Vertrauen in Anzahlen von Empfehlungen

Es gab diese Werbung für Zahnbürsten, in der 96 % aller befragten Zahnärzte eine bestimmte Zahnbürste empfehlen würden (oder so ungefähr, die genauen Zahlen kenne ich nicht mehr).

Die Werbung für ein bestimmtes Waschpulver gab an, dass neun von zehn befragten Personen, dieses eine bestimmte Waschpulver bevorzugen würden.

Hast du dich schon mal gefragt, warum nicht ALLE eine bestimmte Zahnbürste oder ein bestimmtes Waschpulver empfehlen würden?

Weil solche Angaben unglaubwürdig wären und das wissen die Marketingexperten zu nutzen.

Die Wahrheit ist, dass die meisten Empfehlungen für ein Produkt oder Dienstleistungen nicht aussagekräftig sind, wenn sie keine konkreten und nachvollziehbaren Gründe für die jeweilige Empfehlung mitliefern.

Es sind oft die negativen Bewertungen, die mehr über ein Produkt oder eine Dienstleistung aussagen können als 96 % der Zahnärzte oder neun von zehn Waschmittelexperten, denn solche Bewertung gehen meistens ins Detail, warum und weshalb die Bewertung so ausfällt.

Wir richten uns aber trotzdem meistens nach Empfehlungen, denn wir möchten keinen Fehler machen und aus den Erfahrungen anderer Menschen lernen.

Die Anzahl der Empfehlungen sollte jedoch kein Alleinstellungsmerkmal für eine Kaufentscheidung sein, sondern lediglich eine Orientierungshilfe.

Empfehlungen gewinnen Vertrauen, je ausführlicher und detaillierter die Bewertung ausfällt und da sind die negativen Bewertungen im Vorteil.

Wenn du einen Staubsauger kaufen wolltest, was wäre dir lieber?

100 Bewertungen, die keine spezifischen Informationen über die Gründe für die jeweilige Bewertung enthalten, oder fünf detaillierte Bewertungen, die Erfahrungen und Gründe für die Bewertung enthalten?

Entscheidend für eine intelligente Kaufentscheidung basierend auf Bewertungen ist nicht die Zahl der guten Bewertungen, sondern die Gründe dafür.

Übrigens, das wissen 96 % aller guten Berater und neun von zehn Coaches auch.