Montagsfrage 47

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und die Woche gedanklich aktiv zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Wenn du nur 24 Stunden zu leben hättest, was würdest du machen?

Diese Übung kann uns helfen, besser zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem in unserem Leben zu unterscheiden. Manche Dinge, die uns im Moment so wichtig erscheinen, sind bei näherer Betrachtung gar nicht immer so wichtig.

E-Mails im Posteingang löschen

Einer der besten Tipps für die Bewältigung von E-Mails ist es, sämtliche E-Mails im Posteingang zu löschen. Natürlich nicht, bevor sie gelesen oder bearbeitet wurden, sondern danach. Besonders wenn du nicht aufbewahrungspflichtig bist und E-Mails nicht unverändert im Posteingang lassen musst, ist diese Methode hervorragend.

Das Geheimnis bei der Anwendung dieser Methode ist die Speicherung der Antwort. Die Antwort muss natürlich auch die Originalnachricht beinhalten oder zitieren. In solchen Fällen hast du sowohl die Originalnachricht als auch die Antwort im Ordner GESENDET sofort nach Bedarf abrufbereit. Wozu zwei Nachrichten speichern (Posteingang und Postausgang), wenn alles im Ordner Postausgang gespeichert werden kann?

In anderen Fällen, wenn eine Antwort nicht möglich oder geeignet ist, soll überlegt werden, wozu diese Nachricht überhaupt da ist. Ist die Information tatsächlich so derart wichtig, dass du sie noch speichern musst? Meistens handelt es sich um Anhänge oder Verträge, die noch aufbewahrt werden müssen. Anhänge mit allen wichtigen Daten können gespeichert werden, und zwar in einem Ordner auf der Festplatte oder im Netz. Falls notwendig, kann auch die E-Mail als PDF einfach ausgedruckt und auch im gleichen Ordner mit den Anhängen gespeichert werden.

Einen leeren Posteingang zu haben sorgt nicht nur für mehr Ruhe, sondern auch für mehr Gelassenheit. Nichts ist verloren, nur anders abgelegt, damit du dich nicht unnötig damit beschäftigen musst. Nur, wenn du möchtest, aber nur dann.

Warum Blogs nicht endlos scrollen sollen

Google praktiziert es seit Jahren. Minimalisten leben es aus. Die Werbeindustrie profitiert davon und hat es verstanden, gewinnbringend einzusetzen. Bücher leben auch von diesem Prinzip.

Weniger ist mehr und ein Ende sorgt für Zufriedenheit, da etwas beendet wird.

Es ist immer leichter zu entscheiden, wenn du nur zwei oder drei Möglichkeiten hast. Schwieriger wird es, wenn du 10 oder 15 Optionen zur Auswahl hast.

Ein Ende signalisiert, dass etwas zunächst vorbei ist. Ein Buch ist gerade zu Ende oder ein Werbespot ist fast vorbei (wobei das Ende der Werbung kommt mir meistens länger vor, als fast jedes Buch, aber das ist ein anderes Thema).

Facebook nutzt diese Eigenschaft aus, und zwar für eigene Zwecke. Es gibt bei Facebook kein Ende. Du scrollst einfach weiter und weiter, bis du nicht mehr kannst oder willst. Das ist auch das Geschäftsmodell, denn je länger du dabei bist, desto länger wirst du Werbung ausgesetzt sein. Perfekt, zumindest für Facebook.

Bei Blogs ist es ähnlich. Endlos zu scrollen, nur um weitere Blogbeiträge ohne Aufwand oder Mühe zu lesen, ist für den Leser meistens nicht hilfreich. Nicht umsonst hast du die Möglichkeit zu blättern, nach einer bestimmten Anzahl von Beiträgen. Du musst interagieren. Du musst etwas tun und die Entscheidung treffen, weiterzublättern.

Diese Interaktion ist es, die gute Blogs von werbefinanzierten Websites unterscheidet. Es ist der Unterschied zwischen aktivem Lesen und passiver Aufnahme von Inhalten. Lieber ein aktiver Leser als zehn passiver Leser, die nur weiterblättern.

Krypto-Ratschläge sind in Anmarsch

Und es geht nicht um Kryptowährungen oder Verschlüsselung von Dateien am PC, sondern um Ratschläge für Problemlösungen. Ein Krypto-Ratschlag ist ein Ratschlag, der nicht ohne geistige Entschlüsselung verstanden werden kann und bei manchen Experten ist die geistige Verschlüsselung extrem stark und kaum zu knacken, ähm, ich meine verstehen.

Beispiel: Der Experte hat gesprochen und es wurde trotzdem nichts verstanden. Erst mit einer Entschlüsselung (Erklärung) kann der Sachverhalt einigermaßen verstanden werden.

Krypto-Ratschläge sind auch Ratschläge, die allgemeingültig sind und erst mit einer Verzerrung und Anpassung von Inhalten kann eine Verbindung zum Problem hergestellt werden.

Beispiele: Horoskope und chinesische Glückskekse.

Krypto-Vorschläge verdeutlichen und offenbaren Defizite der Kommunikationsfähigkeiten des Ratgebers. Der beste Ratschlag bringt herzlichst wenig, wenn der Ratgeber nicht verstanden wird.

Nützlich oder nur Unterhaltung?

Gestern habe ich erneut einen Blogartikel über die angeblich so bösen Datenschutzverletzungen der digitalen Industrie gelesen. Wie in den meisten Fällen ist auch hier zwar etwas dran und es schadet nicht, ein wenig Aufmerksamkeit und Verständnis der Sache zu widmen. Aber darum ging es nicht in diesem Beitrag, sondern wurde ausführlich und detailliert aufgeführt, wer, was und wann etwas gegen die Datenschutzverordnungen gestoßen hat.

Also, letztlich eine Liste der „bösen Taten der bösen Buben“ aus Sicht des Autors.

Und auch hier wurde weder Alternative noch Handlungsmöglichkeiten aufgelistet. Vermutlich deswegen, weil der Autor so derart ermüdet war, diese Liste zu erstellen, dass er einfach keine Kraft mehr hatte, mögliche Lösungen aufzuzeigen. Oder doch tatsächlich kein Interesse gehabt.

Aus solchen Beiträgen lernt man für effektive Problemlösungen in diesem Bereich nichts. Die Liste dient lediglich der Unterhaltung, weil sonst keine Informationen angeboten wurde. Quasi wie eine Top-10-Liste der Nutzlosigkeit.

Das Wissen an sich ist weder nützlich noch vorteilhaft, wenn wir keine Handlungs- oder Entscheidungsmöglichkeiten daraus ableiten oder entwickeln können.