Ich habe immer wieder gesagt, dass Bewertungen erst dann einen Mehrwert haben und vertrauenswürdig sind, wenn die Bewertungen freiwillig und aus Eigeninitiative gemacht werden.
In unserer heutigen Leistungsgesellschaft sind Bewertungen jedoch für die eigenen Zwecke Geld wert und daher wird immer wieder danach gefragt, dieses Mal von DocMorris.
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Bestellung bei DocMorris. Waren Sie mit uns zufrieden? Das würden wir wirklich sehr gerne erfahren. Daher eine ganz herzliche Bitte: Schenken Sie uns 1 Minute und beantworten Sie die folgende Frage:Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie DocMorris einem guten Freund oder Kollegen weiterempfehlen werden?
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
äußerst wahrscheinlich / ganz und gar unwahrscheinlich
Klicken Sie einfach auf einen der Zahlenwerte, um Ihre Bewertung abzugeben. Ihre Antwort wird zusammen mit Ihrem persönlichen Kundenprofil zur Sicherung unserer pharmazeutischen Qualität und Serviceleistungen gespeichert und ausgewertet. Für Ihre Teilnahme bedanken wir uns vielmals. Eine Weitergabe ihrer personenbezogenen Daten an Dritte werden wir ohne Ihre ausdrückliche Einwilligung nicht vornehmen.
Also, die Frage war lediglich, wie wahrscheinlich es wäre, dass ich DocMorris Freunden und Bekannten weiterempfehlen würde. Keine Möglichkeit für ergänzende Kommentare, Hinweise oder Vorschläge. Noch schlimmer war der letzte Satz, dass diese Empfehlung von 1 bis 10 angeblich „zur Sicherung unserer pharmazeutischen Qualität und Serviceleistungen gespeichert und ausgewertet“ werden.
Was hat die Wahrscheinlichkeit einer Weiterempfehlung mit der pharmazeutischen Qualität meiner künftigen Bestellungen zu tun?
Diese Bewertungsanfrage war an sich sonst gar nicht verkehrt, aber bitte nicht unter dem Deckmantel der Qualitätsverbesserung. Die Menschen werden schlauer und schlauer und durchschauen solche Aussagen. Sei doch ehrlich, dann bekommst du ehrliche Bewertungen.