Es fängt mit Kleinigkeiten zu Hause an. Das sind Dinge, die man nicht mehr braucht und nur herumliegen, ohne dass sie eine besondere Bedeutung (mehr) haben.
Wenn diese Gegenstände entsorgt oder weitergegeben werden, entsteht eine Lücke und sie ist zunächst gewöhnungsbedürftig.
Die alte Lampe in der Ecke fehlte plötzlich, genauso wie die Bücher, die nur im Regal lagen.
Es liegt in unserer Natur, Lücken zu füllen, aber das muss nicht immer sein.
Eine bewährte Strategie, um mit Lücken umzugehen, besteht darin, sich einfach Zeit zu nehmen, trotz des merkwürdigen Gefühls, dass eine Lücke besteht, oder trotz der gefühlten Notwendigkeit, diese Lücke zu schließen.
Denn es passiert, und zwar nicht selten, etwas ganz anders.
Die Lücke findest du mit der Zeit doch gut, so wie sie ist.
Ohne Lampe sieht die Ecke doch besser aus und ohne Bücher sieht alles nun aufgeräumt aus.
Später bemerkt man, dass man die Bücher ohnehin ohne die Lampe nicht hätte lesen können und plötzlich passt alles.
Ohne Lampe und ohne Bücher fehlt aber etwas — Dinge zum Lesen.
Jetzt wird vielleicht ein digitaler Buchleser oder App besorgt, damit man die weggebenden Bücher ohne die entsorgte Lampe lesen kann.
Plötzlich wird entdeckt, wie viele weitere und interessante Bücher es doch digital gibt, und man begibt sich auf eine neue literarische Reise ins Neuland.
Alles passiert, weil eine alte Lampe und ein paar Bücher weniger daheim waren als früher.
Was wäre wohl möglich, wenn noch andere Dinge entsorgt oder weggegeben wurden?
Der Mensch passt sich seiner Umgebung an.
Ändert sich die Umgebung, ändert sich der Mensch.
Und es fängt mit einer Lampe und ein paar Büchern an.