Happy Halloween 2023

Halloween wird in Deutschland zunehmend gefeiert, aber das war nicht immer so. Als ich 1986 aus den USA nach Deutschland kam, war Halloween fast völlig unbekannt, zumindest im Raum Frankfurt und in vielen Teilen Hessens.

Ich wohnte damals in einem Mehrfamilienhaus und hatte ein Plastikskelett an meiner Haustür hängen, weil Halloween war. Zwei Monate später fingen die Mitbewohner im Haus wieder an, mit mir zu reden und gingen mir nicht mehr aus dem Weg. Das sind lustige Erinnerungen, auch für die Mitbewohner, mit denen ich zum Teil heute noch befreundet bin.

Ist es nicht genau das, worum es bei vielen Feiertagen geht? Um die Erinnerungen? Um die Chance, etwas Besonderes oder Neues zu tun oder zu erleben? Um die Chance, Menschen zu treffen, die man sonst nicht treffen könnte? Etwas Neues mit Ihrer Familie oder Ihrem Partner zu unternehmen?

Wenn Halloween uns erlaubt, etwas in dieser Richtung zu tun, dann wünsche ich euch ein frohes Halloween 2023, denn es sind die Erinnerungen, die uns ein Leben lang begleiten und Freude bereiten können. Und wenn diese Erinnerungen mit einem Skelett an der Eingangstür beginnen, dann kann dir niemand sagen, dass du etwas falsch machst.

Selbst wenn du zwei Monate warten musst, bis deine Nachbarn wieder mit dir sprechen.

Montagsfrage 49

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und die Woche gedanklich aktiv zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Was konntest du heute von deinen Gegenständen wegwerfen oder verschenken?

Welche Gegenstände hast du schon ewig nicht mehr gebraucht oder benutzt und liegen trotzdem nur herum, vielleicht aus Gewohnheit oder Erinnerung an etwas aus der Vergangenheit?

Sind diese Gegenstände immer noch so relevant für dich heute, dass du sie noch behalten musst oder sind es eher die Erinnerung, die du an diese Gegenstände verknüpfst, die du wirklich behalten möchtest?

Erinnerungen bleiben für immer, dafür sind nicht unbedingt alle gesammelten Gegenstände notwendig.

Die Google-Play Bewertungsanfrage

Dieses Mal kam die Bewertungsanfrage natürlich nicht von Google-Play selbst, sondern vom Anbieter einer App, die ich vor einer halben Ewigkeit bewertet hatte.

Hallo,

Wir möchten dir mitteilen, dass der Entwickler der Android-App Clear Scan – PDF Scanner App auf die Google Play-Rezension geantwortet hat, die du am 14. Juli 2019 verfasst hast.

Clear Scan – PDF Scanner App
Your rating: ★

Es gibt diese gleiche App bei anderen Anbietern. Absolut gleich in allen Hinsichten. Ein Stern weil die App dauerhaft nach Hause telefoniert, auch wenn die App beendet wurde. Absolut unnötig. So nicht.

Antwort des Entwicklers:

Hallo, entschuldigen Sie die unangenehme Erfahrung, die Sie mit unserer App gemacht haben. Wir bitten Sie, die App auf die neueste Version zu aktualisieren, da wir den Fehler behoben haben. Schreiben Sie uns bitte an clearscanner@gmail.com, wenn weiterhin Probleme auftreten.

Diese Bewertung habe ich schon am 14. Juli 2019 gemacht und wenn mein Text nicht zitiert wurde, hätte ich meine Bewertung wahrscheinlich komplett vergessen. Jetzt, vier Jahre später, haben sie das Problem des ungefragten Telefonierens nach Hause angeblich behoben, und ich soll die neueste Version installieren.

Was haben sie falsch gemacht? Vier Jahre Bearbeitungszeit zu gebrauchen, um etwas zu ändern, geht gar nicht. Mein Vertrauen ist verloren gegangen, denn das Telefonieren nach Hause war auch sicherlich kein Fehler, sondern Absicht. Und jetzt wollen die so viele gute Bewertungen wie möglich haben, damit das Ranking bei Google-Play noch besser wird.

Was haben sie richtig gemacht? Immerhin haben sie nicht gleich nach einer neuen Bewertung gefragt, obwohl es letztlich darum ging. Dafür ein Pluspunkt.

