Schlafen mit eingeschaltetem Fernseher

Die meisten von uns kennen Menschen, die mit eingeschaltetem Fernseher einschlafen. Manchmal aus Gewohnheit und gelegentlich, weil der Film einfach so langweilig war.

Es gibt auch Menschen, die den Fernseher anlassen, weil sie besser mit Hintergrundgeräuschen einschlafen können.

Man schläft und der Fernseher läuft.

Vergessen wir die Diskussion über den Stromverbrauch für einen Moment und schauen wir nach möglichen Vorteilen, die wir möglicherweise bekommen können, wenn wir den Fernseher anlassen.

Ein möglicher Vorteil ist die Aufnahme von Information in das Unterbewusstsein während des Schlafvorganges und/oder während des Dämmerschlafs.

Ohne ins Detail zu gehen und ohne wissenschaftliche Untersuchungen zu den Vor- und Nachteilen solcher Vorgehensweisen zu erläutern, machen wir lieber eine einfache Überlegung hierzu.

Wenn wir schon den Fernseher bewusst anlassen, damit wir besser schlafen können, dann lassen wir lieber solche Programme laufen, von denen wir einen Nutzen haben und nicht nur Hintergrundgeräusche.

Vielleicht werden wir kurz wach oder müssen nur schnell auf die Toilette. In solchen kurzen Zeiten bekommen wir definitiv mit, was gerade im Fernsehen läuft. Ob wir auch mitbekommen, was im Fernsehen läuft, während wir tief schlafen, ist zwar umstritten, aber nicht gänzlich auszuschließen.

Wenn das Programm im Hintergrund ein Informationssender mit interessanten Themen ist oder falls man eine neue Sprache erlernen will, Nachrichten in einer anderen Sprache, dann kann das Gehirn diese Information aufnehmen. Ob die Aufnahme qualitativ wertvoll oder nützlich ist, lassen wir offen bleiben bei dieser Überlegung.

Ich kenne mehrere Menschen persönlich, die darauf schwören, eine Fremdsprache besser und schneller gelernt zu haben, weil sie den Fernseher die ganze Nacht angelassen haben, und zwar mit Programmen in der Sprache, die sie lernen wollten. Die Menschen sprechen diese Sprachen inzwischen tatsächlich fließend.

Wir müssen keine neuen Sprachen lernen wollen oder glauben, dass ein eingeschalteter Fernseher dazu beigetragen hat, eine neue Sprache zu lernen. Auf der anderen Seite, was kann es schaden, wenn wir schon den Fernseher anlassen, gute Programme im Hintergrund laufen zu lassen?

Nachrichtenschleifen ohne Unterbrechnung

Ein Morgenmagazin am frühen Morgen im öffentlichen Fernsehen macht es vor: Nachrichten ohne Unterbrechung, damit die Menschen so lange wie möglich dran bleiben.

Dem aufmerksamen Zuschauer wird es auch bemerkt haben, dass sogenannte Cliffhänger eingesetzt werden, um Neugierde zu erzeugen und zu fördern. Ein Beispiel wäre, wenn die Moderatorin im Fernsehen so etwas sagt wie „Und es gab eine Explosion in einem Haus in Münster, aber was diese Katze dabei gemacht hat, war unglaublich. Mehr dazu später in der Sendung.“

Nachrichtenschleifen wiederholen sich ebenfalls, denn es kann sein, dass jemand inzwischen zugeschaltet hat und diese Person muss selbstverständlich vollumfänglich mit Nachrichten versorgt werden.

Nachrichtenschleifen dienen zunächst der Bindung der Zuschauer am Programm und anschließend der Unterhaltung und dem Wissenstransfer (der eigentliche Zweck von Nachrichten).

Wann haben wir das letzte Mal nur „kurz“ die Nachrichten angeschaut, um auf den neuesten Stand zu kommen und danach festgestellt, dass wir mehr über 20 Minuten drangeblieben sind? Das gleiche Prinzip gilt auch bei den sozialen Medien.

Um aus den dauerhaften Nachrichtenschleifen zu entkommen, sind Zusammenfassungen hilfreich. Als Alternative ist die OFF-Taste an der Fernbedienung ebenfalls sehr effektiv.

Wenn wir nicht vergessen, dass Nachrichten keinen Wert haben, wenn keiner zuschaut, dann können wir die Wichtigkeit und Nutzen von Nachrichten besser bewerten, ob sie für uns wirklich interessant und wichtig genug sind, damit wir unsere Zeit damit verbringen.

