Zu viele Warnungen führen zur Warnresistenz

In vielen Bundesländern ist heute eingetroffen, wovor gestern gewarnt wurde – Glatteis.

Schulen wurden teilweise den ganzen Tag komplett geschlossen oder der Unterricht wurde für später geplant.

Und trotzdem kamen bereits vor 9 Uhr heute Morgen die ersten Unfallmeldungen.

Wie kann das sein, wenn so ausführlich und wiederholt zuvor gewarnt wurde?

Selbstverständlich kann es immer ungünstige Situationen geben, die zu Unfällen führen können. Interessant ist aber die Tatsache, dass die überwiegende Mehrzahl der Unfälle auf Glatteis zurückzuführen ist, trotz Warnungen.

Glatteis in dieser Form ist schon außergewöhnlich und viele Autofahrer haben möglicherweise keine besondere Erfahrung damit. Das kann ein Grund für die Unfälle sein.

Auf der anderen Seite sind viele Menschen von den zahlreichen und gefühlten dauerhaften Warnungen in so vielen Bereichen einfach mental betäubt.

Vor lauter Warnungen sind wir heutzutage warn-resistent geworden.

Das Problem fängt mit dem Wetterdienst an. Dort wird vor buchstäblich alles gewarnt. Zu viel Hitze, zu viel Kälte, extreme Luftfeuchtigkeit und extreme Trockenheit sind nur paar Beispiele der dauerhaften Warnungen, denen wir täglich ausgesetzt sind.

Dann gibt es die vielen Warnungen zu Corona, zum Krieg in der Ukraine und dann zum Thema Strom und Gas.

Viele von uns sind einfach müde von den ganzen Warnungen und nehmen ernste Warnungen nicht mehr zur Kenntnis wie früher.  Wir sind abgehärtet.

Eine Lösung liegt auf der Hand.

Aufhören, alles gleich als eine WARNUNG oder Warnhinweis zu deklarieren und überlegen, wann eine wichtige Information eher als HINWEIS besser geeignet wäre.

Das Wort Hinweis ist in vielen Fällen besser geeignet für die jeweilige Meldung als Warnung.

Es ist leider ein Sprachgebrauch geworden, viele Dinge gleich als Warnung zu deklarieren, wenn ein Hinweis ausreichend wäre.

Wenn wir weniger Warnungen ausgesetzt sind, dann nehmen wir sie eher wahr, wenn sie doch ausgesprochen werden. Wir haben zu viele Warnungen heutzutage. Wir benötigen mehr Hinweise.

Der Unterschied kann vielfach für unser Verhalten im Alltag entscheidend sein.

Montagsfrage 4

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die vielleicht dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und zu einem gedankenreichen Wochenstart zu verhelfen.

Die Montagsfrage heute lautet:

Wir haben alle viele Termine, besonders Richtung Ende des Jahres. Wenn du aber einen Termin stornieren oder auf nächstes Jahr verschieben konntest, welcher Termin wäre das?

Die Vor- und Nachteile von Musik im Hintergrund

Auf dem Weg zur Arbeit mit dem Auto hörst du ein richtig gutes Lied im Radio. Wie geht es dir?

Jetzt bist du in deinem Arbeitsgebäude angekommen und musst mit dem Aufzug zum 10. Stock fahren, wo dein Arbeitsplatz ist. Im Aufzug läuft nochmals das gleiche Lied, das du vorhin im Auto gehört hast. Wie geht es dir?

Nun bist du an deinem Arbeitsplatz und setzt dich nun vor deinem Schreibtisch hin. Dein Kollege neben dir hört gerade ein Lied über Lautsprecher am PC, das dich an deinem Ex-Partner oder Partnerin erinnert. Das war euer Lied. Wie geht es dir?

Musik kann Emotionen und Erinnerung in uns hervorrufen, muss sie aber nicht. Es sind unsere eigenen Verbindungen und Wertstellung zur Musik, die eine Bedeutung hervorbringt.

Unabhängig davon gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, ob Hintergrundmusik am Arbeitsplatz die Arbeit an sich verbessert oder eher verhindert, unabhängig von der Lautstärke.

Verschiedene Umfragen haben ergeben, dass die meisten Menschen eine dezente Musik im Büro begrüßen wurden. Nicht zu laut, nicht zu aggressiv und nicht mit Gesang, sondern nur mit Instrumenten.

Wenn die Hintergrundmusik zu laut ist, dann werden wir davon abgelenkt. Wenn sie zu leise ist und von niemandem gehört wird, stellt sich die Frage, warum es überhaupt Hintergrundmusik gibt.

Musik im Hintergrund kann sowohl ablenkend sein als auch beruhigend oder motivierend wirken. Die entscheidende Frage ist, ob wir einen Nutzen davon haben. Nicht, weil wir die Musk gerne hätten, sondern ob wir tatsächlich einen Mehrwert davon haben.

Übrigens, wir sind kurz vor Weihnachten und wer „Last Christmas“ in meiner Nähe abspielt, begibt sich auf sehr dünnes Eis.

