Abhängigkeit von Life-Coaches vermeiden

Eine ganze Industrie verdient sich jedes Jahr Milliarden von Euro an Selbsthilfeprodukten von Life-Coaches wie Video-Coachings, PDF-Dateien mit angeblich wertvollen Inhalten, Seminaren und Vor-Ort-Beratungen, um nur ein Paar der vielen benutzen Verdienstkanälen zu nennen.

Das Problem ist seit Jahrzehnten das Gleiche – die Abhängigkeit.

Der Coach hat doch etwas ganz Wichtiges zu sagen, oder? Wir können es erst recht jetzt nicht leisten, uns von diesem Coach oder Berater zu trennen. Er tut uns doch so gut!

Diese Denkweise sorgt für Abhängigkeit. Profitieren tut aber nur der Coach.

Man identifiziert sich mit dieser oft außergewöhnlichen Person und fühlt sich dadurch selbst „besonders“ an und ohne diese Person verschwindet die gefühlte Besonderheit.

Das Ziel eines Life-Coachings muss die Unabhängigkeit vom Coach sein und nicht eine zeitliche Zwangsabhängigkeit.

Ein gern benutztes Geschäftsmodell von Coaches ist das Zeitmodell. Es wird nicht nur 1, 2, 3 oder 5 Mal gecoacht, sondern es sollen über einen bestimmten Zeitraum gecoacht werden, meistens 6 bis 12 Monate. Selbstverständlich werden Rabatte bei solchen langen Verpflichtungen eingeführt und das sorgt für einen zusätzlichen Kaufreiz.

Zeitliche Verträge sind grundsätzlich zu vermeiden, wenn die Möglichkeit eines sofortigen Ausstiegs mit entsprechend gekürzten Abrechnung nicht vorgesehen ist.

Life-Coaching kann sich lohnen, aber wenn du fertig bist, bist du fertig. Wenn der Coach das nicht verstehen kann oder will, wechsle den Coach.

Wenn wir nicht auf Kleinigkeiten achten müssen

Es gibt viele Situationen, in denen wir sicherlich froh sind, dass ganz pingelig auf sämtliche Kleinigkeiten geachtet wird. Herzoperationen zum Beispiel oder bei einem wichtigen Gerichtsprozess.

Wenn nicht in solchen Fällen ganz genau auf sämtliche Kleinigkeiten geachtet wird, dann ist der Ausgang gefährdet. Also, miserabel, um es milde auszudrücken.

Es gibt Zeiten und Anlässe, in denen wir auf Kleinigkeiten achten sollen, dürfen und manchmal sogar müssen. Diese Zeiten und Anlässe sind aber weiter gestreut und kommen nicht so häufig vor, wie viele von uns vielleicht denken.

Im Alltag gibt es viele Gründe nicht auf Kleinigkeiten zu achten und die meisten Gründe liegen in der Kommunikation miteinander.

Viele Streite und Kriege können auf ein falsches Wort zur falschen Zeit zurückgeführt werden.

Nicht jedes Wort und Bemerkung, was wir von uns geben, muss gleich auf die Goldwaage gelegt werden. Manchmal wird aus Ärger oder Wut ein falsches Wort ausgesprochen, das man später doch bereut. Und manchmal sagt man etwas Bestimmtes, meint aber etwas ganz anders. Es kommt wirklich häufiger vor, als wir es oft wahrnehmen.

Versuchen wir ein wenig lockere in der Kommunikation miteinander zu sein.  Es gibt schon genügend andere Zeiten, in denen wir uns auf Kleinigkeiten achten sollen und müssen, aber nicht im Umgang miteinander im Alltag. Es lohnt sich meistens nicht und dafür ist die Zeit zu schade.

Was am Ende unseres Lebens wichtig ist

Ist es dein Haus, dein Auto oder deine letzte Arbeitsstelle? Vielleicht ist dein Ehepartner das Wichtigste? Möglicherweise deine Kinder oder vielleicht sogar deine ganze Familie?  Oder ist das Wichtigste vielleicht das, was du hinterlassen hast?

