Dauerhaft angepasst

Für einige Menschen ermöglicht etwas Dauerhaftes eine verbesserte Vorhersehbarkeit und Planung für die Zukunft, denn es ist eben dauerhaft.

Es ist jedoch unsere eigene Definition der Bedeutung von einer Dauerhaftigkeit, die unsere Vorhersehbarkeit und Planung für die Zukunft bestimmen, und diese Definition muss die Tatsache berücksichtigen, dass auch etwas Dauerhaftes stets mit der Zeit angepasst werden muss.

Nichts bleibt dauerhaft das Gleiche, auch unsere eigenen Erinnerungen sind nicht im Stein geschrieben worden, sondern werden mit der Zeit verblassen und wir tendieren, lediglich bestimmte Aspekte unserer Erinnerungen zu behalten und aus unserer eigenen Sicht später abzurufen.

Das einzig Wahre an einer Dauerhaftigkeit ist die Veränderung und Anpassung.

Wenn wir daran denken, dass alles im Leben stets dauerhaft angepasst wird, dann haben wir tatsächlich die besten Voraussetzungen für eine verbesserte Vorhersehbarkeit und Planung für die Zukunft.


Noch einmal

Es wird von einigen Leuten behauptet, dass eine akkurate Definition einer Geisteskrankheit daran liegt, dass man immer wieder das Gleiche tut, jedoch unterschiedliche Ergebnisse erwartet.

Ich konnte mich niemals mit dieser Behauptung komplett anfreunden, und die Quantenphysik wohl auch nicht, denn es treten Ereignisse im Universum auf, die plötzlich und ohne Grund vorkommen, obwohl immer wieder das Gleiche passiert.

Die Wissenschaft kann bis heute nicht erklären, weshalb Partikeln an zwei verschieden Orten gleichzeitig vorkommen können, und ob wir das selbst jemals herausfinden werden, ist es dem Universum eigentlich egal. So funktioniert das Universum eben.

Noch einmal etwas zu versuchen, zu planen oder zu unternehmen ist daher niemals ein schlechter Rat oder ein Zeichen einer bevorstehenden Geisteskrankheit, denn es kann immer wieder etwas Neues oder Anderes daraus kommen oder entstehen, obwohl immer wieder das Gleiche gemacht wird.

Und das sage nicht nur ich, sondern auch das Universum praktiziert es.

Ist das nicht ein Grund für noch einmal?


Bock auf Bocklosigkeit

Es werden immer Zeiten geben, in denen wir auf etwas einfach keinen Bock gerade haben.

Dafür gibt es auch zahlreiche Ratgeber, die uns zeigen wollen, wie wir wieder Bock bekommen können.

Somit werden Null-Bock-Phasen oder Bocklosigkeit als etwas Negatives oder Unerwünschtes dargestellt und das ist schade, denn diese Phasen dienen meistens dem Bedürfnis nach Ausgleich oder Abwechslung.

In unserer Leistungsgesellschaft wird gelegentlich die Wichtigkeit des Nichttuns allgemein übersehen und die wahre Bedeutung von Bocklosigkeit missinterpretiert.

Bocklosigkeit in Maßen zu haben, kann häufig für einen neuen Schwung oder Veränderung im Leben sorgen, aber nur wir selbst Bock haben zuzuhören, was unser Körper und Geist uns mit dieser Bocklosigkeit sagen wollen.


Bloggen, kurz und lang

Seit dem 1. Januar 2022 habe ich jeden einzelnen Tag einen Blogbeitrag geschrieben, und inzwischen sind über 1.000 Beiträge veröffentlicht worden.

In der Zwischenzeit gibt es jedoch geteilte Meinungen darüber, ob es weiterhin sinnvoll ist, jeden einzelnen Tag zu bloggen, und ob es doch nicht sinnvoller wäre, längere Blogbeiträge zu schreiben, aber dafür nicht so häufig.

Am Anfang des Bloggens vor vielen Jahren war das tägliche Bloggen definitiv vorteilhaft, sowohl für die Suchmaschinen als auch für die Rankings. Inzwischen sind jedoch so viele Blogs aktiv, dass man vor Millionen von Blogs leicht den Überblick verlieren kann und der Kampf um die Aufmerksamkeit der Leser nimmt kein Ende.

Es ist dieser Kampf um die Aufmerksamkeit der Leser, der dazu führt, dass das Bloggen zunehmend aufmerksamkeitsorientiert wird. Diese Orientierung geht leider häufig auf Kosten der Authentizität, Glaubwürdigkeit und vor allem auf Kosten der Menschlichkeit.

