Die wichtigste Regel für E-Mail hat nichts mit E-Mail zu tun

Ich bin oft gefragt worden, was „besser“ für den Versand von E-Mails ist: HTML oder Text.

Meine Antwort ist meistens: „Verständlich zu schreiben, ist immer besser.“

Gelegentlich werde ich auch nach meiner persönlichen „wichtigsten“ Regel für E-Mails gefragt.

Da wird die Antwort schwieriger, denn viele Faktoren spielen eine Rolle. Eine allgemeine Empfehlung oder Aussage zu machen, ist daher professionell nicht möglich.

Aber eine persönliche Meinung habe ich auf jeden Fall und danach wurde ich auch gefragt.

Also, bitte.

Die wichtigste Regel für E-Mail, zumindest für mich, ist:

Ruf mich nicht sofort nach dem Versand einer E-Mail an, um zu fragen, ob ich diese E-Mail bekommen habe. Auch hier gibt es Ausnahmen, aber sie bestätigen die Regel.

Die für mich wichtigste Regel für E-Mail hat nichts mit E-Mail zu tun, sondern mit dem Telefon. Wenn eine Sache schnell und korrekt am Telefon geklärt werden kann, dann überlege, ob ein Anruf doch besser wäre. Aber auf keinen Fall eine E-Mail senden und dann sofort nach dem Versand anrufen.

Inhalt und Träger bei der Kommunikation

Damit dein Gesprächspartner dich wirklich versteht, ist es zwar hilfreich, wenn der Inhalt deiner Botschaft verständlich ist. Wesentlich wichtiger als die Verständlichkeit der Botschaft ist aber der richtige Träger der Botschaft auszuwählen.

Was ist der Träger?

Der Träger ist der Weg, den du ausgesucht hast, um deine Botschaft zu übermitteln.

Manche Menschen lesen gerne und andere hören lieber Podcasts (Visuelle- und Audiomenschen).

Vielleicht hast du selbst erlebt, dass bestimmte Menschen lieber eine Sprachnachricht per WhatsApp versenden, anstatt Texte zu tippen. Andere Menschen bevorzugen das Telefonieren, anstatt an einer Videokonferenz teilzunehmen.

Den passenden Träger beim Gesprächspartner zu benutzen, kann die Übertragung und Akzeptanz deiner Botschaft nicht nur erleichtern, sondern auch begünstigen.

Was eine schnelle Antwort bedeuten kann

Wir sind es gewohnt, meistens eine schnelle Antwort auf unsere Fragen zu bekommen.

Die Bitte um Geduld von einer Suchmaschine, bis der eingegebene Suchbegriff recherchiert und alle Suchergebnisse gesammelt werden können, wäre ebenfalls ziemlich unvorstellbar.

Eine schnelle Antwort wird auch in vielen Situationen verlangt und anschließend hinsichtlich der Geschwindigkeit der Beantwortung bewertet.

Wenn die Ehefrau ihren Mann fragt, warum er spät nach Hause gekommen ist und die ganze Zeit telefonisch nicht erreichbar war, ist eine schnelle Antwort meistens extrem vorteilhaft.

Eine schnelle Antwort impliziert auch ein wenig Wahrheitsgehalt, auch wenn die Antwort eine Lüge ist, denn wer so schnell eine Antwort gibt, hat keine Zeit über Lügen zu denken und muss wohl die Wahrheit sagen. So zumindest ist die Denkweise oft.

Aber eine schnelle Antwort kann auswendig gelernt werden, um Wahrheit zu suggerieren.

Wenn die schnelle Antwort nicht wie gewünscht ankommt, dann ist die Zeit reif über eine weitere und verlangsamte Antwort nachzudenken, auch wenn die Suchmaschinen vielleicht anderer Meinung sind.

Wie können wir Bestenlisten bewerten?

Es gibt zahlreiche Bestenlisten für unterschiedliche Bereiche des täglichen Lebens. Wenn wir diese Bestenlisten näher betrachten, gibt es im Grunde genommen nur drei Sorten davon. Die Unterhaltsamen, die Informativen und die Empfehlungen.

Die Unterhaltsamen.

Das sind die Bestenlisten, die man zum Beispiel im Fernsehen anschauen kann, mit Programmen wie „Die 40 besten Videos des Jahres“. Hier ist die Unterhaltung die eigentliche Absicht der Liste, egal ob im Fernsehen oder woanders. 

Die Informativen.

Das sind die Bestenlisten, die oft mit einem Wettbewerb zu tun haben und darüber berichten möchten, wie beim Deutschen Leichtathletik-Verband oder in einem Sportverein.

Die Empfehlungen.

Das sind die Bestenlisten, die durch Vergleiche oder Bewertungen entstanden sind, wie bei der Stiftung Warentest oder im Internet bei Check24. Mit solchen Bestenlisten werden meistens eine oder mehrere Empfehlungen ausgesprochen. 

Bei den Bestenlisten der Kategorie Empfehlungen ist die meiste Vorsicht geboten, insbesondere wenn die Vorgehensweisen, wie die Empfehlungen entstanden und bewertet wurden, nicht nachvollziehbar oder gänzlich unbekannt sind.

Viele Bestenlisten sind Meinungslisten nur mit einem anderen Namen.

Wie ein altes Problem mit einem neuen Problem gelöst werden kann

Wenn du ein Problem hast und nach einem neuen aber ähnlichen Problem suchst, dann gibt es meistens kleine, aber feine Unterschiede zwischen den Problemen, auch wenn sie doch fast identisch sind.

Es sind genau diese kleinen aber feinen Unterschiede, die unsere Gedanken in neue und unterschiedliche Richtungen lenken können, um das ursprüngliche Problem mit neuen oder unterschiedlichen Impulsen zu lösen.

Entscheidend für die Effektivität dieser Vorgehensweise ist stets nach einem fast identischen Problem zu suchen, je mehr die Probleme voneinander sich unterscheiden, desto problematischer wird die Umsetzung der gefundenen neuen Lösungsmöglichkeiten.

Es geht auch nicht darum, neue Probleme zu suchen, um die alten Probleme zu verdrängen, sondern um eine weitere Möglichkeit der kreativen Lösungssuche zu aktivieren.