Digitale Aufmerksamkeit um jeden Preis

In der heutigen Zeit wird heftig um die digitale Aufmerksamkeit gekämpft.

Beispiele wie:

  • „Meine Website muss unbedingt SEO-optimiert sein, sonst weiß keiner von mir und von meinem Angebot.“
  • „Ich muss ständig in den sozialen Medien präsent sein und regelmäßig etwas posten, sonst weiß keiner von mir und von meinem Angebot.“
  • „Wenn ich Influencer bin und bleiben will, muss ich für regelmäßige Aufmerksamkeit sorgen.“

sind an der Tagesordnung zu hören und zu lesen.

Es sind ganze Industrien entstanden, die uns unterstützen wollen, ganz oben bei den Suchergebnissen der Suchmaschinen im Internet platziert zu sein.

Der Kampf geht immer und immer weiter und ein Ende ist von der Industrie weder vorgesehen noch erwünscht. Es wird sehr viel Geld mit der digitalen Aufmerksamkeit verdient, wozu darauf verzichten?

Die Problematik liegt überwiegend an dem Glauben, dass wir ohne diese digitale Aufmerksamkeit nicht vorwärtskommen im Netz. Keiner kennt uns. Wir werden nicht gefunden.

Dass diese Einschätzung nur zum Teil stimmt, wird gerne übersehen.

Es ist zutreffend, dass eine Platzierung im Netz durch geeignete Maßnahmen beeinflusst werden kann (SEO-Marketing). Die Bedeutung der Platzierung wird jedoch unverhältnismäßig überschätzt. Die Menschen scrollen inzwischen tatsächlich länger nach unten, um an weitere Ergebnisse zu kommen als früher. Anstatt Marketing zu betreiben, wie wäre es mit guten Inhalten? Die Suchmaschinen indizieren die Websites ohnehin, ohne unsere Intervention. Lass doch deine Werke für sich sprechen.

In den sozialen Medien dauernd sein zu müssen, ist ebenfalls zu überlegen. Muss das wirklich sein? Haben deine Fans tatsächlich einen Mehrwert von deinen Posts?  Weißt du das mit Sicherheit oder hast du das irgendwo gelesen und als Wahrheit angenommen? Musst du wirklich regelmäßig anwesend sein oder ist weniger vielleicht doch mehr?

Digitale Aufmerksamkeit ist nicht von langer Dauer und kostet unheimlich viel Kraft, Energie und auch Geld, um sie aufrechtzuerhalten.  Digitale Aufmerksamkeit um jeden Preis kostet mehr als sie wert ist.  Überlege selbst, ob diese Aussage stimmt oder nicht.

Der Sinn dieses Beitrages ist nicht zu predigen, sondern die eigenen Gedanken zu hinterfragen, um zu prüfen, ob du noch auf dem für dich richtigen Weg befindest oder ob doch eine kleine Anpassung sinnvoll wäre. Nicht mehr und auch nicht weniger als das.


Die Top-10 Täuschung

Es liegt in unserer Natur, nach dem Besten in allen Bereichen zu suchen. Bester Arzt. Bester PC. Bester Partner.  Dieses Verhalten ist auch völlig legitim und in Ordnung.

Die Frage ist aber: Wie können wir die „Besten“ in allen Bereichen finden?

In vielen Bereichen gibt es diese Listen zu finden. Die Bestenliste für dies oder jenes. Die Top-10-Liste für alles Mögliche. Die Listenvarianten sind unendlich, aber sie haben einige Eigenschaften alle gemeinsam:

Keine einzige Liste ist für dich persönlich geschrieben. Keine einzige Liste wurde auf deine Bedürfnisse zugeschnitten. Und nach paar Tagen oder Wochen, sind die meisten Listen nicht mehr aktuell.

Interessant wird es, wenn man diese Listen miteinander vergleicht. Die Top-10-Liste des einen Anbieters weicht komplett ab von der Liste eines anderen Anbieters, obwohl sie die gleichen Produkte und Dienstleistungen bewerten.

Ich nenne dieses Phänomen die Top-10 Täuschung. Die Täuschung ist nicht unbedingt vom Anbieter einer solchen Liste zu verstehen oder gemeint, sondern die Implikationen, also die Bedeutung, was eine solche Liste mit sich bringt. Top-10 ist immer relativ. Trotzdem merken wir solche Listen häufig automatisch, ob es uns bewusst ist oder nicht.

Bewerte Top-10 und Bestenlisten kritisch und vergleiche sie stets, um nicht in die Top-10 Täuschungsfalle zu stolpern.


Fernsehen im Alltag

Die meisten kostenlosen TV-Programme sind mir wegen Werbung unerträglich geworden, anzuschauen. Sogar bei den spannendsten Filmen und interessantesten Reportagen zwingt die Werbung mich zum sofortigen Senderwechsel. Mehrfach habe ich das Ende eines Films nicht mitbekommen, wegen des Umschaltens.

