Den richtigen Bezug beim Gespräch finden

Wir alle haben schwierige Gespräche führen müssen. Dein Gesprächspartner war vielleicht nicht einfach von seinem Temperament her oder das gesprochene Thema war allgemein nicht leicht oder einfach zu behandeln. Das Gespräch war einfach schwierig.

Ein Geheimnis der erfolgreichen Gesprächsführung ist der Bezug zum Gesprächspartner zu finden und diesen beim Gespräch anzuwenden.

Was bedeutet das und wie kannst du den Bezug zu deinem Gesprächspartner finden?

Der Bezug kann ein gemeinsamer Nenner, eine Verbindung oder eine gemeinsame Erfahrung zum Gesprächspartner sein. Der Bezug soll eine gewisse Nähe schaffen und das Gesprächsthema erleichtern.

Ein kleiner Witz oder eine humorvolle Bemerkung kann Wunder wirken.

Wenn du dein Gesprächspartner nicht näher kennst, dann kannst du fragen, ob die Sonne bei ihm scheint. Ja? Na so was, bei mir auch! Was für einen Zufall! Jetzt haben wir etwas gemeinsam. Wenn solche Aussagen mit ein wenig Humor vorgetragen werden, dann ist eine kleine Entspannung fast immer garantiert.

Es geht darum, die Fronten zu entweichen, damit ein für beide Seiten vernünftiges Gespräch stattfinden kann.

Wichtig ist, den passenden Bezug beim Gespräch zu finden. Manchmal ist das im Voraus möglich und gelegentlich müssen wir diesen Bezug während des Gespräches herausfinden.

Den Bezug beim Gespräch zu finden und entsprechend anzuwenden, entscheidet häufig über den Ausgang einer Unterhaltung. Es lohnt sich, danach zu suchen.


Was ist meine Bestimmung im Leben?

Diese Frage werde ich oft gestellt, und zwar von Menschen aus verschiedenen Ländern mit ganz unterschiedlichen Kulturen.

Es scheint ein fast universelles Verlangen oder Bedürfnis zu sein, nach der persönlichen Bestimmung im Leben zu fragen.

Kann es sein, dass wir hier einen Denkfehler machen? Kann es sein, dass unsere Bestimmung im Leben ein Prozess und keine endgültige Antwort ist? Kann es auch sein, dass unsere Bestimmung im Leben sich ändert und es daher niemals eine endgültige und finale Antwort geben kann?

Überlegungszeit ist an dieser Stelle jetzt offiziell genehmigt!

Anstatt nach einer endgültigen Antwort in der Ferne zu suchen, übersehen wir oft die Tatsache, dass wir unsere Bestimmung gerade jetzt erleben.

Ärgerlich ist es natürlich, wenn wir diese Antwort nicht mögen, besonders wenn unser Leben gerade nicht so läuft, wie wir es gerne hätten. Diese Problematik ist übrigens auch einer der Hauptgründe, weshalb nach der Bestimmung erst gefragt wird. Wenn es uns gut geht, fragen wir weniger nach unserer Bestimmung, denn es soll alles weiter so laufen wie jetzt.

Da unsere Bestimmung im Leben ein Prozess und kein Zustand oder endgültiges Ziel ist, dann wissen wir, dass unsere Bestimmung sich ändern kann. Wenn es uns schlecht geht, dann wohl niemals schnell genug, das ist klar.

Aber eine unveränderbare Vorbestimmung oder Ziel für unsere Bestimmung im Leben ist nicht zu finden, nur der laufende Prozess. Gute Aussichten, wenn du mich fragst.


Was wir von Rockmusik lernen können

Am Sonntag hatte ich das Privileg, die Progressiv-Rock-Band Porcupine Tree live in Oberhausen zu sehen. Die Musik gefällt mir gut, auch weil sie eben „anders“ ist.

Besonders interessant war die Aussage des Sängers Steven Wilson während des Konzerts.

Sinngemäß wiedergegeben hat er gesagt:

„Wir haben zwar keine Billboard Hits und unsere Musik wird nicht im Radio gespielt, aber das hat auch gewisse Vorteile. Da wir keine Hits haben, müssen wir nicht immer diese gleichen Lieder spielen, nur um das Publikum zu gefallen. Wir sind somit flexibel und können unsere Kreativität uneingeschränkt einsetzen, um neue Ideen und Richtungen unserer Musik zu erforschen.“

Was für eine fantastische Aussage. Die Halle war übrigens auch fast komplett voll.

