Viele von uns werden vielleicht sagen, dass es genug ist, wenn wir nicht mehr bereit sind, so weiterzumachen wie bisher.
Wenn wir im Fitnessstudio sind und machen Übungen, kommt später der Zeitpunkt, wo genug, genug ist. 30 Schulterpressen durchgemacht und die Arme machen einfach nicht mehr mit. Es geht einfach nicht weiter. Genug ist genug.
Die Beziehung mit der Freundin oder Freund scheint nicht mehr zu retten. Mein Partner hat mich einfach zu oft verletzt oder enttäuscht. So geht es nicht weiter. Genug ist genug.
Aber stimmt diese Aussage wirklich? Lassen wir nochmals nur die obigen zwei Beispiele durchgehen.
Wir sind im Fitnessstudio.
Die Übungen haben wir durch und sind fix und fertig. Der Fitnesstrainer, den du sehr respektierst, kommt zu dir und verlangt, dass du noch zehn Übungen machst. Er ermutigt dich auch weiterzumachen und steht bei dir und wartet, bis du anfängst. War da wirklich genug oder geht vielleicht doch noch ein wenig?
Wir sind jetzt bei der Beziehung.
Wenn deine Freundin oder Freund sich plötzlich vorteilhaft ändern wurde, hättest du immer noch genug davon? Was wäre, wenn er oder sie plötzlich einen Autounfall hatte und deine Hilfe zeitweise danach bräuchte, um wieder gesund zu werden? Wäre in solchen Fällen immer noch die Einstellung, dass genug ist genug oder ging es vielleicht doch ein Stückchen weiter?
Die Grenze unserer Vorstellung von, wann genug, genug ist, ist meistens wesentlich niedriger gesetzt, als wir sie wahrnehmen. Es geht nicht, um eine Verlängerung für alle Ewigkeit anzustreben, sondern ein Bewusstsein darüber zu entwickeln, dass einen kleinen Schritt fast immer möglich ist. Aber nur, wenn wir bereit sind, den zu machen.
In vielen Fällen ist genug, schon lange nicht genug. Wir vergessen das nur manchmal.