Sicherlich keine Dauerlösung.

Was sind die Alternativen?

Es gibt natürlich die Pay-TV-Programme bei verschiedenen Anbietern und sie sind eine Alternative, auch wenn sie zusätzliche Kosten verursachen. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob sie sich lohnen oder nicht. Falls Nachrichten im TV angeschaut werden, dann können die meisten Pay-TV-Anbieter nicht mithalten, denn sie bieten in der Regel Programme an und keine Nachrichtensender.

Dann gibt es die sogenannten Videotheken der öffentlichen Sender. Diese Programme sind mit den meisten handelsüblichen digitalen Fernsehern, die in den letzten Jahren hergestellt wurden, kostenlos empfänglich. Wer diese Möglichkeiten noch nicht ausprobiert hat, kann zumindest nun prüfen, ob das Programm interessant ist oder nicht. Es erfordert ein wenig Einarbeitung, um zu verstehen, wie alles funktioniert, aber insgesamt lohnt sich die Mühe. Das Beste? Keine Werbung.  

Es gibt auch die Internetprogramme, die wir, mit der richtigen Ausstattung, im Fernsehen empfangen können.

Das Gleiche gilt für den Empfang von TV-Sendern am Handy. Dazu gibt es zahlreiche Apps, die den Empfang ermöglichen.

Und eine weitere Alternative, wenn nichts im Fernsehen läuft oder die Werbung wird zu viel:

Ausschaltknopf drücken.

Anschließend: Buch lesen. Telefonieren. Mit dem Partner reden. Andere Möglichkeiten kennst du selbst am besten.

Bei den letzten Varianten gibt es auch keine Werbung. Sehr erfrischend, in der Tat. Kann man empfehlen.


Lernen durch gezielte Wiederholungen

Du hast heute einen sehr interessanten Artikel in der Zeitung gelesen oder im Fernsehen gesehen und du wolltest unbedingt die Informationen aus dem Bericht im Kopf behalten. Wenn ich dich unmittelbar nach dem Bericht nach Details fragen würde, wie viele konntest du akkurat wiedergeben?

Wie sieht es nach einem Tag aus? Immer noch so viele Details? Und nach einer Woche? Nach einem Monat? Nach einem halben Jahr?

Durch Wiederholungen werden die Informationen erneut im Gehirn eingeprägt. Sie werden auch erfrischt.  Die Erinnerungen bleiben danach lebendiger.

Alles nochmals komplett zu lesen oder anzuschauen ist jedoch zeitraubend und kontraproduktiv.

Durch gezielte Wiederholungen eines Sachverhaltes werden genau die Informationen erfrischt und erneut gespeichert, die für einen effektiven Umgang mit dem Thema ermöglichen und erleichtern.

Schnell durchlesen oder überfliegen. Wesentliche Punkte eines geschriebenen Berichtes mit Stift markieren für später. Im Fernsehen schauen, ob der Bericht im Internet auch vorhanden ist. Nochmals anschauen und ggf. schnell vorspulen an Stellen, die nicht unbedingt relevant sind.

Die Anwendung von gezielten Wiederholungen ist eine effektive Methode, um Erinnerungen und Wissen frisch zu halten und vor gedanklichen Abweichungen, die häufig mit der Zeit auftreten, bestmöglich zu schützen.


Politik vertrauen oder lieber nicht?

Der Krieg in Europa erinnert uns erneut, wie fragil und zerbrechlich wir tatsächlich sind. Sowohl unsere Demokratie als auch die Gesellschaft an sich ist niemals vollkommen vor Angriffen sicher. Die Gefahren lauern sowohl militärisch als auch wirtschaftlich direkt vor die Tür. Durch Bequemlichkeit und Gewohnheit an schönen Zeiten werden diese Tatsachen oft verdrängt.

Es gibt zahlreiche Gründe, der Politik nicht zu vertrauen.

Die Frage ist aber dann, was die Alternativen sind, denn es ist immer sinnvoller und produktiver für etwas zu sein als gegen etwas zu sein.

Die Demokratie ist mit einem Vertrauensvorstoß versehen, dass der Wille des Volkes auch tatsächlich repräsentiert wird.

Vertrauen ohne Rechenschaft ist jedoch illusorisch und führt zum Verfall der Demokratie.

Politik vertrauen? Ja, das müssen wir, denn es bleibt uns, realistisch betrachtet, nichts anders übrig, auch wenn man unterschiedliche Meinungen von der Politik hat oder damit nicht einverstanden ist.

Diese Pflicht und Selbstverständlichkeit eines Vertrauensvorstoßes an die Politik muss jedoch auch eine Pflicht und Selbstverständlichkeit von Rechenschaft und Transparenz seitens der Politik an das Volk beinhalten.

Es ist ein Geben und Nehmen, auch in der Politik. Es wurde bereits gegeben. Das Nehmen bitte nicht vergessen.