Die Erwartungen des Publikums, ständig die eigenen Hits bei jedem Konzert spielen zu müssen, eben um Enttäuschungen zu vermeiden, ist nachvollziehbar. Die Freiheit zu besitzen, nicht immer bestimmte Lieder spielen zu müssen, sondern nur das zu spielen, was die Gruppe im Moment im Kopf haben, haben nicht alle Gruppen.

Ein Zwang oder Erwartung, immer bestimmte Lieder abspielen zu müssen, hemmt die Kreativität und das wäre schade für diese Gruppe.

Möglicherweise ist diese Einstellung auch ein zweischneidiges Schwert, denn auf der eine Seite haben sie die Freiheit zu spielen, was sie wollen. Allerdings haben keine Gruppen Probleme mit Hits.

Die Freiheit, unabhängige Entscheidungen zu treffen, wird durch Erwartungen gehemmt. Diese Tatsache gilt nicht nur für Musikgruppen.


Eine Lebensabsicht in einem Satz

Viele von uns werden häufig gefragt, was unser Ziel im Leben eigentlich ist. Es gibt berufliche und private Ziele. Sachen oder Gegenständen, die wir vielleicht erwerben wollen. Länder, die wir möglicherweise besuchen möchten.

Alles Mögliche kann ein Ziel in diesem Sinne sein.

Ziele können sich natürlich auch ändern, manchmal schneller als wir sie wahrnehmen können.

Was ist denn eine Lebensabsicht?

Viele Menschen werden vielleicht sagen, dass sie glücklich oder zufrieden sein möchten. Alle Antworten sind gültig, auch wenn man sagt, keine Lebensabsicht zu haben, außer einfach zu leben (wir können trotzdem darüber diskutieren, ob das doch nicht eine Absicht ist).

Eine Lebensabsicht kann uns leiten und uns Richtung geben in turbulenten Zeiten.

Jede kann eine Lebensabsicht haben und es schadet nicht, eine zu haben.

Meine Lebensabsicht kann ich in einem Satz definieren:

Ich möchte Menschen in einem besseren Zustand zurücklassen, als ich sie vorgefunden habe.

Mehr nicht. Diese Lebensabsicht ist auch nicht neu oder von mir erfunden worden, sondern von einem Mann namens Robert Baden-Powell.

Aber die Lebensabsicht passt zu mir.

Welche passt zu dir?


Das Timing bei Fragen

Als Vortragsredner habe ich meinem Publikum niemals Fragen gestellt, denn das war nicht meine Aufgabe und nicht wofür ich beauftragt wurde. Mein Auftrag lautete: Einen Vortrag halten und nicht mehr.

Interessanterweise wurden jedoch oft Fragen bereits vor meinem Auftritt gestellt. Fragen, die ich eventuell in meinen Vortrag berücksichtigen könnte. Wenn ich auf diese Fragen eingehen könnte in meinem Vortag, war das in Ordnung und wenn nicht, war das auch okay. Lediglich ein Austausch mit dem Publikum war von den Auftraggebern nicht erwünscht.

Am Anfang war ich tatsächlich skeptisch, weshalb ein Austausch unerwünscht war. Soll das Publikum offene Fragen nicht beantwortet bekommen? Haben sie das einfach nicht verdient?

Diese Bedenken hatte ich am Anfang ziemlich lange, bis ich dahintergekommen bin, was damit erreicht werden soll.

Es war die Frage des Timings.

Eine Frage zu stellen während eines Vortrages kann schon störend sein, wenn die Antwort bereits vom Vortragsredner in der Planung ist und noch kommen wird.

Eine Frage zu stellen, wenn etwas nicht gleich verstanden wird, kann ebenfalls störend sein, wenn die Aufklärung mit den Zusammenhängen im weiteren Vortrag von dem Teilnehmer doch verstanden wird.

Auch eine persönliche, private oder möglicherweise etwas peinliche Frage soll nicht unbedingt während eines Vortrages gestellt werden oder danach in einer Frage-und-Antwort Runde.

Oft ist das Timing der Frage wichtiger als die Frage, selbst wenn es darum geht, eine passende Antwort zu erhalten.