanken, Anregungen und Erfahrungen zur Lösung von Alltagsproblemen zu vermitteln. Ziel war es, jeden Tag bewusst einen kurzen Blogbeitrag zu schreiben, nicht um zu belehren, sondern um zu inspirieren. Diese Beiträge sollen die eigenen Gedanken begleiten und unterstützen.

Es wurden bisher genau 734 Blogbeiträge veröffentlicht. Insgesamt 139.184 Worte wurden geschrieben, und das macht 190 Worte pro Beitrag im Schnitt. Die gesamte Lesezeit aller Beiträge bisher beträgt 9 Stunden und 49 Minuten. Dafür wurde seit zwei Jahren täglich geschrieben, auch an Feiertagen.

Als langjähriger Selbstständiger, der bekanntlich selbst und ständig arbeiten muss, war diese Aufgabe nicht leicht zu bewältigen, denn es gab immer etwas anders zu tun oder erledigen. Und diese Erfahrung war eine der Erkenntnisse, die ich am eigenen Leib erfahren dürfte. Es war nicht immer leicht.

Jeder Beitrag sollte auch ein bestimmtes Thema behandeln und eine Empfehlung, einen Vorschlag oder eine Erfahrung enthalten. Der Blog soll aber gleichzeitig kein Tagebuch oder Ähnliches sein. Das war tatsächlich nicht immer leicht zu bewerkstelligen.

Nächstes Jahr geht es weiter, denn Problemlösungen werden immer gesucht und es gibt noch viele Themen zu behandeln.

Ich möchte mich bei allen Lesern für die Zeit bedanken, die sie in das Lesen der Gedanken und Vorschläge in diesem Blog investiert haben, und ich freue mich auf das nächste Jahr mit euch. 🙂


Das Geheimnis von Vorsätzen

Vielleicht denkst du, dass es für Neujahrsvorsätze noch etwas zu früh ist? Ganz und gar nicht, und wir können diese Behauptung mit einem kleinen Experiment überprüfen.

Wenn du neue Vorsätze für 2024 vornehmen möchtest, dann mache das bitte jetzt. Heute. Gerade jetzt. Fange sofort jetzt damit an oder erledige das, was du vorhattest nächstes Jahr, und zwar sofort.

Blödsinn? Keine Zeit? Die Zeit ist nicht richtig? Vielleicht, aber in den meisten Fällen ist das unwahrscheinlich. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dein Vorsatz langfristig erfolgreich sein wird, wenn du nicht bereit bist, jetzt damit zu beginnen, denn die Festlegung eines Termins für den Start ist geistige Veräppelung.

Aber die Richtung stimmt.

Das Geheimnis, wie man Vorsätze langfristig einhalten kann, besteht darin, sich an eine bestimmte Zeit zu halten, aber nicht an den Zeitpunkt des Beginns.

Eine feste Zeit sollte auch nicht „bis auf Weiteres“ sein. Du weißt selbst, dass dies nicht funktionieren wird.

Die gesetzte Zeit sollte so kurz wie möglich sein, damit du dein Ziel erreichen kannst. Nicht mehr rauchen? Dein Ziel als Vorsatz kann 1 Tag lang sein. Wenn du dieses Ziel erreicht hast, sollst du dich belohnen (aber bitte nicht mit einer Zigarette) und anschließend fasst du dann einen neuen Vorsatz, nicht zu rauchen – für einen weiteren Tag. Es wird mit der Zeit leichter werden, und du wirst vielleicht nicht in der Lage sein, langfristig mit dem Rauchen aufzuhören, aber diese Methode gibt dir eine viel bessere Chance auf Erfolg als jeder Neujahrsvorsatz ohne feste Zeitvorgabe.

Das Geheimnis ist die Zeit, nicht der Zeitpunkt. Mehrere Vorsätze, die nacheinander für dasselbe Ziel gefasst werden (in unserem Beispiel, mit dem Rauchen aufzuhören), sind leichter einzuhalten und versprechen den größten Erfolg bei der Einhaltung der Ziele auf lange Sicht.

Und ist es nicht genau das, was du mit dem Neujahrsvorsatz von Anfang an bezwecken wolltest?


Ein Jahr ohne Nachrichten

Vor genau einem Jahr, am 29. Dezember 2022, berichtete ich in diesem Beitrag, dass ich ein ganzes Jahr lang keine Nachrichten mehr aktiv konsumieren würde.

Jetzt ist genau ein Jahr vergangen, und es hat tatsächlich funktioniert, und zwar leichter, als ich dachte.

