Wenn du nicht der beste Kunde bist

Der Newsletter kam per E-Mail von einem Unternehmen, das ich seit fast 25 Jahren persönlich kenne und zur damaligen Zeit unterstützt hatte aufzubauen. Es sind mehrere tausenden Empfänger dieser E-Mails.

In diesem Newsletter haben sie über ein großes und gemeinsames Essen berichtet, welches sie mit den „besten Kunden des Unternehmens“ veranstaltet haben.

Uff. Was sind die anderen Kunden, die nicht teilgenommen haben? Einfach nur Kunden, die das Unternehmen duldet, wenn es unbedingt sein muss? Welche Kriterien muss ein Unternehmen oder Person erfüllen, damit sie zu den „besten Kunden“ gehören? Mehr Umsatz? Mehr Gewinn? Mehr Einsatz?

Was ein Fehler in der Wortauswahl. Jetzt haben tausende Kunden die Gewissheit, dass das Unternehmen sie nicht zu den besten Kunden zählt.

Ein Unternehmen lebt von allen Kunden und nicht nur von den angeblich besten. Wie ein Unternehmen mit den kleinsten und umsatzschwächsten Kunden umgeht, verrät oft mehr über das Unternehmen selbst als 1000 Newsletter und Presseberichte es je machen könnten.

Übrigens, ich habe das Unternehmen bereits kontaktiert und sie haben den Fehler auch erkannt und arbeiten schon an der Lösung. In der nächsten Newsletter wird berichtet, dass nicht die „besten Kunden“ gemeint war, sondern eine „kleine Auswahl unserer geschätzten Kunden“.

Jetzt wissen die Kunden, dass sie vielleicht nicht zu den „besten“ gehören, aber sie werden wenigstens ordentlich geschätzt. Ein Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem wird es eine Zeit lange benötigen, bis dieser Fehltritt wieder aufgearbeitet wird.

Übrigens, der beste Kunde ist immer der, mit dem das Unternehmen gerade zu tun hat. Bitte diese Tatsache nicht vergessen, besonders bevor du anfängst, den nächsten Newsletter zu schreiben.