Anbei oder nachstehend bei E-Mails

Heute habe ich eine E-Mail von einem renommierten Unternehmen mit 200 Niederlassungen in elf Ländern erhalten:

Guten Tag,

vielen Dank für unser soeben geführtes freundliches Telefonat. Anbei sende ich Ihnen meine Kontaktdaten…

Im Anhang war aber nichts. Am Ende der E-Mail waren aber die üblichen Firmenangaben mit seinem Namen.

Einige Firmen senden eine VCARD (VCS oder ICS) als Anhang zu einer E-Mail, gewissermaßen eine Visitenkarte. Andere Firmen senden eine PDF-Datei mit Kontaktinformationen als Anhang. In solchen Fällen gilt die Aussage „anbei“.

Was dieser nette Mann jedoch meinte war „nachstehend erhalten Sie meine Kontaktdaten“ aber wer bin ich Menschen zu korrigieren? Das liegt mir echt fern.

Und bevor behauptet wird, dass solche Aussagen nur Meckern auf hohem Niveau ist, lassen wir nicht vergessen, dass das Unternehmen kein kleines ist und in mehreren Ländern vertreten ist.

Wie ein Mensch mit 5 € umgeht, ist oft ein gutes Zeichen dafür, wie er später mit 5.000 € umgehen wird. Die Einstellung hat nicht nur etwas mit der Persönlichkeit zu tun, sondern auch mit der Einstellung zum Thema Sorgfalt.

Ein solcher, wenn auch kleiner Fehler, ist oft ein Zeichen für wie die Zukunft sich gestalten wird. Das muss zwar nicht unbedingt schlecht sein, aber ein Informationshinweis ist dieser kleine Fehler aber auf jeden Fall.

Warum das Problem mit langen Blogbeiträgen meistens nur die Länge ist

Es wird oft empfohlen und gelegentlich sogar verlangt, dass Blogbeiträge eine gewisse Mindestlänge haben, eine bestimmte Anzahl von Worten.

Empfohlen wird eine bestimmte Mindestlänge der Blogbeiträge von Unternehmen, die uns angebliche Vorteile bei der SEO-Optimierung dadurch versprechen. Angeblich bevorzugt Google längere Blogbeiträge bei der Indizierung.

Verlangt wird eine bestimmte Mindestlänge der Blogbeiträge, wenn es um eine Vergütung geht, wie zum Beispiel beim VG-Wort (Mindestlänge für die Meldung: 1800 Zeichen). Ohne diese Mindestlänge, keine Anmeldung möglich und keine mögliche Vergütung für die Abrufe des Textes.

Somit werden Bloggerinnen und Blogger fast dazu verdonnert, sich anzupassen oder die Konsequenzen zu erleben (keine optimierte Platzierung bei Google, keine Vergütung usw.)

Das Hauptproblem dieser Denkweise ist, dass mehr Inhalt als wertvoller eingeschätzt wird als weniger. Eine lange Beschreibung wird als wertvoller bewertet als eine Kurzfassung.

Unternehmen wie Twitter (unabhängig davon, was wir von der Übernahme des Konzerns vor ein paar Tagen darüber nachdenken) zeigen jedoch, dass kurze, effektive Nachrichten einfach funktionieren.

In unserer schnellen Zeit haben wir oft einfach keine Zeit alles ausführlich durchzulesen. Eine Zusammenfassung reicht in fast allen Fällen. Erst wenn ein tiefes Interesse vorhanden ist, kann nachrecherchiert werden und das Thema ausführlich durchlesen.

Viele Bloggerinnen und Blogger versuchen, die Besucher so lange wie möglich auf der Webseite zu behalten (siehe Google und VG-Wort), um gewisse Vorteile für sich zu gewinnen. Wenn der Leser länger auf der Seite bleibt, gibt es einfach mehr Geld für den Betreiber und aus Lesern werden möglicherweise Kunden.

Diese Locktaktiken haben ausgedient. Die Leser heutzutage haben einfach besser verdient.

Längere Blogbeiträge müssen auch mit der Zeit ergänzt, revidiert und teilweise als falsch deklariert werden (das kommt auch vor).