Menschlichkeit bedeutet Fehler zu machen und dieses Verhalten ist beim Bloggen unerwünscht. Es geht nicht nur darum, Rechtschreib- oder Grammatikfehler zu vermeiden, sondern auch darum, dass eine gewisse Textlänge erreicht wird. Noch dazu sollten SEO-Maßnahmen berücksichtigt werden, vielleicht ein paar Bilder hinzugefügt und den Beitrag anschließend mit unterschiedlichen Schriftgrößen formatiert.

Und wenn die Botschaft mit einem einzigen Satz oder mit einem ganz kurzen Beitrag geliefert werden kann, dann wie wird die Botschaft wohl in einem Blog zu finden sein? Mit einem kleinen Satz oder mit einer ausführlichen und wahrscheinlich aufgeblasenen Erklärung?

Zweckdienlich zu schreiben ist meistens sinnvoller als Texte nach Erwartungen zu verfassen, aber nur für die Leser und nicht für eine erwünschte Aufmerksamkeit.

Lassen wir uns mehr mit Themen und Inhalten beschäftigen und weniger mit Erwartungen, wie diese Themen und Inhalten gestaltet werden sollen, damit sie Aufmerksamkeit erzeugen können.

Wenn wir als Blogger nicht selbst damit anfangen, wer soll es denn tun?

Und wenn du eine Botschaft mit einem einzigen Satz liefern kannst, dann mach das auch so. Muss die Botschaft erläutert werden, damit sie korrekt verstanden wird? Dann schreib so viel wie notwendig, aber gleichzeitig so wenig wie möglich.

Ohne Authentizität zu zeigen und die eigenen Richtlinien für Blogbeiträge zu verfolgen, ist das Bloggen nichts anders als ein Schrei nach Aufmerksamkeit, egal ob der Beitrag kurz oder lang ist.


Warum die Amerikaner so wählen, wie sie wählen

Es gibt viele Gründe, Erklärungen und Interpretationen dafür, warum die Amerikaner so wählen, wie sie es tun.

Leider werden die meisten Antworten nicht von Amerikanern selbst gegeben, sondern von Nicht-Amerikanern, die höchstens teilweise Erfahrung mit Amerikanern haben oder eine Art von Umfrage in den USA durchgeführt haben.

Es ist jedoch immer schwierig, ein bestimmtes Verhalten zu verstehen, wenn man dieses Verhalten selbst nicht gemacht hat.

Eine Schwangerschaft kann man als Mann zwar nachvollziehen und den Ablauf an sich verstehen, aber so richtig verstehen wird er niemals, weil er niemals schwanger werden kann.

Ein Drogenabhängiger kann man ebenfalls nicht tiefgründig verstehen, wenn man selbst niemals Schwierigkeiten mit dem Drogenkonsum hatte.

Damit man verstehen kann, weshalb die Amerikaner so wählen, muss man Amerikaner und in Amerika aufgewachsen sein. Sonst ist alles, wie bei Schwangerschaften und Drogenkonsum, nur Vermutungen und Meinungen.

Ich bin Amerikaner und bin in Chicago aufgewachsen, und obwohl ich nicht mit dem Ergebnis heute ganz glücklich bin, kann ich verstehen, weshalb so gewählt wurde.

Es geht den Amerikanern um Hoffnung, auch wenn die Grundlage dafür nicht verraten und die Vorgehensweise für die Hoffnung nicht erklärt wurde.

Dieser Ansatz kommt bei uns hier in Deutschland übrigens ebenfalls vor, ohne den Namen einer Partei zu nennen.

Diese Einstellung findet man auch in Religion und danach kann man sein ganzes Leben richten.

Der Glaube ist stärker als die Realität, muss nicht begründet oder nachvollziehbar sein und kann aber einen Wahlausgang beeinflussen.

Es ist auch leichter und einfacher, einer Lüge Glauben zu schenken, als eine Wahrheit hinzunehmen, die man selbst erst kontrollieren, prüfen und nachrecherchieren muss, bevor die Wahrheit geglaubt wird.

Hoffnung ist in Amerika extrem stark ausgeprägt und unterscheidet die Amerikaner von den meisten Europäern in der Intensität der Gefühle.

Wer Hoffnung (vorwiegend durch Versprechungen) überzeugender verkaufen kann, wird in der Politik erfolgreich sein. 

Genau deswegen wählen die Amerikaner, so wie sie es gerade tun. Lieber glauben sie Versprechungen verbunden mit Hoffnung, als den Status quo zu behalten, unabhängig davon, ob die Aussagen mit Fakten belegt sind oder nicht.

Kommt dir diese Einstellung auch bei uns bekannt vor?