Unsere Vorstellungskraft

Keine Taten ohne vorherige Gedanken.

Es ist kaum möglich, etwas zu tun, wenn wir uns nicht vorher die Idee dazu gehabt haben. Auch das Atmen erfolgt zwar automatisch und ohne unser aktives Zutun, aber die Befehle zum Atmen kommen trotzdem vom Unterbewusstsein und sind somit gesteuert.

Es wird aus der Gehirnforschung immer wieder betont, dass unser Gehirn nicht unterscheiden kann zwischen Ereignissen, die wir tatsächlich erleben und Ereignissen, die wir uns lediglich intensiv vorstellen oder träumen.  

Unsere Vorstellungskraft kann daher unsere Wahrnehmung im Leben nicht nur beeinflussen, sondern zum größten Teil auch erheblich bestimmen.

Achten wir darauf, was wir uns im Leben vorstellen, die Gedanken haben doch mehr Einfluss, als wir manchmal denken oder wahrnehmen.

Anstatt drei Wünsche freizubekommen, wünsch dir lieber drei Vorstellungen frei. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Vorstellungen wahr werden, ist viel höher als bei den Wünschen.


Titelfang

Um unsere Aufmerksamkeit wird von allen Seiten stark umkämpft, denn ohne Aufmerksamkeit, keine Werbeeinnahmen. Eine bewährte Methode ist die Locktaktik mit Titeln.

Der Titel des Artikels soll dazu animieren, den ganzen Artikel zu lesen und einen Vorteil dadurch für den Verfasser zu gewähren, entweder in Form von Statistiken (wie oft wurde der Artikel gelesen) oder für Werbezwecke. Meistens werden die Statistiken mit der Werbung ohnehin zusammengepackt.

Aber um das alles zu erreichen, muss der Artikel ja gelesen werden, oder zumindest angeklickt werden, was in der Regel bedeutet, dass wir unsere Zustimmung für etwas erteilen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Titel des Artikels zunächst zum Weiterlesen anlocken.

Es gibt inzwischen eine ganze Industrie, die sich damit beschäftigt, unsere Aufmerksamkeit so schnell wie möglich zu fangen, und so lange wie möglich auch zu behalten.

Ein Locktitel für einen Artikel fängt häufig mit einer Auflistung an.

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Titeln mit Aufzählungen locken tatsächlich. Ob der Inhalt wertvoll ist oder nicht, können wir meistens erst dann entscheiden, nachdem wir alles gelesen oder zumindest überflogen haben. Möglicherweise eine Zeitverschwendung, aber für den Verfasser, spielt das keine Rolle, denn er hat sein Ziel erreicht, wir haben den Artikel gelesen oder überflogen und meistens auch dafür etwas angeklickt.

Betrachten wir Titeln mit kritischen Augen, bevor wir uns damit weiter beschäftigen. Es schadet einfach überhaupt nicht. Wenn wir im Kopf behalten, dass gewisse Titel uns nur anlocken wollen, um die eigenen Ziele zu verfolgen (meistens Werbung), können wir bessere Entscheidung treffen, was wir tatsächlich lesen wollen.


Ritualen einführen

Damit wir wiederkehrende Aufgaben erledigen können, sind Ritualen oft sehr hilfreich.

Aber was ist aber der Unterschied zwischen einem Ritual und einer Gewohnheit?

Für mich persönlich liegt der Unterschied in der Wahrnehmung und Zuordnung.

Die Zähne morgens zu putzen, ist für mich eine Gewohnheit. Ich achte auch nicht immer unbedingt darauf, ob ich oben und unten ganz genau geputzt habe, das Meiste läuft ohnehin automatisch ab. Ob ich meine Zähne eines Tages eine halbe Stunde früher oder später putze, spielt ebenfalls keine Rolle.

In diesem Blog zu schreiben, ist aber für mich ein Ritual, sonst wurde es nicht funktionieren. Als Gewohnheit reicht es nicht aus, denn wie beim Zähneputzen, eine besondere Achtsamkeit ist eigentlich nicht unbedingt erforderlich.

In einem Blog zu schreiben, erfordert jedoch Konzentration und Aufmerksamkeit. Damit das regelmäßige Schreiben stattfinden kann, habe ich selbst festgestellt, dass ich nicht zu unterschiedlichen Zeiten schreiben darf, sondern zu festen Zeiten, und zwar morgens bevor ich mit anderen Tätigkeiten beschäftige.

Das Schreiben ist ein Ritual geworden, denn als reine Gewohnheit konnte ich nicht jeden Tag schreiben.


Neu ist immer kurz

Wenn wir etwas Neues sehen, hören oder erleben, kann es absolut spannend sein. Eine neue Folge unserer Staffel im Fernsehen ist erschienen. Der neue Podcast ist veröffentlicht worden. Wir haben eine neue Bekanntschaft gemacht.

Neu bedeutet unbekannt. Wir wissen nicht, wie alles sich entwickeln wird und dadurch kann alles sehr spannend werden.

Mit der zunehmenden Zeit ist aber das Gesehene, Gehörte oder Erlebte nicht mehr ganz neu. Es wird weniger spannend, weniger aufregend, weniger ungewiss. Wir kennen es.

Wenn wir nach neuen Erlebnissen und Erfahrungen aus fremden Quellen suchen, kann das anstrengend sein. Fremde Quellen wie die neue Staffel im Fernsehen, der neue Podcast und sogar die neue Bekanntschaft.

Wäre es nicht gelegentlich sinnvoll, das bereits Bekannte erneut zu betrachten, anzuschauen oder zuzuhören, um feststellen, ob wir doch etwas Neues daraus entdecken können?

Neues liegt uns oft näher, als wir denken, es wird nur gelegentlich vergessen oder übersehen. Wir brauchen nur kurz darüber nachzudenken.


Einschränkungen sind ein Geschenk

Überall auf der Welt gibt es unterschiedliche Gesetze und Verordnungen, verbunden mit teilweise widersprüchlichen sozialen Erwartungen hinsichtlich der Akzeptanz oder Ablehnung von Verhaltensmustern in der jeweiligen Bevölkerung.

Gesetze, Verordnungen und soziale Erwartungen regeln und definieren den akzeptierten menschlichen Umgang miteinander, manchmal erfolgreich und manchmal weniger. Diese Regelungen sind immer eine Momentaufnahme und können sich jederzeit verändern oder komplett abgeschafft werden, je nach politischer Lage und Akzeptanz in der Bevölkerung.

Einerseits möchten wir unsere Individualität und Einzigartigkeit ausleben, anderseits möchten und müssen wir mit anderen Menschen umgehen, die vielleicht nicht unbedingt die gleichen Einstellungen und Meinungen haben wie wir.

Einschränkungen regeln den menschlichen Umgang miteinander und wenn es klappt, sogar im Interesse aller Beteiligten. Durch diese Einschränkungen kann es uns bewusster werden, welche unterschiedliche Meinungen und Einstellungen es bei anderen Menschen auch gibt.

Wir müssen diese unterschiedlichen Meinungen und Einstellungen nicht akzeptieren oder für gut befinden, aber ohne sie zu verstehen (nicht zu akzeptieren, aber wenigstens zu verstehen), bleiben wir unwissend und dadurch einfach uninformiert.

Einschränkungen ermöglichen uns zu wachsen und dienen gleichzeitig als Weckruf, falls etwas nicht mehr akzeptabel ist und verändert werden soll. Ein grandioses Geschenk, auch wenn es uns manchmal nicht unbedingt gefällt.