Ist der Vorschlag Quatsch?

Der beste Vorschlag aller Zeiten bringt herzlich wenig, wenn der Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen ist und keine Bewusstheit oder Akzeptanz vorhanden ist.

Ergänzend dazu muss der Vorschlag auch passen. Das bedeutet, ein Bedürfnis oder Interesse für den Vorschlag muss vorhanden sein.

Sind diese Kriterien (noch) nicht vorhanden, wird der Vorschlag keine Zustimmung finden.

Und wenn kein Verständnis des Vorschlages erkennbar ist, wird der Vorschlag möglicherweise als Quatsch empfunden.

Diese Einschätzung kann zutreffend sein, wenn die obigen Faktoren nicht gegeben sind.

Genau deswegen ist es sinnvoller und produktiver, wenn wir uns nicht um alle Details eines Vorschlages kümmern, wenn ein Bedürfnis damit nicht erfüllt wird. Wir können aber eine kurze Information lediglich zur Kenntnis nehmen für den Fall, dass wir später darauf zurückgreifen wollen.

Zu wissen, wo ein passender Vorschlag zum richtigen Zeitpunkt zu finden ist, kann wichtiger sein als der Vorschlag selbst.

Dann wird dieser Vorschlag vielleicht kein Quatsch mehr sein.


Erfolgreich ohne Erfolg

Es wird dauerhaft überall suggeriert, dass du erfolgreiche Methoden nur von Menschen lernen kannst und auch sollst, die bereits Erfolge nachweisen können.

Der eine hat es doch geschafft, innerhalb von 5 Jahren Millionär zu sein. Davon können wir lernen, oder? Wir wollen wissen, wie diese Person es geschafft hat. Er muss doch den richtigen Weg kennen. Er ist doch so erfolgreich. Wir können nur noch von ihm lernen.

Ich lerne lieber von Menschen, die keinen Erfolg vorweisen können und trotzdem ihr Bestes geben, um erfolgreich zu sein. Was motiviert diese Menschen weiterzumachen?

Ich lese gerne Berichte von Menschen, die immer wieder gescheitert sind und trotzdem unaufhörlich weitermachen. Warum sind diese Menschen so beharrlich geworden?

Ich lerne mit Abstand mehr von Menschen, die noch keinen Erfolg vorweisen können und trotzdem weitermachen als von den Menschen, die bereits erfolgreich sind.


Anbei oder nachstehend bei E-Mails

Heute habe ich eine E-Mail von einem renommierten Unternehmen mit 200 Niederlassungen in elf Ländern erhalten:

Guten Tag,

vielen Dank für unser soeben geführtes freundliches Telefonat. Anbei sende ich Ihnen meine Kontaktdaten…

Im Anhang war aber nichts. Am Ende der E-Mail waren aber die üblichen Firmenangaben mit seinem Namen.

Einige Firmen senden eine VCARD (VCS oder ICS) als Anhang zu einer E-Mail, gewissermaßen eine Visitenkarte. Andere Firmen senden eine PDF-Datei mit Kontaktinformationen als Anhang. In solchen Fällen gilt die Aussage „anbei“.

Was dieser nette Mann jedoch meinte war „nachstehend erhalten Sie meine Kontaktdaten“ aber wer bin ich Menschen zu korrigieren? Das liegt mir echt fern.

Und bevor behauptet wird, dass solche Aussagen nur Meckern auf hohem Niveau ist, lassen wir nicht vergessen, dass das Unternehmen kein kleines ist und in mehreren Ländern vertreten ist.

Wie ein Mensch mit 5 € umgeht, ist oft ein gutes Zeichen dafür, wie er später mit 5.000 € umgehen wird. Die Einstellung hat nicht nur etwas mit der Persönlichkeit zu tun, sondern auch mit der Einstellung zum Thema Sorgfalt.

Ein solcher, wenn auch kleiner Fehler, ist oft ein Zeichen für wie die Zukunft sich gestalten wird. Das muss zwar nicht unbedingt schlecht sein, aber ein Informationshinweis ist dieser kleine Fehler aber auf jeden Fall.


Warum das Problem mit langen Blogbeiträgen meistens nur die Länge ist

Es wird oft empfohlen und gelegentlich sogar verlangt, dass Blogbeiträge eine gewisse Mindestlänge haben, eine bestimmte Anzahl von Worten.