Noch dazu haben längere Blogbeiträge die Tendenz, vom wesentlichen Sachverhalt abzuweichen, anstatt beim Wesentlichen an sich zu bleiben. Es soll ja mehr geschrieben werden, sonst warten die Nachteile nur noch auf uns.

Es geht anders.

Kurz zu schreiben erfordert übrigens auch ein tieferes Verständnis des Sachverhaltes, um effektiv und verständlich zu sein.

In der heutigen Zeit haben längere Blogbeiträge, wenn es nur darum geht, längere Texte zu schreiben, um die eigenen Vorteile zu sichern, langsam keinen Wert mehr.

Die Optimierungsfalle

Eine ganze Industrie will uns Produkte und Techniken verkaufen, die unsere Arbeit optimieren soll. Wie so oft auch in anderen Lebensbereichen ist die Idee an sich, unsere Arbeit zu optimieren, nicht verkehrt.

Problematisch ist meistens eine geeignete Methode zu finden, die unsere Arbeit tatsächlich und effektiv optimiert.

Tatsächlich bedeutet messbar und effektiv bedeutet ergebnisorientiert.

Eine Optimierung muss daher sowohl messbar als auch ergebnisorientiert sein, bevor wir von einer möglichen und wahrhaften Optimierung sprechen können.

Viele Optimierungen scheitern an der eigenen Optimierung. In solchen Fällen wird eine mögliche Optimierung über-optimiert und revidiert, bis eine sogenannte optimale Optimierung entsteht. In solchen Fällen werden meistens lediglich einen Teufelskreis optimiert. Hier hat die Optimierungsfalle leider wieder zugeschlagen.

Auch die Zeit für die Erfindung und Ausarbeitung einer Optimierung muss in Betracht gezogen, bevor ein Erfolg gebucht werden kann. Es bringt recht wenig, tagelang an einer Optimierung zu arbeiten, wenn nur paar Minuten über die nächsten zwei Monaten dadurch gespart werden können.

Wenn alle Möglichkeiten falsch sind

Für jedes Problem gibt es mindestens zehn unterschiedliche Lösungen. Es ist unsere Aufgabe, die für uns derzeit geeignete Lösung für das jeweilige Problem zu finden.

Um diese eine Lösung zu finden, können wir ganz viele und unterschiedliche Möglichkeiten ausprobieren oder in Betracht ziehen.

Die Gründe, weshalb eine Lösung nicht passt, sind wesentlich einfacher zu finden, als Gründe, weshalb eine Idee passt oder doch geeignet ist.

Wenn eine Möglichkeit nicht geeignet ist und daher ausgeschlossen werden kann, dann können wir diese Lösung in diesem konkreten Fall als falsch bezeichnen.

Das Geheimnis von Möglichkeiten ist jedoch, dass es immer eine gibt, auch wenn sie uns im Moment nicht passen, unverständlich oder vielleicht schmerzhaft sind. Es ist daher nicht möglich, dass alle Möglichkeiten falsch sein können. Wir haben die Lösung einfach noch nicht entdeckt oder wahrgenommen.

Der Unterschied zwischen einem Problem und einer Herausforderung

„Wir haben keine Probleme, nur Herausforderungen“ ist eine oft benutzte Redewendung von Motivationsgurus. Die Absicht dahinter besteht darin, die Bedeutung von einem Problem positiv darzustellen und somit die Motivation für die Lösungsfindung zu erhöhen.

Soweit die Theorie.

Eine Verschleierung oder Umbenennung von Problemen ist und bleibt jedoch eine Täuschung, auch wenn das hart klingt und viele von uns diese Aussage vielleicht nicht wahrhaben wollen.

Problem.

Damit wir effektiv Probleme lösen, müssen wir sie nennen, was sie sind: Probleme.

Herausforderung.

Eine Vorgehensweise zu finden, um das Problem zu lösen, ist die Herausforderung.

Wenn wir effektiv Probleme lösen wollen, dann ist es extrem hilfreich, die Dinge beim Namen zu nennen. Somit denken wir klarer und gezielter bei der Definition des Problems und der Lösungsfindung.