Überzeugung oder Vernunft?

Manche Überzeugungen sind unvernünftig. Diese Aussage können die meisten von uns sicherlich akzeptieren, ohne weiter ins Detail zu gehen.

Wo sind aber die Grenzen zwischen Überzeugung und Vernunft? Ist es nicht vernünftig, von unseren Glaubenssätzen überzeugt zu sein?

Vernünftige Überzeugungen richten sich meistens nach den Maßstäben anderer Menschen, denn wir sind selbst nicht vernünftig mit unseren Überzeugungen. Eine Veränderung oder Abkehr von den eigenen Überzeugungen ist schmerzhaft und gar nicht einfach, auch wenn die Fakten eindeutig dafür aussprechen, dass die bisherigen Überzeugungen falsch waren.

Vernünftige Überzeugung ist standhaft, aber auch gleichzeitig flexibel. Nicht leicht aus der Bahn zu werfen, aber wenn viele Fakten dafür sprechen, doch veränderbar.

Vernünftige Überzeugung wird wertgeschätzt und respektiert. Hartnäckigkeit und klammern an nachweislich falschen Glaubenssätzen haben keine Basis mehr, um als vernünftig genannt zu werden.

Klingt diese Überzeugung vernünftig?


Warum spontanes Feedback unterschätzt wird

Feedback ist im Gründe nichts als ein anderes Wort für eine Rückmeldung. Warum das Wort dann benutzt wird, anstatt einfach „Rückmeldung“ zu sagen, hat etwas damit zu tun, dass Feedback mehr beinhalten kann als nur eine Rückmeldung. Feedback kann auch Vorschläge, neue Ideen oder andere Themen umfassen.

Feedback ist gewissermaßen die Erweiterung einer Rückmeldung.

Wenn wir um Feedback bitten, dann wollen wir meistens eine Bewertung oder Meinung einholen. War die Arbeit in Ordnung oder kann ich etwas besser machen? Ist die Farbe hier in Ordnung? Glaubst du, dass ich auf dem richtigen Weg bin mit diesem Projekt? Soll ich weitermachen oder nicht? Was denkst du?

Die Herausforderung für jemanden, der Feedback geben soll, ist eine möglichst zutreffende und nachvollziehbare Zusammenfassung aller Faktoren zu erstellen, damit der Gesprächspartner das Feedback auch versteht und ggf. eine Schlussfolgerung daraus erzielen kann.

In anderen Worten: Zusammenfassen und verständlich vermitteln.

In der Regel leichter gesagt als getan und nicht wegen der Zusammenfassung sondern wegen Details.

Es wird oft etwas gesehen, beobachtet oder erlebt, dass verbesserungswürdig ist. Das sind meistens auch nicht gravierende Ereignisse, sondern vereinzelte Kleinigkeiten. Das Problem beim Feedback ist, dass diese Kleinigkeiten oft übersehen werden und in Zusammenfassungen, weniger Berücksichtigung finden.

Spontanes Feedback ist eine Lösung, wenn das Feedback nicht übertrieben, gut gemeint, nicht belehrend und sinnvoll ist. In dem Moment, wo spontanes Feedback mit einer Belehrung verbunden wird, dann hat man das Ziel von Feedback verfehlt.


Für und nicht gegen etwas entscheiden

Heute ist es warm draußen und wir stehen an der Eisdiele, um einen leckeren Becher „Abkühlung“ zu bestellen.

Schokolade oder Vanille? Eine Mischung von beiden wäre auch nicht schlecht. Aber dann sehen wir die Sahne-Kirch und Zitronensorten. Inzwischen sprechen uns alle Eissorten an. Die Entscheidung ist plötzlich nicht mehr so einfach zu treffen. Warum eigentlich?

Weil wir gegen etwas entscheiden und wiegen die Konsequenzen ab. Für Schokolade und gegen Vanille?  Was würde das bedeuten, Vanille nicht zu bekommen? Ist ein Verzicht auf Vanille verkraftbar und akzeptabel?

Wenn wir für etwas entscheiden, dann ist diese Entscheidung zwangsläufig mit einer Entscheidung gegen etwas anders verbunden, sonst wäre keine Entscheidung notwendig. Der Versuch, alle Faktoren in einer Entscheidung einzubinden, scheitert in fast allen Fällen.

Alle Eissorten in der Eisdiele zu bestellen und mitzunehmen, wäre theoretisch möglich – mit einem Eimer für die ganzen Eissorten. Wenn wir Entscheidungen treffen wollen, dann haben wir meistens aber keinen Eimer dabei.

Für etwas zu entscheiden ist der richtige Weg und sorgt für einen leckeren Eisbecher ohne Eimer.


Das Geheimnis gemocht zu werden

Die meisten von uns wollen von anderen Menschen gemocht werden, umso mehr von den Menschen, die uns wichtig sind.

Das alte Sprichwort rundet das Geheimnis gemocht zu werden ab: „Wie in den Wald hinein, so schalte es heraus“.

Wer andere Menschen mag, wird auch gemocht.

Wenn jemand dich mag, dann spürst du das einfach und wenn das gespürt wird, dann gibt es wenige Gründe, auch nicht zurück zu mögen.


Abschalten nach der Arbeit

Die Fähigkeit, nach der Arbeit abzuschalten, gehört zu den wichtigsten Erholungsfaktoren im Berufsleben. Keine dauerhafte Leistung ohne Erholung. Selbstverständlich ist dies nicht immer einfach oder leicht.

Ein Schlüssel, um nach der Arbeit abzuschalten, nennt sich professionelle Distanzierung.

Um diesen Schlüssel effektiv zu benutzen, muss gelegentlich erneut verdeutlicht und in Erinnerung gebracht werden, dass die Person, die diese Arbeit leistet, viel mehr ist als nur das Ergebnis dieser Arbeit.

In unserer Leistungsgesellschaft definieren wir uns viel zu oft mit einschränkenden Beschreibungen wie Berufstiteln oder Tätigkeiten.

Vergessen wir nicht, dass wir mehr als nur das sind und schalten ab.