Pressearbeit und Kunst

Seit über 25 Jahren schreibe ich Presseberichte für ganz unterschiedliche Organisationen mit verschiedenen Themen.

Sowohl jahrelang in der Politik als auch für verschiedene Vereine bin ich mit ganz unterschiedlichen Sachverhalten herausgefordert und ich mache die Arbeit sehr gerne.

Obwohl die Anforderungen und Erwartungen ganz unterschiedlich sind, gibt es Gemeinsamkeiten, die in allen Bereichen vorhanden sind, und sie haben weniger mit der Pressearbeit zu tun, sondern eher mit den unterschiedlichen Ansichten darüber, wie die Pressearbeit stattzufinden hat.

Bei Presseberichten gibt es immer unterschiedliche Meinungen darüber, wie Berichte geschrieben werden sollen, was darin enthalten sein soll und welche Formulierungen dafür verwendet werden sollen.

Teilweise sind die Ansichten auch nachvollziehbar, denn es gibt immer etwas, das ein wenig anders, unterschiedlicher, ausführlicher, oder vom Text her, mehr oder weniger geschrieben werden kann bei allen Berichten.

Und da sind wir bei der Kunst gelandet, denn Pressearbeit ist Kunst.

Ein Maler kann sein Werk fertigstellen und bei der Präsentation wird es immer unterschiedliche Meinungen dazu geben.

Auch wenn der Maler sein Werk für ein Unternehmen nach Vorgaben der Farben, des Tons und der Gestaltung durch das Unternehmen gestaltet, wird das fertige Werk immer unterschiedliche Meinungen hervorrufen.

Die Vorgaben für die Pressearbeit beinhalten Wahrheit, Fakten und Tatsachen, geschrieben in einer Art und Weise, die für das vorgesehene Publikum geeignet und verständlich ist.

Wenn ein Pressesprecher anders handelt, und zwar im Interesse einzelner Interessengruppen oder nach Wünschen einzelner Akteure, dann ist der Pressesprecher manipulierbar und daher nicht geeignet, seine Arbeit glaubwürdig und authentisch zu gestalten.

Pressearbeit ist Kunst mit Worten.

Es ist die Pflicht eines Pressesprechers, seine Berichte authentisch zu verfassen oder als Marionette für die Interessen anderer tätig zu sein.

Für einen Künstler wäre die Tätigkeit als Marionette undenkbar.

Die Presse ist auch nichts anders.

Wenn wir bedenken, wie viel Glaubwürdigkeit die Presse in unserer Gesellschaft verloren hat, dann liegen die Gründe dafür fast ausschließlich daran, dass die Künstler der Pressearbeit nicht mehr ihre Kunst entsprechend korrekt und ohne Einfluss von Außen erbringen können.