Abwechslung mit weniger Auswahl

Das Restaurant hatte ich bisher nicht besucht, obwohl es ganz in meiner Nähe ist. Gestern sind wir aber aus reiner Neugierde hingegangen. Von außen sieht das Restaurant auch nicht unbedingt besonders aus und wenn unsere Neugierde uns nicht dazu angeregt hätten, wären wir möglicherweise niemals hingegangen.

Das Restaurant war auch ziemlich klein, aber dafür sehr gemütlich und es war voll mit Gästen. Aber als wir die Speisekarte bekommen haben, waren wir aber doch überrascht.

Es gab nur drei Gerichte zur Auswahl. Wolltest du anstatt Bratkartoffeln lieber Pommes frites? Fehlanzeige, leider nicht möglich. Nur diese drei Gerichte mit den dazugehörenden Beilagen wurden angeboten, Änderungen waren nicht vorgesehen.

Jeden Monat gab es neue Gerichte, aber immer nur drei. Diese Geschäftsidee, nur drei Gerichte anzubieten, war in diesem Fall erfolgreich. Ohne eine vorherige Reservierung hast du keinen Platz bekommen und das seit Jahren.

Diese Idee muss nicht überall funktionieren, aber sie kann uns daran erinnern, dass weniger Auswahl uns oft mehr bieten kann, als ein Überangebot.

Ein Bäcker in der Nähe macht auch etwas Ähnliches mit weniger Brötchensorten, darüber habe ich schon berichtet.

Übrigens, ja, es hat auch geschmeckt und wir werden vermutlich nochmals hingehen, aber erst nach einem Monat.

Aufmerksamkeit trainieren

Wir beschäftigen uns mit einer Tätigkeit, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordert und plötzlich klingelt das Handy. In diesem Moment, unabhängig davon, ob wir ans Telefon gehen oder nicht, ist unsere Aufmerksamkeit abgelenkt, denn wir nehmen das Klingeln des Telefons wahr.

Aufmerksam zu trainieren bedeutet nicht, Ereignisse auszublenden oder zu ignorieren, sondern sie vorteilhaft zuzuordnen. Unsere Aufmerksam trainieren wir, in dem wir unsere Umgebung verstärkt wahrnehmen, obwohl wir gerade mit einer anderen Tätigkeit beschäftigt sind.

Das Ziel ist es, äußere Einflüsse wahrzunehmen, trotz einer vorhandenen Fokussierung auf eine andere Tätigkeit. Diese Fähigkeit kann tatsächlich trainiert werden und verstärkt gleichzeitig unsere Fokussierung.

Eine gute Methode, um dieses Ziel näherzukommen, ist tatsächlich die Meditation. Falls dir das nicht liegt, dann nimm einfach deine Umgebung verstärkt wahr. Was kannst du sehen, riechen, hören und fühlen im Moment? Nimm diese Wahrnehmungen in deine Tätigkeit mit.

Mit der Zeit wird es dir leichter werden und du wirst feststellen, dass du zunehmend mehr wahrnimmst, und das trotz einer intensiven und anstrengenden Tätigkeit. Dadurch nimmst du deine Umgebung verstärkt wahr und wirst weniger von äußeren Einflüssen abgelenkt.

Jeden Tag ein wenig Trauer

Die meisten von uns wollen Trauer komplett vermeiden oder so schnell wie möglich hinter sich bringen und das ist vollkommen verständlich. Trauer ist aber das Gegenteil von Freude und es ist schwierig, Freude zu erkennen und wertzuschätzen, wenn wir Trauer niemals erleben.

Wir genießen den Sommer meistens umso mehr nach einem langen und kalten Winter. Diese Empfindung hat etwas mit der Abwechslung zu tun.

Wir können eine Empfindung tiefer verstehen und bewerten, wenn wir Anhaltspunkte für Vergleiche haben. Wie können wir etwas Süßes bewerten oder beschreiben, wenn wir niemals etwas Saures oder Salziges probiert haben?

Mit Gefühlen können wir meistens nicht aussuchen, was wir vom Leben serviert bekommen. Aber diese Gefühle zu bewerten und ein wenig besser zu verstehen, können wir schon, wenn wir Vergleiche dazu haben. Und zur Freude gehört Trauer dazu und das macht uns umso menschlicher, wenn wir das verinnerlichen und diese Funktion von Trauer verstehen.

Jeden Tag ein wenig lachen

Ich bin schon mal gefragt worden, was das Wichtigste für mich wäre, jeden Tag zu machen. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Jeden Tag ein wenig lachen.

Es muss nicht herzlichst oder übertrieben gelacht werden, nur ein wenig lachen. Und wenn das nicht möglich ist, weil du gerade etwas Schwieriges durchmachst oder erlebst, dann versuche zumindest ein wenig zu lächeln, das kann man immer.

Übrigens, wenn Menschen mir sagen, dass sie nichts finden, worüber sie lachen können, dann empfehle ich einen Blick in den Spiegel. Es gibt immer etwas über sich selbst, worüber man ein wenig lachen kann.

Wir nehmen uns oft einfach zu ernst und das Leben ist zu kurz, um nicht jeden Tag ein wenig zu lachen, und wenn es über sich selbst ist.

Montagsfrage 26

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und die Woche gedanklich aktiv zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Streckst du deine Arbeit absichtlich, damit du bis zum Ende des Tages beschäftigt bist?

Wenn ja, warum? Damit dein Chef oder andere Menschen dich bewundern oder dich als fleißiger Mitarbeiter loben? Oder möchtest du vielleicht deine Stelle nicht abgeben oder mit anderer Arbeit beschäftigt werden? Oder sogar aus Langeweile, weil es sonst wenig zu tun gibt?

Wie oft streckst du deine Arbeit bis zum Ende des Tages?

Es lohnt sich, kurz darüber nachzudenken, denn dieses Verhalten kommt häufiger vor, als viele Menschen es glauben würden. Interessant sind die Gründe warum.