Es scheint eine universelle Weisheit zu sein, dass überwiegend Männer in der Warteschlange stehen, um Brötchen zu holen in der Bäckerei am Samstag. Am Sonntag gleichen sich die Verhältnisse ein wenig aus und mehr Frauen stehen auch an.
Interessant wird es, wenn zwei Menschen sich gleichzeitig anstellen möchten.
Beide sind noch ein wenig von der Warteschlange entfernt. Sie sehen sich an. Beide betrachten die Entfernung zur Warteschlange. Und dann die gleichzeitige Überlegung — wer ist zuerst da?
Der eine fängt dann an, ein wenig schneller zu laufen. Der andere überlegt in diesem Moment auch, ob er es ebenfalls schafft, Erster zu sein, wenn er sich schneller bewegt.
Einer von den beiden wird der Erste sein. Der Erste und gleichzeitig Zweitletzter in der Schlange. Ein psychologischer Gewinn ohne Zweifel. Die Blicke sind manchmal wirklich Goldwert.
Es gibt Leute, die sich über Warteschlangen beim Brötchen holen ärgern, aber wenn man die Augen aufmerksam öffnet, kann es spannend sein, was eigentlich in der Umgebung alles passiert, während man in der Warteschlange steht.
Und wenn die Brötchen auch geschmeckt haben, war das Ganze ein Doppelgewinn.