Tunnelblick-Denken

Ohne etwas tiefer in die psychologische Definition dieses Begriffs zu gehen oder die Erklärung der sogenannten kognitiven Verzerrung zu erläutern, versuche ich die Sache einfach zu machen.

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Tunnelblick-Denken und fokussiertes Denken.

Wenn wir ganz konzentriert und vielleicht sogar im „Flow“ sind, dann bekommen wir weniger von unserer Umgebung mit. Das ist im Sinne dieses Beitrags fokussiertes Denken. Das entscheidende Wort bei dieser Definition des Begriffs ist „weniger“.

Beim Tunnelblick-Denken findet eine Wahrnehmung der Umgebung gar nicht statt.

Die Begriffe und Auswirkungen sind fast identisch, nur beim Tunnelblick-Denken ist eine zusätzliche Wahrnehmung anderer Ereignisse und Informationen nicht möglich.

Tunnelblick-Denken kann vorteilhaft sein, wenn Störungen von Außen die erwünschten Denkprozesse stören, aber hierzu reicht fast immer ein fokussiertes Denken, und zwar für fast alle Tätigkeiten.

Da Tunnelblick-Denken die Reize und Informationen von Außen nicht aufnehmen kann, dann ist das eine weitere Erklärung (unter anderem), weshalb Menschen ihre Meinung so schwer ändern können, obwohl sie mit korrekten Fakten konfrontiert wurden.

Es ist fast immer wesentlich produktiver und gesunder, fokussiert zu denken und zu handeln.

Der Tunnelblick ist meistens wesentlich gefährlicher, denn wir bekommen die Gefahren, die um uns herum sind, gar nicht mit und haben keinen Vorteil mit unserer Produktivität oder Denkweise damit.