Muss es immer einen Grund geben?

In der heutigen Gesellschaft suchen die Menschen zunehmend nach Gründen für alles, und die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung gibt dieser Suche eine gewisse Berechtigung.

Ohne auf die philosophischen Aspekte und die Kausalität von Ursache und Wirkung einzugehen, möchte ich eine einfache Frage stellen.

Glaubst du wirklich, dass du den Grund für alles, was in deinem Leben passiert, wissen musst?

Die Frage ist hier nicht, ob es überhaupt einen Grund gibt, sondern ob wir den Grund immer kennen müssen. Vielleicht sind wir uns hier einig, dass wir nicht immer alle Gründe kennen können oder wollen.

Normalerweise suchen wir nur nach Gründen, wenn wir sie brauchen. Nur wenn etwas passiert, das uns interessiert, wollen wir wissen, warum es passiert ist.

Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass unsere Suche nach Gründen immer individuell ist und diese Individualität zu Abweichungen in der Wahrnehmung führen kann. Glaubst du das nicht? Wie oft diskutieren wir miteinander, ob es einen Grund gibt, dieses oder jenes zu tun? Wenn wir über dieselbe Sache sprechen, hat die eine Person einen Grund, etwas zu tun, und eine andere Person hat einen ganz anderen Grund oder sieht überhaupt keinen Grund, etwas zu tun.

Wer erkennt, dass er den Grund nicht immer wissen kann oder muss, ist klug.

Wer erkennt, dass es für ein und dieselbe Sache verschiedene Gründe geben kann, ist weise.


Montagsfrage 69

Jeden Montag gibt es eine neue Frage, um die grauen Zellen zwischen den Ohren auf Trab zu bringen und die Woche geistig aktiv zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Welcher Gegenstand in deiner Wohnung hat keinen Zweck, keinen Nutzen oder sentimentalen Wert mehr und kann daher verkauft, verschenkt oder weggeworfen werden?

Was hält dich davon ab, die Sache heute zu erledigen?

Du weißt ja, was du heute kannst besorgen, das verschiebst du nicht auf (den Rest kennst du ja!).


Menschen ohne Feinde

Immer wieder begegne ich Menschen, die behaupten, keine Feinde zu haben. Diese Behauptung kann aber widerlegt werden, wir müssen nur ein wenig darüber nachdenken.

Wir konnten zunächst den Begriff „Feinde“ ein wenig abschwächen und anstatt das Wort Feinde, das Wort „Gegner“ verwenden, aber das ändert die Bedeutung zu sehr. Mit diesem Begriff werden die meisten Menschen wahrscheinlich zustimmen, dass sie irgendwo Gegner haben und wenn es nur spielerische Gegner sind (Fußballspieler, Arbeitskollegen usw.).

Das Problem mit Feinden ist zunächst die fehlende Erkenntnis, dass sie überhaupt existieren und anschließend die Vorstellung, dass Feinde immer etwas Persönliches gegen uns haben.

Wenn du glaubst, keine Feinde zu haben, dann warum benutzt du ein Passwort für dein Girokonto? Warum schließt du deine Autotür ab, wenn du in der Großstadt vor einem Geschäft parkst?

Ist es der Schutz vor Feinden, die du noch gar nicht kennst, weshalb du ein Passwort hast und deine Autotür abschließt? Man nennt sie gelegentlich mal anders, vielleicht eher als Diebe, Verbrecher oder sogar einfach als Arschlöcher. Das sind aber Menschen, die schlechtes von dir wollen.

Das sind deine Feinde und jeder Mensch hat sie. Wir nehmen sie manchmal aber nicht wahr und glauben dadurch, dass wir sie nicht haben. Bis etwas passiert.


Den Zufall nicht aus dem Auge verlieren

Trotz zahlreicher Techniken und Methoden, um Ziele effektiv zu erreichen, wird der Zufall oft komplett übersehen oder nur am Rande behandelt. Die Berücksichtigung des Zufalls ist jedoch elementar wichtig, um Ziele tatsächlich erreichen zu können.

Manche Leute nennen den Zufall Plan B. Dieser Plan B soll zum Einsatz kommen, wenn der erste Plan nicht funktioniert. Und damit sind wir wieder bei der ursprünglichen Frage: Warum hat der erste Plan nicht funktioniert?

Die meisten Pläne scheitern (im Gegensatz zu freiwillig aufgegeben Ziele) aus zwei wesentlichen Gründen:

  1. Die Vorgehensweise wurde nicht angemessen durchdacht und geplant.
  2. Der Zufall wurde nicht ausreichend berücksichtigt.

In der Regel verbringen wir zu viel Zeit mit der Planung von Zielen und zu wenig Zeit mit möglichen Eventualitäten, also mit möglichen Zufällen.

Wir können nicht alle Zufälle vorhersehen oder gar kennen, aber allein die Konfrontation mit möglichen Zufällen ist entscheidend für das Erreichen eines Ziels. Denn durch diese Auseinandersetzung mit Zufällen, gewinnen wir neue Perspektive und Ansichten, die wir vorher nicht hatten und wir dann bei der Planung berücksichtigen können.

Diese Tatsache wird bei der Zielplanung manchmal vergessen oder übersehen, deshalb solltest du den Zufall bei deiner Planung lieber nicht aus den Augen verlieren.


Aufgaben und Projekte

Es gibt zahlreiche und unterschiedliche Möglichkeiten, Ziele zu erreichen. Eine ganze Industrie beschäftigt sich sogar damit, denn der Bedarf an Lösungen ist hoch.

Was sich für mich als hilfreich erwies, war die Unterscheidung zwischen Aufgaben und Projekten.

Eine Aufgabe kann nur einen einzigen Schritt erfordern, um erledigt zu werden. Erfordert die Aufgabe mehrere Schritte, dann sind die Aufgaben ein Projekt.

Projekte enthalten mehrere Schritte und werden nacheinander mit Aufgaben abgearbeitet.

Letztlich zielen die meisten Aufgabenverwaltungssysteme darauf ab, Aufgaben zu definieren, auszuwählen und schrittweise zu erledigen.

Projekte werden bei mir als einfache Text-Notizen gespeichert. In einer solchen Notiz werden die einzelnen Schritte für die Erledigung des jeweiligen Projekts niedergeschrieben. Anschließend wird bewertet, ob die Zeit reif ist, eine Aufgabe aus einem der Projekt-Schritte zu machen. Wenn die Aufgabe erledigt wird, dann gibt es einen Vermerk in der jeweiligen Projekt-Notiz. Somit bleibt der Überblick und Nachvollziehbarkeit der einzelnen Schritte immer erhalten.

Jede Woche werden die aktuellen Projekte besichtigt und die jeweiligen Aufgaben in vorgesehenen Zeitfenstern eingetragen. Flexibilität ist unerlässlich, denn viele Aufgaben werden nicht so wie vorgesehen erledigt werden können und müssen aufgeschoben oder komplett geändert werden.

Aber sämtliche Aufgaben und Projekte werden mit diesem System immer im Blick gehalten und werden wesentlich schneller abgehackt, als viele Systeme, die ich schon ausprobiert habe. Und das waren schon sehr, sehr viele Systeme.

Vielleicht hilft dir die Unterscheidung zwischen Aufgaben und Projekten, so wie sie mir geholfen hat.