Trotzdem ist die Sache für mich erledigt. Zu lange und zu wenig gemacht, mit einem Beigeschmack des Wunsches nach einer verbesserten Darstellung des Anbieters durch bessere Bewertungen. Dieses Verhalten überzeugt mich nicht, die neueste Version dieser App zu installieren.

Die DocMorris Bewertungsanfrage

Ich habe immer wieder gesagt, dass Bewertungen erst dann einen Mehrwert haben und vertrauenswürdig sind, wenn die Bewertungen freiwillig und aus Eigeninitiative gemacht werden.

In unserer heutigen Leistungsgesellschaft sind Bewertungen jedoch für die eigenen Zwecke Geld wert und daher wird immer wieder danach gefragt, dieses Mal von DocMorris.

Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Bestellung bei DocMorris. Waren Sie mit uns zufrieden? Das würden wir wirklich sehr gerne erfahren. Daher eine ganz herzliche Bitte: Schenken Sie uns 1 Minute und beantworten Sie die folgende Frage:

Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie DocMorris einem guten Freund oder Kollegen weiterempfehlen werden?

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0

äußerst wahrscheinlich / ganz und gar unwahrscheinlich

Klicken Sie einfach auf einen der Zahlenwerte, um Ihre Bewertung abzugeben. Ihre Antwort wird zusammen mit Ihrem persönlichen Kundenprofil zur Sicherung unserer pharmazeutischen Qualität und Serviceleistungen gespeichert und ausgewertet. Für Ihre Teilnahme bedanken wir uns vielmals. Eine Weitergabe ihrer personenbezogenen Daten an Dritte werden wir ohne Ihre ausdrückliche Einwilligung nicht vornehmen.

Also, die Frage war lediglich, wie wahrscheinlich es wäre, dass ich DocMorris Freunden und Bekannten weiterempfehlen würde. Keine Möglichkeit für ergänzende Kommentare, Hinweise oder Vorschläge. Noch schlimmer war der letzte Satz, dass diese Empfehlung von 1 bis 10 angeblich „zur Sicherung unserer pharmazeutischen Qualität und Serviceleistungen gespeichert und ausgewertet“ werden.

Was hat die Wahrscheinlichkeit einer Weiterempfehlung mit der pharmazeutischen Qualität meiner künftigen Bestellungen zu tun?

Diese Bewertungsanfrage war an sich sonst gar nicht verkehrt, aber bitte nicht unter dem Deckmantel der Qualitätsverbesserung. Die Menschen werden schlauer und schlauer und durchschauen solche Aussagen. Sei doch ehrlich, dann bekommst du ehrliche Bewertungen.

Deine spontane Idee festhalten

Du stehst unter der Dusche und plötzlich kommt dir eine neue, brillante Idee zur Lösung eines Problems in den Sinn. Was tust du nun? Vorzeitig aus der Dusche steigen? Das wirst du wahrscheinlich nicht tun. Viel wahrscheinlicher ist es, dass du dir eine mentale Notiz machst, um diese Idee in deinem Kopf zu speichern, damit du später darauf zurückgreifen kannst.

Nachdem du dich abgetrocknet hast, ist die Idee in der Regel entweder ganz verschwunden oder nicht mehr ganz in deinem Kopf.

Was war das noch mal für eine Idee? Wie war das noch mal mit den einzelnen Schritten?

Solche Ideenverluste passieren nicht nur unter der Dusche, sondern auch immer wieder im Alltag.

Eine Lösung ist, die Idee aufzuschreiben. Aber manchmal ist es nicht möglich, sie aufzuschreiben (vor allem unter der Dusche).

Eine andere Lösung ist, die Idee zu verbreiten, indem man sie mit anderen Menschen mündlich teilt. Und bitte keinen technischen Vortrag, sondern nur die Idee selbst und vielleicht ein paar Schritte dazu als Ergänzung. Mehr nicht, sonst bleibt hinterher nichts im Kopf.

Wenn es schnell gehen muss und das Aufschreiben nicht geeignet oder möglich ist, dann ist die Ideenverteilung eine hervorragende Methode, um spontane Ideen festzuhalten. Es ist immer besser, eine Idee zu vervielfältigen, als zu versuchen, alles im Kopf zu behalten.