Ratschläge bei Erkältungen

Wenn wir uns erkälten, dann passiert ein Wunder. Alle Menschen in unserer Umgebung sind plötzlich Ärzte und wissen genau, was zu tun ist, damit es uns besser geht.

Also, an Ratschlägen wird es sicherlich nicht fehlen.

In der Praxis bedeutet das einfach, dass wir alle gewisse Begegnungen mit Erkältungen gemacht haben und geben gerne unser Wissen und Erfahrungen weiter.

Aber wenn wir zwei Ratschläge erhalten, einen vom Nachbar und einen vom Arzt, auf wem werden wir vermutlich hören?

Wir assoziieren Kompetenz, ob sie gegeben ist oder nicht, fast immer in Zusammenhang mit Titeln, denn wozu wurde der Titel verliehen, wenn keine Kompetenz vorhanden ist? Die entscheidende Frage ist, ob diese Kompetenzen tatsächlich geeignet sind, um eine bestmögliche Vorgehensweise zu diagnostizieren und uns entsprechende Ratschläge zu unterbreiten.

Ob der Ratschlag des Arztes oder des Nachbars der bessere ist, kann nicht immer pauschal beantwortet werden. Erfahrungen des Nachbars oder Wissen des Arztes?  

Der beste Ratschlag ist der, der uns guttut, zumindest bei Erkältungen. Ob vom Arzt, Nachbar oder Arbeitskollege. Wenn die Lösung stimmt, kann die Quelle egal sein.

Ich oder wir beim Schriftverkehr als Einzelunternehmer?

„Wir erlauben uns, Ihnen wie folgt zu berechnen …“ stand auf der Rechnung und zum Schluss wurde geschrieben „Wir bedanken uns für Ihren Auftrag“.

Normalerweise würden solche Formulierung nicht mal besonders Aufmerksamkeit erzeugen, aber in diesem Fall war es anders, denn es war ein Einzelunternehmer und er arbeitet allein.

Es war und ist noch bis heute gängige Praxis, Korrespondenz von Unternehmen in der „Wir-Form“ zu verfassen. Die Begründung liegt darin, dass die Unternehmen entweder mehrere Mitarbeiter haben und tatsächlich unterschiedliche Einheiten daraus bilden oder das Unternehmen soll als Einheit auftreten, es kommen keine einzelne oder unterschiedliche Meinungen oder Darstellungen von den einzelnen Mitarbeitern vor.  

In der heutigen Zeit ist der Umgang mit Kunden unerlässlich. Das erfordert aber echte Menschen und keine Maschinen (wie Bots im Internet, die Antworten auf bestimmte Fragen geben können) oder die sogenannten „Wir-Ausreden“ (da ist kein bestimmter Mensch zuständig oder verantwortlich).  

Wenn du Einzelunternehmer bist, dann stehe dazu. „Ich bedanke mich für Ihren Auftrag“ ist sympathischer, näher und effektiver als das Wir.

Brötchen holen am Sonntag in der Warteschlange

Es scheint eine universelle Weisheit zu sein, dass überwiegend Männer in der Warteschlange stehen, um Brötchen zu holen in der Bäckerei am Samstag. Am Sonntag gleichen sich die Verhältnisse ein wenig aus und mehr Frauen stehen auch an.

Interessant wird es, wenn zwei Menschen sich gleichzeitig anstellen möchten.

Beide sind noch ein wenig von der Warteschlange entfernt. Sie sehen sich an. Beide betrachten die Entfernung zur Warteschlange. Und dann die gleichzeitige Überlegung — wer ist zuerst da?

Der eine fängt dann an, ein wenig schneller zu laufen. Der andere überlegt in diesem Moment auch, ob er es ebenfalls schafft, Erster zu sein, wenn er sich schneller bewegt.

Einer von den beiden wird der Erste sein. Der Erste und gleichzeitig Zweitletzter in der Schlange. Ein psychologischer Gewinn ohne Zweifel. Die Blicke sind manchmal wirklich Goldwert.

Es gibt Leute, die sich über Warteschlangen beim Brötchen holen ärgern, aber wenn man die Augen aufmerksam öffnet, kann es spannend sein, was eigentlich in der Umgebung alles passiert, während man in der Warteschlange steht.

Und wenn die Brötchen auch geschmeckt haben, war das Ganze ein Doppelgewinn.