Die Antworten sind so unterschiedlich, wie die Menschen es selbst sind.

Interessant sind aber die Gemeinsamkeiten.

Die meisten Menschen möchten etwas hinterlassen und nicht umsonst gelebt zu haben.

Das Problem? Die meisten von uns werden keine bahnbrechenden Entdeckungen machen oder geniale Produkte erfinden. Unser Einfluss bleibt also räumlich und auch zeitlich begrenzt. Was tatsächlich aber immer übrig bleibt, sind die Erinnerungen.

Am Ende deiner Zeit, was soll in den Köpfen der Menschen bleiben, die dich kannten?

Die Zeit darüber nachzudenken ist, offen gestanden, gerade jetzt, denn nur jetzt hast du die Möglichkeit etwas dafür zu tun und eine Garantie für später gibt es leider nicht.

Die täglichen Kleinigkeiten

Es sind oft die Kleinigkeiten im Leben, die das Leben lebenswert machen. Diese Kleinigkeiten werden aber gelegentlich übersehen oder als eine Selbstverständlichkeit betrachtet.

Das kann ein Dankeschön sein, weil du eine Tür für den Nächsten offengehalten oder weil dein Partner dir eine zusätzliche Portion Spaghetti gekocht hast, weil er oder sie ganz genau weißt, wir gerne du sie isst.  

Wenn wir etwas übersehen, dann resultiert das meistens aus Gewohnheit oder Unaufmerksamkeit. Wenn wir etwas als eine Selbstverständlichkeit betrachten, dann meistens, weil wir Erwartungen damit verknüpft haben und das Ergebnis daher erwarten.

Viele Kleinigkeiten im Leben übersehen wir oder betrachten wir als selbstverständlich, bis sie nicht mehr da sind oder nicht mehr vorkommen. Dann plötzlich merken wir, dass etwas fehlt.

Es sind aber oft genau diese Kleinigkeiten, die uns durch schwierige Zeiten begleiten und stärken können, wenn wir sie wahrnehmen.

Ja, wenn wir sie wahrnehmen.

Der Überraschungsanruf

Wenn ich weiß, dass du mich anrufen wirst, dann freue ich mich darüber und warte darauf, bis es bei mir klingelt. Wir haben dann meistens ein gutes und entspanntes Gespräch und machen in der Regel auch paar Witze dabei. Dann legen wir auf und gehen unsere eigenen Wege weiter.

Ich habe mich über das Gespräch bereits im Voraus gefreut und ich lasse es gerne bei mir in Erinnerung bleiben.

Das Gespräch war aber erwartet. Wir haben im Vorfeld vereinbart, miteinander zu sprechen.

Gestern habe ich einen Menschen angerufen, den ich seit knapp zwei Jahren nicht mehr gesehen habe, einfach so. Er kam mir einfach in den Kopf und ich habe die Gelegenheit benutzt, ihn einfach anzurufen, bevor 100 andere Dinge in meinen Kopf kommen und ich vergesse wieder die Idee.

Er war geschockt und völlig begeistert, dass ich mich einfach so gemeldet habe, nur um Hallo zu sagen und um zu fragen, wie es ihm so geht.

Wir hätten genauso gut das Gespräch im Vorfeld vereinbaren können, aber es war die Überraschung an sich, die die große Wirkung bei diesem Gespräch ausgelöst hatte. Einfach eine unerwartete Freude.

Tätige heute einen Überraschungsanruf bei einem alten Freund oder Bekannten. Einfach so.

Nicht die Idee als gut empfinden und dann weiter im Netz surfen oder etwas anders machen.

Greif jetzt zum Telefon und tätige den Überraschungsanruf, denn wenn er nicht jetzt gemacht wird, ist die Chance später wesentlich geringer, dass er tatsächlich gemacht wird und das wäre schade.