Selbstdarstellungen

Ich versuche, jeden Tag ein bisschen weniger dumm zu sein.

Diese Aussage ist umgangssprachlich formuliert und entspricht vielleicht nicht unbedingt den Vorstellungen mancher Menschen, aber für mich ist diese Aussage sehr sympathisch, denn sie wirkt sowohl realistisch als auch selbstkritisch und daher vertrauenswürdig.

Die meisten Selbstdarstellungen werden eher formuliert, um die Vorteile oder Vorzüge einer Person in den Mittelpunkt zu stellen.

Man möchte ja nur das Beste von sich darstellen.

Diese Vorstellung ist aber nicht, was uns zu Menschen macht.

Wir wollen mit echten, sympathischen und ehrlichen Menschen zu tun haben, und eine Selbstdarstellung, die nur positiv ist, ist einfach nicht realistisch und daher nicht glaubwürdig.

Eine solche Darstellung ist nicht anders als Werbung, und ich denke, wir alle haben bereits genug davon.

Selbstverständlich sollen die Vorzüge und positive Aspekte eines Menschen mit einer Selbstdarstellung angegeben werden, aber glaubwürdiger und menschlicher ist es, wenn auch die negativen Aspekte ebenfalls aufgelistet werden, und wie sie vielleicht überwunden oder beseitigt wurden.

Menschen wollen mit Menschen arbeiten und makellose oder perfekte Selbstdarstellungen, die lediglich die positiven Aspekte darstellen, können genauso gut eine Maschine sein.

Wir sind jetzt nicht so weit davon entfernt.

Lassen wir menschlich bleiben und unsere Selbstdarstellungen menschlich gestalten.

Wir alle machen Fehler, und das macht uns menschlich.

Es gibt keinen Grund, Fehler im Leben in einer Selbstdarstellung zu verstecken.

Erzähl, was du aus deinen Fehlern gelernt hast. Was machst du jetzt besser als früher? Wie hast du deine Probleme überwunden?

Sehr menschlich. Sehr sympathisch.

Sonst können wir komplett auf Maschinen umstellen.

Übrigens: Jeder einzelne Schritt beginnt bei uns selbst.

Wenn wir selbst nicht anfangen, wer soll das denn tun?