Empfohlen wird eine bestimmte Mindestlänge der Blogbeiträge von Unternehmen, die uns angebliche Vorteile bei der SEO-Optimierung dadurch versprechen. Angeblich bevorzugt Google längere Blogbeiträge bei der Indizierung.

Verlangt wird eine bestimmte Mindestlänge der Blogbeiträge, wenn es um eine Vergütung geht, wie zum Beispiel beim VG-Wort (Mindestlänge für die Meldung: 1800 Zeichen). Ohne diese Mindestlänge, keine Anmeldung möglich und keine mögliche Vergütung für die Abrufe des Textes.

Somit werden Bloggerinnen und Blogger fast dazu verdonnert, sich anzupassen oder die Konsequenzen zu erleben (keine optimierte Platzierung bei Google, keine Vergütung usw.)

Das Hauptproblem dieser Denkweise ist, dass mehr Inhalt als wertvoller eingeschätzt wird als weniger. Eine lange Beschreibung wird als wertvoller bewertet als eine Kurzfassung.

Unternehmen wie Twitter (unabhängig davon, was wir von der Übernahme des Konzerns vor ein paar Tagen darüber nachdenken) zeigen jedoch, dass kurze, effektive Nachrichten einfach funktionieren.

In unserer schnellen Zeit haben wir oft einfach keine Zeit alles ausführlich durchzulesen. Eine Zusammenfassung reicht in fast allen Fällen. Erst wenn ein tiefes Interesse vorhanden ist, kann nachrecherchiert werden und das Thema ausführlich durchlesen.

Viele Bloggerinnen und Blogger versuchen, die Besucher so lange wie möglich auf der Webseite zu behalten (siehe Google und VG-Wort), um gewisse Vorteile für sich zu gewinnen. Wenn der Leser länger auf der Seite bleibt, gibt es einfach mehr Geld für den Betreiber und aus Lesern werden möglicherweise Kunden.

Diese Locktaktiken haben ausgedient. Die Leser heutzutage haben einfach besser verdient.

Längere Blogbeiträge müssen auch mit der Zeit ergänzt, revidiert und teilweise als falsch deklariert werden (das kommt auch vor).

Noch dazu haben längere Blogbeiträge die Tendenz, vom wesentlichen Sachverhalt abzuweichen, anstatt beim Wesentlichen an sich zu bleiben. Es soll ja mehr geschrieben werden, sonst warten die Nachteile nur noch auf uns.

Es geht anders.

Kurz zu schreiben erfordert übrigens auch ein tieferes Verständnis des Sachverhaltes, um effektiv und verständlich zu sein.

In der heutigen Zeit haben längere Blogbeiträge, wenn es nur darum geht, längere Texte zu schreiben, um die eigenen Vorteile zu sichern, langsam keinen Wert mehr.


Die Optimierungsfalle

Eine ganze Industrie will uns Produkte und Techniken verkaufen, die unsere Arbeit optimieren soll. Wie so oft auch in anderen Lebensbereichen ist die Idee an sich, unsere Arbeit zu optimieren, nicht verkehrt.

Problematisch ist meistens eine geeignete Methode zu finden, die unsere Arbeit tatsächlich und effektiv optimiert.

Tatsächlich bedeutet messbar und effektiv bedeutet ergebnisorientiert.

Eine Optimierung muss daher sowohl messbar als auch ergebnisorientiert sein, bevor wir von einer möglichen und wahrhaften Optimierung sprechen können.

Viele Optimierungen scheitern an der eigenen Optimierung. In solchen Fällen wird eine mögliche Optimierung über-optimiert und revidiert, bis eine sogenannte optimale Optimierung entsteht. In solchen Fällen werden meistens lediglich einen Teufelskreis optimiert. Hier hat die Optimierungsfalle leider wieder zugeschlagen.

Auch die Zeit für die Erfindung und Ausarbeitung einer Optimierung muss in Betracht gezogen, bevor ein Erfolg gebucht werden kann. Es bringt recht wenig, tagelang an einer Optimierung zu arbeiten, wenn nur paar Minuten über die nächsten zwei Monaten dadurch gespart werden können.