Sehr, sehr dünnes Eis. 😉

Wie ein Ereignis eine Meinung schnell ändern kann

In diesem Fall geht es um PAYBACK. Viele Punkte waren ohnehin nicht drauf, aber immerhin knapp 12 €. Dann passierte, was nicht passieren dürfte – das Konto wurde gehackt, die Punkte wurden für Guthaben beim Discounter Penny umgetauscht und sofort eingelöst.

Die Mitteilung über den Umtausch in Guthaben kam per E-Mail, sonst wäre der Raub gar nicht bemerkt.

Folgende E-Mail kam anschließend von PAYBACK:

Es tut uns sehr leid, dass Sie Opfer eines Punktediebstahls sind.

Wir möchten betonen, dass es bei Ihrem Anliegen um Kriminalität im Internet geht. Unsere Systeme sind sicher und weisen keine Sicherheitslücke auf. Wir wissen von keinem einzigen Fall, in dem Zugangsdaten bei PAYBACK direkt entwendet wurden.

Die Betrüger waren oder sind noch in dem Besitz Ihrer Login-Daten. Deshalb ist eine Sicherheitsberatung durch unser Team sehr wichtig.

Es gibt mehrere Wege, wie Kriminelle im Internet an Daten von Personen gelangen können.

In den meisten Fällen handelt es sich um Phishing (es wurde auf gefälschte Emails geklickt und die Zugangsdaten auf gefälschten Log-in Seiten eingegeben), aber immer öfter kaufen Internetkriminelle auch bereits ausspionierte Email-/Passwort Kombinationen im Netz und versuchen diese auch beim PAYBACK Account. Wir können die Vorgehensweise der Betrüger aber nicht im Detail nachvollziehen, da der Identitätsdiebstahl wie beschrieben schon einige Schritte vor und außerhalb des PAYBACK Systems geschieht. Wie genau in Ihrem Fall vorgegangen wurde, können wir somit leider nicht beantworten.

Obwohl es ein langes und unübliches Passwort für das Konto gab, wurde eine 2FA (Zwei-Faktor-Authentifizierung) nicht aktiviert. Trotzdem wurde das Konto gehackt und das Guthaben und somit gleichzeitig das Geld, war weg.

In so einem Fall konnte man einfach die 2FA aktivieren (nach dem das Passwort geändert wurde) und einfach weitermachen.

Oder man wird wach und überlegt ein wenig.

Was kommt von den Überlegungen dabei raus?

Die Punkte werden ohnehin nach einer Zeit automatisch gelöscht, es gibt zwar Maßnahmen, um diesen Verlust zu verhindern (AMEX-Kreditkarte beantragen über PAYBACK), aber diese Maßnahmen vertiefen eine gewisse Abhängigkeit von PAYBACK. Der Besitz einer PAYBACK-Karte verleiht förmlich auch zu weiteren Käufen, aber nicht unbedingt die Dinge, die man unbedingt benötigt, sondern oft die Dinge, die gute Punkte generieren.

Das sind nur zwei Aspekte, aber die haben gereicht, um meine Meinung zu ändern.

Die Lösung?

PAYBACK-Konto vollständig gelöscht. Karte zerschnitten und ein gutes Gefühl bekommen obendrauf.

Es ist manchmal unglaublich, wie schnell eine Meinung sich ändern kann, wenn ein bestimmtes Ereignis auftritt.

Manche Ereignisse, die am Anfang als schlecht betrachtet wurden, ergeben sich später doch als vernünftig. Aber ohne das Ereignis wäre eine Veränderung nicht eingetreten. Danke für den Diebstahl. Es geht mir jetzt doch besser.

Eine Meinung durch Emotionen verändern

In der heutigen Zeit gibt es zahlreiche Beispiele von verbreiteten Falschmeldungen. Trotzdem werden diese Meldungen von sehr vielen Menschen geglaubt, auch wenn gegenteilige und nachweisbare Fakten vorgelegt werden.

Wie kann das sein? Wir sind doch intelligente Menschen und lassen uns doch nicht veräppeln.  

Eine erfolgversprechende Methode (und es gibt andere, hier wird aber nur eine behandelt) ist die sogenannte Emotionsanrede. Hier werden lediglich die Emotionen und Gefühle angesprochen.

Welche Gefühle und Emotionen werden beim Festhalten an falschen Tatsachen ausgelöst? Die gibt es immer, auch wenn sie auf Anhieb noch nicht ersichtlich oder bekannt sind.

Was mit den Gefühlen und Emotionen verbunden wird, ist einer der Gründe, weshalb man an falschen Tatsachen noch festhält, auch wenn es bekannt wird, dass sie falsch sind. Gedanken lassen sich schnell ändern, Gefühle und Emotionen nicht.

Wenn wir selbst Menschen von Tatsachen überzeugen wollen, dann ist es hilfreich, wenn die Technik der Emotionsanrede benutzt wird. Der Kopf kommt nach.

P.S. Da ich viel Wert auf kurze Blogbeiträge lege, aber dieses Thema so ausführlich ist, wird es möglicherweise eine Serie zu Taktiken zu Meinungsänderungen geben müssen.