Der erste Versuch, den aktiven Nachrichtenkonsum einzustellen, scheiterte unerwartet und unbemerkt. Ich war wieder ein Nachrichtenjunkie geworden, ohne es zu merken. Immerhin war mein erster Versuch mehrere Monate lang erfolgreich gewesen.

Nicht aktiv konsumieren bedeutet, dass ich nicht aktiv nach Nachrichten suche und Nachrichten-Apps auf meinem Handy und PC entferne. Wenn zufällig Nachrichten im Fernsehen kommen, schaue ich nicht weg, weil es nicht übertrieben sein muss. Ich suche nur nicht aktiv nach allgemeinen Nachrichten.

Das Ergebnis? Ich fühle mich wesentlich besser, als wenn ich ständig nach Nachrichten gesucht habe. Trotzdem bekomme ich immer das Wesentliche mit, und wenn es mich interessiert oder ich es benötige, kann ich immer noch gezielt nach Nachrichten oder Informationen suchen.

Die ständige Nachrichtenflut ist einfach ungesund für unser Wohlbefinden und unser seelisches Gleichgewicht, denn wir müssen nicht immer und sofort alles wissen, was in der Welt passiert. Wir haben genug mit uns selbst zu tun, ohne ständig mit unwichtigen Nachrichten bombardiert zu werden.

Ich glaube, ich ziehe ein weiteres Jahr ohne Nachrichten durch.

Man kann sich daran echt gewöhnen.


Ich, ich, ich

Der Newsletter kam von einer Buchautorin aus Österreich. Ich hatte diesen Newsletter abonniert, weil mir die Art und Weise, wie sie schreibt und auf ihrer Website kommuniziert, gefiel, auch wenn ich ihre Bücher nicht kannte.

Beim Lesen dieses Newsletters konnte ich einfach nicht glauben, wie unsympathisch der Newsletter war, zumindest meiner persönlichen Meinung nach.

Ich, ich, ich war überall zu lesen. Ich habe dies und das gemacht. Ich war hier und dort. Ich hatte diese Gedanken im Kopf. Ich, ich, ich.

Und ich konnte einfach nicht glauben, dass eine Autorin so etwas schreiben würde.

Wo war der Nutzen für den Leser? Wenn es um das Insiderwissen dieser Person geht, dann ist das für mich in Ordnung, aber das war nicht der Fall. Für mich war der Newsletter nichts weiter als Eigenwerbung und dafür sind soziale Medien besser geeignet als ein Newsletter.

Das Ergebnis? Ich, ich, ich habe mich abgemeldet.

Ich, ich, ich ist out. Du, du, du ist besser. Aber wir, wir, wir ist immer noch am besten.


Erst die schlechte, dann die gute Beziehung

Niemand möchte eine schlechte Beziehung haben, aber was bedeutet schlecht? Ist die Beziehung nur deshalb schlecht, weil sie nicht unseren Erwartungen entspricht? Oder war die Beziehung am Anfang einigermaßen gut, aber im Laufe der Zeit wurde sie immer schlechter?

Es gibt einen Unterschied zwischen unseren Vorstellungen und der Realität. Die meisten Menschen wünschen sich eine nahezu „perfekte“ Beziehung oder streben zumindest eine möglichst perfekte Beziehung an. Auch diese Vorstellung ist völlig menschlich und verständlich.

Es sind jedoch unsere Vorstellungen, die uns die meisten Probleme bereiten. Die Vorstellungen davon, wie sich unser Partner verhalten sollte. Diese Vorstellungen gelten aber vorwiegend nicht für uns, sondern nur für unseren Partner. Es sind unsere eigenen Vorstellungen darüber, wie unser Partner sein sollte.

Im Laufe der Zeit werden unterschiedliche Erfahrungen gesammelt, und dazu gehören auch Erfahrungen mit Beziehungen.

„Ich will nie wieder einen solchen Freund haben“ oder „Ich werde nie wieder eine solche Frau heiraten“ sind häufige Aussagen nach einer schlechten Beziehung. Man sucht dann nach etwas anderem.

Aber warum kam diese Erkenntnis erst nach einer schlechten Beziehung? Hatten wir uns beim ersten Mal so geirrt? Waren es nicht unsere Vorstellungen vom ersten Mal, die uns dazu brachten, so zu entscheiden? Waren wir uns beim ersten Mal nicht hundertprozentig sicher?

Wenn wir leichter und nachsichtiger mit unseren eigenen Vorstellungen umgehen können, dann können auch Beziehungen auf diesem fruchtbaren Boden besser wachsen. Aber leider müssen wir oft erst eine schlechte Beziehung erleben, bevor wir wirklich erkennen können, was uns wichtig ist und was entgegen unseren Vorstellungen nicht so wichtig ist, wie wir dachten.