Die erste Meinung zu einer Person oder einem Ereignis ist immer von Erfahrungen und Wissen geprägt und dient als Orientierung für den weiteren Umgang mit der Situation. Diese Meinung ist eine Einschätzung.
Die zweite Meinung wird gebildet durch die gezielte Erfahrung mit dieser bestimmten Person oder mit dem jeweiligen Ereignis. Diese Meinung ist angepasst und kombiniert sowohl frühere Erfahrungen und Kenntnisse als auch die neuen der jeweiligen Situation.
Die erste Meinung ist daher immer oberflächlich, die zweite Meinung ist tiefgründiger.
Es ist jedoch immer die zweite Meinung, die sich ändern kann, und nicht die erste.
Beziehungen miteinander haben meistens eine zweite Meinung verdient, denn sowohl Menschen als auch Ereignisse können sich schneller ändern, als wir denken.
Aber das ist ebenfalls meine zweite Meinung, denn die Erfahrungen haben gezeigt, dass diese Änderungen tatsächlich vorkommen und meine ersten Meinungen haben sich oft mit der Zeit geändert, sowohl zum Positiven als auch zum Negativen.
Wir müssen nur darauf gefasst sein, dass wir uns nicht zu sehr auf unsere erste Meinung verlassen sollen, wenn wir eine aktuelle und zutreffende Einschätzung von Personen und Ereignissen gewinnen möchten.
Eine zweite Meinung zu bilden, erfordert aber Mühe und ein wenig Zeit, sonst bleiben wir stets bei unseren ersten Meinungen hängen.
Die Entscheidung liegt bei uns, und die Frage ist, ob es sich lohnt, die Zeit und die Mühe zu investieren, um eine zweite Meinung zu bilden, denn Abkürzungen gibt es nicht.